Expreßbriefe Sachsen - Preußen

  • Innerhalb des DÖPV war der Versand und die Taxierung erst mit dem ersten Nachtrag des Vertrages von 1850 explizit geregelt. Vor 1852 oblag deren Behandlung daher ausschließlich der zustellenden Postanstalt.


    Die beiden ersten der nachfolgend gezeigten Briefe stammen noch aus der Zeit vor der vertraglichen Regelung und sind nach Berlin gerichtet. Ob dort angesichts einer täglich siebenmaligen Regelzustellung überhaupt Expreßzustellung stattfand, ist mir nicht bekannt. Beide Briefe enthalten keinerlei Taxvermerke, was eher für Regelzustellung spricht.


    Es folgt ein Brief, der dem Empfänger die Zahlung der Expreßgebür überläßt, was die preußische Post siegelseitig mit 3 Sgr. vermerkt hat.


    Die beiden letzten Briefe sind "regulär" behandelt worden, d.h., die Expreßgebühr von 3 Ngr. wurde bereits vom Absender entrichtet und als Weiterfranko auf den Briefen vermerkt.


    Altsax

  • Lieber Altsax,


    vielen Dank für das Zeigen dieser interessanten Briefe. Gerade die vor dem 1.4.1852 dürften nicht wirklich häufig sein.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Altsax,


    ein echter Exot! Hat Sachsen zu dieser Zeit noch mit Rötelstift gearbeitet? Bei Preußen kenne ich das eigentlich nicht mehr, von daher sollten die Hervorhebungen von der Aufgabepost stammen. Aber wenn siegelseitig keine 3 Sgr. notiert wurden, stehen wir wieder vor einer Glaubensfrage. Andererseits kenne ich mehrere per Expreß beförderte Postvereinsbriefe, die nicht eingeschrieben wurden, obwohl sie hätten werden müssen.


    Vlt. kann unsere hervorragende Preußenfraktion etwas dazu sagen?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber bk,


    daß die Rötelstiftunterstreichungen von der Aufgabepostanstalt stammen, ist gut möglich. In Sachsen finden sich bei Expreßbriefen derartige "Bestätigungen" häufig.


    Der Brief trägt siegelseitig außer einem sicherlich von Naumburg stammenden preußischen Ausgabestempel keine weiteren Stempel oder Vermerke. Das spricht dafür, daß er nicht etwa der taxisschen Post übergeben, sondern von Naumburg aus zugestellt worden ist. Sofern es da keinen regulären Bestellgang gab, muß ein Expreßbote in Marsch gesetzt worden sein.


    Liebe Grüße


    Altsax

  • Ihr beiden Lieben


    also beim letzt gezeigten Beleg würde ich komplett versagen, denn hier ist erstmal herauszufinden, ob von Naumburg aus eine reguläre Zustellung erfolgte oder nicht.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf


    P.S. Auch über dem Naumburger Briefmarkenverein war hierzu keine Aussage möglich, hatte mit einigen von dort telefoniert...

  • Hallo Vorphilabayern,


    auch bei diesem Beleg ist anzunehmen, daß keine Expreßbestellung erfolgte. Andernfalls hätte die zu erhebende Gebühr vermerkt werden müssen.


    Beste Grüße


    Altsax