Ostsachsen (OPD Dresden) Gebühr bezahlt in der OPD - Zeit

  • Hallo Michael,


    wirklich interessant. Ich vermute allerdings, daß es davon nicht sehr viele gibt. Schließlich habe nicht nur ich so etwas noch nicht gesehen.


    beste Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler ()

  • Klasse, aus der Zeit der Inflation kannte ich das auch noch nicht. Dafür aus der Provinz Sachsen und aus Ostsachsen in der SBZ.

    Aber der Mangel an Papier war sicher auch in der Zeit der Inflation gegeben und die Deutschen waren doch schon immer sparsam, oder ? ;)


    Beste Grüße

    Rüdiger

    Beste Grüße

  • Man sollte eigentlich meinen, dass es noch sparsamer war, auf einen gebrauchten Brief ein Stück leeres Papier zu kleben, anstatt solche Pfiffigs zu kaufen, oder gabs die umsonst?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Erwin,


    diese Zettel waren aber immerhin gummiert und ersparten damit die Verwendung von anderen Klebstoffen, um einen Umschlag ein weiteres Mal auf die Reise schicken zu können.

    Die Verwendung der "Pfiffig`s" war also zumindest rationeller.


    Beste Grüße

    Rüdiger

    Beste Grüße

  • Lieber Erwin,


    definitiv nicht, sonst würden solche Beklebungen erheblich häufiger auftreten. In meinem nicht ganz kleinen Bestand finden sich nur wenige Exemplare.


    Beste Grüße

    Rüdiger

    Beste Grüße

  • Der nächste Beleg (Nr. 61) mit Barfrankatur "Gebühr bezahlt" ist ein Fensterumschlag mit der Zusatzleistung Einschreiben, der in Leubsdorf (Sachsen) abgesandt wurde. Die Abstempelung erfolgte im Postamt Leubsdorf (Sachs) am 22.12.1945.


    Es handelt sich um eine Sendung nach Dresden, wie der rückseitige Ankunftsstempel vom Postamt Dresden A 16 beweist. Leider ist der R-Zettel über die Jahre verlustig gegangen.


    Die Katalogbezeichnung dieser Variante lautet Nr. 4 a, Rahmenstempel mit Umrandung, zweizeilig.



    Auch hier gibt es noch eine spannende Besonderheit zu entdecken. Rechts unten auf dem Umschlag ist eine in die Ecke zeigende Hand aufgedruckt worden, die auf einen aus dem Umschlag reichenden Faden weist. Mit diesem Faden hätte der Brief geöffnet werden können. Für diesen "Blitzöffner" gibt es linksseitg auch eine kleine zweizeilige Werbung:


    "Sei auch Du galant

    Blitzöffner D.R.P.,Wien 101"


    Glücklicherweise hat der seinerzeitige Empfänger des Briefes darauf nicht geachtet und den Brief auf herkömmliche Art und Weise geöffnet, auch sehr sauber. So habe ich das Glück, dass dieses interessante Öffnungssystem die Zeiten überdauert hat.

    Beste Grüße

  • Der Beleg Nr. 62 mit Barfrankatur "Gebühr bezahlt" ist eine Fernpostkarte nach Schwabmünchen / Augsburg Land, die in Oederan aufgegeben wurde. Die Abstempelung erfolgte im Postamt Oederan am 14.10.1947.


    Die Postkarte wurde unfrankiert versandt und möglicherweise in einen Briefkasten geworfen. Somit wurde beim Empfänger die notwendige Nachgebühr von 12 Rpf erhoben, natürlich erhöht um den hälftigen Strafzuschlag von 6 Rpf. Fräulein Edeltraud durfte für die ihr zugedachten Grüße also 18 Rpf an die Post zahlen.


    Beste Grüße

  • Der nächste Beleg (Nr. 63) mit Barfrankatur "Gebühr bezahlt" ist eine Fernpostkarte nach Adorf im Vogtland, die in Schlettau im Erzgebirge abgesandt wurde. Die Abstempelung erfolgte im Postamt Schlettau (Erzgeb.) am 22.02.1946.


    Die Katalogbezeichnung dieser Variante lautet Nr. 4 a, Rahmenstempel mit Umrandung, zweizeilig.


    Der Eindruck des Absenders lässt darauf hoffen, dass die angenehmen Dinge des Alltags wieder wichtiger geworden waren...


    Beste Grüße

  • Der Beleg Nr. 64 ist einmal ein Stück, was ein wenig aus der Reihe tanzt. Es handelt sich nicht um einen Beleg mit Barfrankatur "Gebühr bezahlt", sondern um eine portofreie Versendung eines Nachweises des Vollzuges einer Zustellung (Postzustellungsurkunde -PZU-).

    Die Urkunde wurde auch sehr lange vor der OPD-Zeit nach Olbernhau gesandt. Die Abstempelung erfolgte im Forchheim (Sachsen) am 14.11.1908.


    Natürlich passt dieser Beleg zeitlich eigentlich nicht hierher, aber da die Abstempelung so sehr sauber vorgenommen wurde und der Beleg auch aus Sachsen kommt, mache ich einmal eine Ausnahme.


  • Der nächste Beleg (Nr. 65) mit Barfrankatur "Gebühr bezahlt" ist ein Fernbrief nach Leipzig C 1, der in Dresden abgesandt wurde. Die Abstempelung erfolgte im Postamt Dresden A 1 26.09.1945.


    Die Katalogbezeichnung dieser seltenen Variante lautet Nr. 5 b, Behelfsstempel aus Handdruckkasten gesetzt, zweizeilig.


    Interessant ist die Tatsache, dass der Absender des Briefes die Landesfinanzdirektion Sachsen war, die natürlich mit einem Briefstempel versehene Umschläge verwendet hat. Da der Eindruck dieses Briefstempels nicht mehr "gern gesehen" war, immerhin prangte das Emblem des untergegangenen Reiches in der Mitte, wurde ein behelfsmäßiger Aufkleber angebracht und mit einem neuen und neutralen Briefstempel versehen.

    Die Papierknappheit kurz nach dem Krieg ließ es nicht zu, die alten Umschläge wegzuwerfen.


    Beste Grüße

  • Der Beleg Nr. 66 mit Barfrankatur "Gebühr bezahlt" ist ein Fernbrief, der von Glauchau nach Ronneburg in Thüringen gelaufen ist. Die Abstempelung erfolgte im Postamt Glauchau 2 am 10.09.1945.


    Die Katalogbezeichnung dieser Variante lautet Nr. C 1 h, Tagesstempel als Zweikreisstegstempel mit integriertem Freivermerk.


    Der Absender des Briefes war der bekannte Briefmarkenhändler Martin Greif aus Glauchau und der Empfänger in Ronneburg ist mir als Anschrift auf einer Vielzahl von Belegen ebenfalls gut bekannt. Es handelte sich offenbar um seinerzeitige "Größen" in der Philatelie.


    Beste Grüße

  • Luxus pur. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Der nächste Beleg (Nr. 67) mit Barfrankatur "Gebühr bezahlt" ist eine Fernpostkarte nach Dresden A 1, die in Pirna abgesandt wurde. Die Abstempelung erfolgte im Postamt Pirna 1 am 30.10.1945.


    Die Katalogbezeichnung dieser Variante lautet Nr. 4 a, Rahmenstempel mit Umrandung, zweizeilig.


    Interessant ist noch die erfolgte Nachsendung nach Cossebaude, da der Empfänger in Dresden offenbar nicht anzutreffen war.

    Und natürlich der interessante Eindruck links oben auf der Karte, der mit dem Spruch


    "Wer statt Briefe Karten schreibt,

    spart an Rohstoff, Geld und Zeit !"


    auf die Notwendigkeit des Papersparens hinweist.

    Der Beleg stammt eben aus einer Zeit des Mangels.....


    Beste Grüße

  • Hallo, habe gerade in einem Briefmarkenalbum eine "Oblade" (10) MEERANE (SACHSEN) Gebühr bezahlt gefunden.

    Zählt das als Briefmarke oder ist das eine "Mache"?



    Danke schon einmal für die Antworten und viele Grüße

    Enrico

  • Hallo Enrico,


    so etwas habe ich noch nie gesehen. Es könnte Ersatz für eine Briefmarke gewesen sein. Damit kenne ich mich allerdings überhaupt nicht aus, da nicht meine Zeit und sehr weit vom Niederrhein entfernt. ;)


    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter, ja, ich habe so etwas auch noch nicht gesehen.

    Da ich es 2 x mit demselben Datum habe, könnte es ja auch sein, dass man diese Siegel-Oblade als Briefmarkenersatz kaufen und erst später nutzen konnte?

    Ich habe mal in einem alten Handbuch „Katalog und Handbuch der deutschen Zonen- und Lokalmarken“ von Ernst Müller (Bellamont) nachgeschaut. Hier habe ich auch nichts gefunden. Auch unter dem Teil III „Fälschungen, Fantasie-Erzeugnisse, Behördliche Spendenmarken und andere Marken, die keine Postwertzeichen sind“ war Meerane nicht aufgeführt.

    Der Stempel ist aber auch in der stampsX-Stempeldatenbank

    Stempeldatenbank

    gelistet.


    Egal, vielleicht weiß hier noch jemand anderes Bescheid.

    Werde es auch mal in einem anderen Forum vorstellen.


    Viele Grüße

    Enrico

    4 Mal editiert, zuletzt von Admin-S ()