Liebe Freunde,
hier ein Innendienstformular zur Berichtigung des Abgangregisters aus Marienburg nach Danzig von 1851.
Von dem falschen Eintrag betroffen war eine am Vortag von Danzig nach Marienburg gesandte Fahrpostsendung, für die das Franko von 2 Sgr. nicht in die Karte übertragen worden war.
Gruß
Michael
hallo Michael,
interessantes Dokument. Wo findet man so was?
beste Grüße
Erwin W.
Liebe Freunde,
frisch eingefangen ein Formular zu Verstößen im Postdienstbetriebe.
Aufgefallen war ein Verstoß der Post-Expedition in Woldenberg, Meldender war der Postexpediteur Sporberg in Teltow.
Hier der gemeldete Verstoß:
Auf einem dort am gestrigen Tage
zwischen 6 und 7 Uhr Abends aufgege-
benen Briefe an Frau Gutsbesitzer
Schmidt in Lankwitz - frankiert durch
ein Couvert à 1 Sgr und 2 Sgr als ???
ausgeworfen - war der betreffende
Stempel nicht entwerthet, Selbiges ist
deshalb hier bewirkt worden.
Teltow den 28ten Juni 1861
Königliche PostExpediteur
Sporberg
Die Stellungnahme aus Woldenberg ist für mich nur teilweise zu entziffern:
Das ????????
???????? Deshalb
wird in Zukunft auf das
Entwerthen von Marken
??? größten Merksamkeit
verwenden.
Unterschrift 4.7.61
Vielleicht kann ja jemand die Fehlstellen entziffern?
Viele Grüße
Michael
Lieber Michael,
wundervolles Stück!
Als Nachtaxe ausgeworfen.
Das Versehen trifft den
Unterzeichneten. Derselbe
wird in Zukunft auf das
Entwerthen von Marken
u. Couverts größere Achtsamkeit
verwenden.
Unterschrift 4.7.61
Lieber Ralph,
vielen Dank fürs Übersetzen.
Nachtaxe! Jetzt kann ich es auch lesen. 
Viele Grüße
Michael
Liebe Freunde,
hier ein Formular der Königlichen Post=Amts=Decartierungs=Expedition zu Höxter.
Reklamiert wird ein in Königsberg vom Pastor Beekhaus an den Gustav-Adolf-Verein in Höxter portofrei versandter Wertbrief mit 30 Talern.
Der Brief hätte nicht portofrei versandt werden dürfen und es wird um die nachträgliche gefällige Erstattung von 8 Sgr. ersucht.
Die Begründung hierfür:
Der Gustav-Ad.Verein hat nur Portofreiheit zwischen Münster als Hauptverein Einerseits und Höxter andererseits.
Die ab 1832 entstehenden Gustav-Adolf-Vereine (Namensgeber war der Schwedenkönig Gustav Adolf II., dessen 200. Todestag man in jenem Jahr beging) hatten als Ziel die Unterstützung der Protestanten in der Diaspora.
Der erste Verein wurde 1832 in Leipzig gegründet. Bald darauf folgten weitere Vereine in den verschiedenen deutschen Staaten. In der preußischen Rheinprovinz wurde 1843 der erste Verein in Barmen (Rheinland) gegründet, 1844 gründete sich der Verein zu Münster (Westfalen). Ebenfalls im Jahr 1844 übernahm der preußische König Wilhelm IV. das Patronat für die Vereine innerhalb Preußens.
Neben diesen Hauptvereinen entstanden zahlreiche Zweiggruppen, die den jeweiligen Hauptvereinen zugeordnet waren. Basierend auf dieser Struktur Hauptverein <--> zugeordnete Untervereine wurde auch die Portofreiheit verliehen.
Zur Geschichte dieser Vereine siehe hier .
Gruß
Michael
Hallo Michael,
bei dem Wertbrief wäre eine Versendung erst zum Provenzialverein in Münster und von dort zu dessen Localverein nach Höxter jeweils portofrei gewesen. Direkt vom Provenzialverein Königsberg an einen Localverein (Höxter) eines anderen Provenzialvereins nicht. Preußische Portofreiheiten waren umfangreich und sehr kompliziert.
Beste Grüße Bernd
Liebe Freunde,
ein weiteres interessantes Innendienstformular konnte ich einsammeln.
Eine mit PS als portofreie Postsache verschicktes Formular von Stettin an das Postamt in Danzig aus dem Jahre 1851.
Bei dem Inhalt gelingt es mir leider nur Bruchstücke des vom Post=Cassen=Controlleur reklamierten Sachverhalts zu entziffern.
... Not. der vor: Karte aus Danzig ...
... vom 10. ...
... den Gewichten des ... nicht vermerkt ...
Gruß
Michael
Lieber Michael,
Sub (unter, zu) Not(a) der prs. (präsentirten) Karte aus Danzig
vom 10. d(ieses) Mts (Monats) 1. N(ummer)
war neben dem Gewichten des Geldbundes nicht vermerkt
pr. Brfbtl (Briefbeutel?)
hallo Michael
ich lese:
xxx Not. der aus: Porto aus Danzig vom 10. d. Mts xx
war neben dem Gewichte des Verbundes nicht vermerkt
xxx Brfbte!
beste Grüße
Erwin W.
Habe ich garnicht gesehen, dass Ralph schon geschrieben hat, natürlich wesentlich besser als mein Versuch
Mfg
Erwin W.
Liebe Freunde,
vielen Dank für eure Hilfe! 
Dann fehlte also anscheinend die Nummer des Briefbeutels, in dem der Geldbund untergebracht war. Dieser war laut Frachtkarte mit aufzuführen.
Viele Grüße
Michael
Liebe Freunde,
am 21.6.1867 unterlief dem Berliner Postsecretair Wehsberge ein Fehler bei der Weiterleitung eines Briefes aus Colberg. Der Brief war adressiert nach Burg bei Magdeburg, eine fester Halt auf dem Postkurs nach Magdeburg. Statt nun in das Paket für Burg kam der Brief in den bis Magdeburg zu transportierenden Briefbeutel.
Dieser Fehler wurde von dem Magdeburger Postbeamten Hartmann nach Berlin gemeldet, was zu einem Verweis für den Postsecretair führte.
Berlin, den 25. Juli 1867
1. Vorzuzeigen
Der Geldabfertigungs-Exp.
Es muß erwartet werden, daß ein Abfertigungs Beamter mit der Lage der Post=Anstalten desjenigen Courses, welcher ihm zugewiesen ist, sich so genau vertraut macht, daß er nur in zweifelhaften Fällen die Speditions Tabelle einzusehen braucht.
Herr PostSecretair Wehsberge ist hierauf hinzuweisen.
2. Ad acta
Hof Post-Amt
Bergmann[/size]
Bei der Stellungnahme des Postsecretairs kann ich das zweite Wort nicht sicher entziffern. Warum irrte er sich?
Aus ……. von mir irrtümlich auf Magdeburg gesandt, da ich bei Einsicht der Speditions Tabellen mich in der Rubrik geirrt haben muß.
den 24. Juli 1867
Wehsberge
Postsecretair
Gruß
Michael
Lieber Michael,
Das Geld??? ist von mir ...
Mehr kann ich leider auch nicht lesen.
Liebe Freunde,
hier ein Franco-Defekt-Formular für einen 8 5/10 Loth schweren Brief aus Weimar nach Nordhausen (> 10 Meilen), mit zu wenig erhobenem Franko, dass dann vom Adressaten eingefordert wurde.
Gruß
Michael
Lieber Michael,
tolles Stück - ich liebe solche Sachen.
Aber warum zog man das vom Adressaten ein und nicht vom Absender?
lieber Ralph,
meist lässt sich der Absender von außen nicht erkennen und den Brief öffnete die Post nur im äußersten Fall. Und da war der Empfänger die leichtere Alternative.
