... schwierige Materie, aber wenn man es erst einmal ganz verstanden hat ...
interne Vergütung für Transitpost im DÖPV
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Liebe Sammelfreunde
hier mal die Bestimmungen zwischen Preussen und Sachsen:
Diese stammen aus den Instruktionen, veröffentlicht in der Beilage zum Postamtsblatt 26 von 1850Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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... hier die Einleitung zum Beitritts Hannover zum Postverein Postamtsblatt 20 von 1851
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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...und jetzt die Auszüge zum Postvertrag zwischen Preussen und Hannover
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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Noch die Bestimmungen zwischen Preussen und Braunschweig zum Beitritt Postamtsblatt 60 1851
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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...Hier jetzt mal die Bestimmungen von Hannovers im Circular 209 zum Beitritt Teil1
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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...Hier Teil 2
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Liebe Sammelfreunde
jetzt noch der letzte Teil 3
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
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Hallo Magdeburger und bayern klassisch,
vielen Dank an euch für das Einstellen der VO-Texte.
@Magdeburger...deine Erklärung für den Fahrpostbrief ist ja der Hammer, Fahrpost ist wohl noch um einiges anspruchsvoller als Briefpost, Respekt.
LG
Christian -
Liebe Sammelfreunde
die "Bayern" kennen diesen Brief, aber er paßt so schön hier rein. Einen vergleichbaren Briefpostbeleg würde ich hier gern mal sehen.
Der nachfolgende Beleg aus Erlangen nach Detmold vom 01.August 1856 zeigt, wie bei der Fahrpost verfahren wurde, wenn er "falsch" geleitet wurde. Sein Standardweg wäre über Frankfurt/Main gewesen und hätte so nur Bayern und Taxis berührt.
Gelaufen ist er jedoch von Erlangen nach Hof - Plauen - Leipzig - Magdeburg - Braunschweig - Hannover - Münden - Cassel - Detmold. Der Hinweis zum Laufweg befindet auf der Siegelseite durch den Rahmenstempel "Magdeburg-Stadt". Auch der preussische Auslagenstempel zeigt zusätzlich den Weg durch Preussen an.
Die Auslage betrug hier nur 21 Gulden 52 Kreuzer - was auch in Rot daneben geschrieben wurde. Das Paket war auch nur ein Leichtgewicht von 2 Pfund 21 Loth.
Der Postvorschuß wird erstmal in Thaler umgerechnet:
21 Gulden 52 x = 1312 Kreuzer = 4499 Pfennige = 374 Sgr 11 Pfennige = 12 Thaler 14 Sgr 11 Pfennige.
Dazu kommen Procura (1 Kreuzer je angefangenen Gulden, bzw. 1/2 je angefangenen Thaler) von 22x (= 6 1/2 Sgr), auch aus den 12 1/2 Thaler ergibt sich 6 1/2 Sgr.Bei der Leitung über Hof – Plauen fallen knapp 15 Meilen bis dahin Bayern zu und die Preussen rechneten hier mit 7 Kreuzer rheinisch = 2 Sgr. Mindestfahrposttarif, da sich nach Gewicht in der 3. PS ein Wert darunter ergibt. Das ProCura von 22 Kreuzer + die 7 Kreuzer = 29 Kreuzer = 8 1/2 Sgr. standen Bayern zu.
Laut Vertrag galt 20 Meilen als Transitstrecke für Sachsen - jetzt in Thalerwährung 2 Sgr. Mindestfahrposttarif - dies bekam Sachsen.
Der Preussische Transitweg auf das Königreich Hannover ist auf 18 Meilen festgelegt = 4. PS und auch hier ergibt sich der Mindestfahrposttarif von 2 Sgr. - Dies bekam Preussen
Für den Weg durch Hannover/Braunschweig im Transit bis Cassel sind hier nur 7 Meilen anzusetzen = 2 PS und laut Anschlußvertrag Braunschweigs zum DÖPV war die Mindestfahrposttaxe jetzt nicht 1 Sgr sondern 2 Sgr., wahrscheinlich wurde die geteilt.
Endlich geht es nun von Cassel nach Detmold, was 11 Meilen sind und damit die 3. PS.
Hierfür sind ebenfalls 2 Sgr. Mindestfahrposttarif anzusetzen.Der Preussische Auslagenstempel wird von Magdeburg sein. In der Auslage sind alle bis zum preussischen Eingangspostamt auflaufenden Posten zu erfassen:
Postvorschuß von 12 Thaler 14 Sgr. 11 Pfennige. + ProCura 6 1/2 Sgr. = 381 Sgr. 5 Pfennige was auf 381 1/2 Sgr aufgerundet wird.
Dazu das bayrische Porto von 2 Sgr. + sächsische Porto von ebenfalls 2 Sgr = 385 1/2 Sgr Auslage.
Jetzt noch jeweils 2 Sgr. für Preussen + Braunschweig/Hannover + Taxis dazu ergeben schlußendlich 291 1/2 Sgr. Dazu kam noch 1/2 Sgr. Bestellgeld.Eine spannende Frage, die sich auch stellt, ist, wie wäre die Taxierung, wenn er den richtigen Laufweg genommen hätte.
Prinzipell bleib es bis zur Reduzierung der Nachnahme + Procura erstmal gleich, also dem Betrag von 381 1/2 Sgr. Für beide Teilstrecken fiel auch nur der Mindestfahrposttarif an.
Für Bayern das Mindestfahrpostporto 11 Kreuzer rheinisch, was 3 1/4 Sgr. entsprechen, für den taxischen Teil 3 Sgr. Die Summe ist somit 387 3/4 Sgr + das Bestellgeld von 1/2 Sgr.Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
P.S. Rechtschreibfehler dürft ihr jetzt behalten...
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Lieber Magdeburger,
dir kann geholfen werden, zumindest ein wenig.
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Hallo zusammen,
für den folgenden Brief benötige ich Hilfe:
Der Brief vom 22.9.1862 ist von Magdeburg nach Sagan ausweislich des Görlitzer Postexpeditionsstempels durch Sachsen und folglich über Leipzig gelaufen. Sachsen erhielt dafür eine Transitgebühr.
Es gibt aber eine Reihe von Briefen aus Leipzig nach Sagan, die über Berlin geleitet worden sind.
Welchen Grund könnte es bei diesem Brief gegeben haben, ihn durch Sachsen zu leiten? Die Beförderungsdauer erscheint nicht so kurz, daß sie nicht auch über Berlin hätte erreicht werden können.
Beste Grüße
Altsax
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Lieber Jürgen,
prinzipiell könnte es der Postabgang gewesen sein, also der Zug nach Berlin war weg, ein anderer via Sachsen war im Anmarsch.
Im DÖPV war es Usus, die schnellste Variante von mehreren zu wählen, die Vergütungen für evtl. anfallende Transite innerhalb der Postverwaltungen spielten keine Rolle (also deren Vermeidung bei Inkaufnahme von Verzögerungen im Postverkehr).
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Lieber Jürgen,
was Ralph schreibt ist absolut richtig. Bekanntlich wurde damals (im Gegesatz zu heute) der Geschwindigkeit des Brieftransportes alles untergeordnet. Das führte Mitte der 1850er Jahre z.B. dazu, daß Briefe von Köln nach Frankfurt trotz des riesigen Umwegs über Kassel transprtiert wurden. Ganz einfach: Die Bahn entlang des Rheins wurde erst 1859 durchgehend befahrbar.
viele Grüße
Dieter -