GB - Deutsches Reich

  • Hallo zusammen,

    der unterfrankierte Brief der ersten Gewichtsstufe von Leith 27.03.1874 nach Rostock 30.03.1874 ist klar und irgendwie auch wieder nicht klar. ;(

    Nach dem Postvertrag zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Norddeutschen Bund vom 1870 werden (meiner Kenntnis nach) unterfrankierte Briefe wie unfrankierte Briefe behandelt, abzüglich der bereits verklebten Marken. Für die erste Gewichtsstufe ist das Porto 6d., es wird also in London gerechnet: 6d. - 1d. = 5d.! Im Deutschen Reich wird in Groschen reduziert (1 Groschen = 1,2 Pence) und gerundet mit Blaustift „41/2 (Groschen)“ notiert, mit denen der Empfänger belastet wird.

    So weit so gut: Was ist aber mit der roten "1"? Ist das ein Bestellgeld, das zusätzlich zu bezahlen war? Oder was ist das ansonsten?

    Viele Grüße,
    nitram

  • Hallo nitram,

    rot = Gewichtsstufe und blau = Nachtaxe.

    Schönes Stück!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    vielen Dank. Ist mir noch nie aufgefallen. Ist das ein Merkmal unterfrankierter Briefe nach Mecklenburg respektive in das Deutsche Reich?

    Viele Grüße,
    nitram


  • Ich kenne das von einem Dutzend unterfrankierter Briefe, schon in den 1860er Jahren nach ganz AD. Nur ins Dt. Reich hatte ich noch keinen gesehen.

    Ich weiß nicht, ob das sich nur auf unterfrankierte Briefe aus GB bezog, aber in meinem Hinterkopf geistern eine VO herum, in der steht, dass bei unterfrankierten Briefen die Gewichtsstufe zu benennen war, damit nachfolgenden Posten und den Empfängern der Nachvollzug der Nachtaxe erleichtert wurde.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    Briefe an die Firma Friedrich Huth in London gibt es über 150.000 Stück, womit sie wohl die umfrangreichste Firmenkorrespondenz des 18. und 19. Jahrhunderts darstellt. Aber Briefe von dieser Firma nach Bayern kenne ich nur 3 Stück - mit diesem hier, der in London E(ast) C(entral) am 4.3.1873 "Via Ostende" an Fräulein Ludowica Naeher in Lindau im Bodensee abging und mit 6 Pence als doppelt schwerer Brief nebst Lochung frankiert wurde. 2 Tage später erreichte er das liebliche Lindau. Schön zu sehen auch die Klappenprägung des Kuverts mit Fr. H. & Co. für Friedrich Huth & Company.