München, franko Nürnberg nach Würzburg 1809

  • Liebe Sammlerfreunde,


    folgender Brief wurde entgegen den Bestimmungen aufgegeben und befördert: Brief aus München (Kgr. Bayern) vom 25. Februar 1809 mit Vermerk oben links "fr. Nbg. = Franko Nürnberg" und
    siegelseitigen Frankovermerk von 8 Kreuzer, die der Absender von München nach Nürnberg bei der Briefaufgabe bezahlte. Von Nürnberg bis zur bayrisch würzburgischen Grenze wurden 6 Kr.
    Porto vermerkt. Im Großherzogtum Würzburg fielen weitere 3 Kr. Porto an. Somit bezahlte der Empfänger 9 Kreuzer Porto. Möglich waren nur unfrankierte oder frankierte Briefe, sowie
    Briefe bis zur Grenze. Hier z.B. von München bis zur bayr. würzburgischen Grenze.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • lieber Hermann,
    als gegen die Vorschriften würde ich das nicht unbedingt bezeichnen wollen, denn er lief ja als Portobrief. Der Vertrag von 1808 sah eigentlich nur franko Grenze vor, was aber relativ oft umgangen wurde, dass auch franko und portobriefe vorkommen. Es kam ein bisschen darauf an, wohin die Briefe gingen. In das Ghzt Würzburg konnten sowohl auf der Bamberger wie Nürnberger Route in allen Frankaturvarianten laufen.
    In deinem Fall ist die Frankatur bis Nürnberg wohl so zu verstehen, dass in München der Tarifansatz bis Possenheim bzw Kitzingen nicht vorlag. Er war auch in den taxisschen Tabellen nicht klar vorhanden, die ja nach wie vor galten. Also hat man sicherheitshalber bis Nbg frankiert, so nach dem Motto, die werden damit schon etwas anfangen können. Was ja auch zutraf.
    All diese Äusserungen ändern natürlich nichts daran, dass der Brief sehr eindrucksvoll und interessant ist, weil er die damalige Situation treffend dokumentiert.