Saargebiet 1920 - 1935


  • Mettlach, den 28 Februar / 1 März 1935


    Nach 15 Jahren der Trennung vom Reich kehrt das Saarland nun endlich heim zum Mutterland.
    Wir erlauben uns, Ihnen an diesem geschichtlich bedeutungsvollen Tage diese Karte zur Erinnerung
    zu übersenden, in der Hoffnung, Ihnen damit eine Freude zu bereiten.


    Mit deutschem Gruß
    Villeroy & Boch



    *******


    Es gibt 2 Varianten dieser Karte, warum auch immer. Im Anhang die Variante mit dem längeren Text. Die Vorderseite ist immer gleich. Schön da sie die 4 Werke zeigt. Beide Karten sind einerseits mit einer Saargebiet Marke à 40cent frankiert, Stempel vom 28.2 und eine Deutsches Reich Marke à 6 Rpf Stempel vom 1.3 . Bei einigen Karten wurde eine andere Saargebiet Marke benutzt


    Ob dies geschah um die NS gnädig zu stimmen und haben andere Saarländischen Firmen es V&B gleich getan?


    An beide Gönner meinen Dank. Der Freistempler ist super, aber nix fürs Forum zu jung :D ! Die Verpackung war übrigens echt kreativ. Die Post hat es aber unterlassen alle Marken zu stempeln.


    Phila-Gruß


    Lulu

    Einmal editiert, zuletzt von Zockerpeppi ()

  • Liebe Lulu,


    "mit deutschem Gruß" - tja, da steckte schon viel Sympathie für die neuen Machthaber drin.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    nun auch von hier aus einmal ein Beitrag. Vorliegen haben wir eine Nachnahme zu 235,15 Mark, aufgegeben am 10.04.1920 aus Neunkirchen nach Landau / Pfalz. Vorderseitig wurde am Ankunftsort vermerkt: Wird abgeholt.


    Hierfür hat man lt. rückseitigem Vermerk am 12.04.1920 eine Frist bis 26.04.1920 eingeräumt, aber an diesem Tag dann nicht abgeholt notiert und den Brief wieder retoure geschickt (siehe Vermerk vorderseitig unter der Adresse).


    Jetzt wird`s aber schwierig mit dessen Taxierung. Geht man von einem Gewicht bis 50 gr aus, dann waren es 20 Pf für den Fernbrief + 25 Pf Nachnahme + 15 Pf Vorzeigegebühr + 30 Pf für das Einschreiben = die verklebten 90 Pf.


    Aber ich bin mir da nicht sicher, denn die Fußnote für die 15 Pf Vorzeigegebühr ab 01.01.1919 - 06.05.1920 finde ich nur bei der Michel-Gebührentabelle von Bayern, aber nicht beim Deutschen Reich und/oder beim Saargebiet (1920-1935). Andere Quellen habe / finde ich nicht.


    Insofern jedwede Korrektur allerherzlichst willkommen.


    + Gruß


    vom Pälzer

  • Hast du keinen Kontakt zur Arge-Saar? Die können bestimmt helfen. Ich habe deren Hilfe etwas viel beansprucht in den letzten Tagen.

    Phila-Gruß


    Lulu

  • Jetzt wird`s aber schwierig mit dessen Taxierung. Geht man von einem Gewicht bis 50 gr aus, dann waren es 20 Pf für den Fernbrief + 25 Pf Nachnahme + 15 Pf Vorzeigegebühr + 30 Pf für das Einschreiben = die verklebten 90 Pf.


    Aber ich bin mir da nicht sicher, denn die Fußnote für die 15 Pf Vorzeigegebühr ab 01.01.1919 - 06.05.1920 finde ich nur bei der Michel-Gebührentabelle von Bayern, aber nicht beim Deutschen Reich und/oder beim Saargebiet (1920-1935). Andere Quellen habe / finde ich nicht.

    hallo Pälzer,



    zur Vorzeigegebühr ist mir auch nichts bekannt, aber die Taxierung würde ich mit dem Tarif des Saargebiet ab 30.1.1920 folgendermaßen vornehmen:


    Fernbrief für Gewicht >20-250gr. (30Pf.) mit Einschreibung (30Pf.) und Nachnahme <1000M (25Pf.) ergibt 85Pf. Dann wären 5Pf. zuviel frankiert, für die ich keine Erklärung bieten kann.


    Kleine Anmerkung: vielleicht könnte man das "Saargebiet 1920-1935" aus dem Ordner "Drittes Reich 1933-1945" in den übergeordneten Ordner verschieben, dort ggf. einen neuen Ordner Abstimmungsgebiete/Saargebiet anlegen?



    mit bestem Gruß
    stampmix

    Einmal editiert, zuletzt von stampmix ()

  • Hallo,
    ab 1890 gab es nur noch die Vorzeigegebühr bei Nachnahmesendungen. Die Vorschußgebühr im Deutschen Reich und die Gleichsetzung Nachnahme = Wertbrief in Bayern endete. Es galt bei Nachnahmesendungen das Porto für eine gleichartige Sendung ohne Nachnahme ( Normalbrief, Drucksache, Brief mit Einschreibung,Paket u.s.w.) plus Vorzeigegebühr.
    Leider habe ich keine Unterlagen über Saarlandtarife, aber ich denke der Brief ist mit 5 Pf. überfrankiert.
    Fernbrief bis 100 gramm = 30 Pf.
    Einschreibung = 30 Pf.
    Vorzeigegebühr = 25 Pf.
    Jeweils Tarif vom 1.10.1919 bis 5.5.1920
    Beste Grüße Bernd
    Anbei Postordnung Bayern 1917

  • Hallo Freunde,


    an den krummen Dingern lernt man`s wohl am besten, meine Unterlagen sind jetzt entsprechend korrigiert / ergänzt. Recht herzlichen Dank für die Klarstellungen + Gruß !


    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Guten Morgen Sammlerfreunde,


    zunächst schließe ich mich der Auffassung von stampmix an, dass man den Abstimmungsgebieten einen eigenen Hauptordner on top geben sollte. Der Beleg anbei ist mit 140 C nicht korrekt austaxiert, aber mit 150 C korrekt frankiert: 75 C für den Ausnlandsnormalbrief bis 20 gr und nochmal 75 C für das Einschreiben (Gebührenperiode 01.10.1924 - 01.08.1925). Platz genug für die vielen Werte wäre ja auf der Rückseite gewesen, aber manche mögen`s eben umläufig.


    Viele Grüße

    vom Pälzer