Frankreich - Bayern PV 1.1.1822

  • Hallo Nils,


    Zitat

    Hat man in Paris etwas geändert so dass die Briefe über Pfalz liefen?


    alle Briefe nach Nordbayern (Franken, Oberpfalz) liefen über die Pfalz - nur halt im geschlossenen Beutel, der erst in Würzburg, Nürnberg oder Regensburg aufgemacht wurde. Warum man hier auf Homburg kartierte, weiß ich nicht. Man müsste viele Briefe haben aus dieser Zeit, um aus dem Briefen auf eine präzise Vorgehensweise schließen zu können.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    in England wurde der Brief mit 1 sh 4 d bezahlt. Dies war das Franko in der 1. Gewichtsstufe und die ging bis 1/2 Unze. Dies waren also 15 g.
    Über 1 1/2 Loth wären jedoch mehr als 26 1/4 g.


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    daher auch meine Frage nach dem Zustandekommen des Frankos für Bayern. Wenn ich das in Relation sehe, frage ich mich auch nach dem Progressionsfaktor für Frankreich, denn dort kann es kein schwerer Brief gewesen sein, wenn ich mir das Porto von der Küste bis Homburg betrachte.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    in England wurde der Brief mit 1 sh 4 d bezahlt. Dies war das Franko in der 1. Gewichtsstufe und die ging bis 1/2 Unze



    Hallo liball


    Du hast natürlich recht. Ich habe die Änderungen in 1836/37 vergessen (obwohl ich es eben in anderen Thread dabei war).


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe den Minibrief hier im richtigen thread abgeseetzt zu haben, denn ich meine er wurde im Juni 1827 befördert. 14AED und Grenzübergangsabschlag Wissembourg sind nicht gerade die schönsten, aber insgesamt macht das Brieflein doch irgendwie ein Bild.


    Ich nehme mal an, dass man hier für das Port Payé 3 Kr bis zur französischen Grenze zu zahlen hatte und weitere 8 Kr für den innerfranzösischen Transport. Die 30 müssten dann vermutlich 3 Decimes Franco-Anteil von Frankreich sein, aber waren 3 Decimes 8 Kr ?


    + Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    ein hübsches Briefchen - mit dem Inhalt noch besser und, ja, 8x waren 3 Decimes, weil 1 Dec. 2,85x entsprach und hier gerundet wurde.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    heute in kleines Schmankerl, welches sich aber nur aus dem Inhalt als solches darstellt, weil es von außen doch sehr gewöhnlich daher kommt.


    In Paris wurde am 26.1.1847 eine Liste mit Börsenkursen unfrei aufgegeben. Empfänger war Herr Otto, der Sekretär der Domänenverwaltung des Herzogs von Leuchtenberg in München (der mit dem Palais dort). Offenbar hatte man gegen Jahresende/Jahresanfang Pachtgelder und Zinsen in die Hände bekommen und suchte nun nach einer internationalen Geldanlage, wie das auch heute noch so üblich ist (nur Null - Zinsen gab es damals noch nicht).


    Bayern erhielt ihn über den Kartenschluß Strasbourg - Augsburg und nahm für Briefe aus dem 3. franz. Rayon (Paris) 20 Kreuzer in Auslage, um soglich 18 Kreuzer für sich dazu zu rechnen und forderte so von der Abgabepost München 38 Kr. total.

  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich einen Brief aus Strasbourg vom 23.5.1829 nach Landau in der Pfalz. Frankreich stempelte 67 STRASBOURG (Departementsnummer) und C.F.1.R. für Correspondance Francaise Premier Rayon.


    Bayern erkannte für Frankreich 8 Kr. an und addierte für sich 4 Kr., so dass der Empfänger total 12 Kr. zahlen musste.


    Wenn jemand den Inhalt summarisch übersetzen könnte, wäre ich entzückt.

  • Hallo bk,


    mit 48 Kr ging Augsburg für den französischen Portoanteil in Vorlage, 27 Kr waren es dann noch für den bayerischen Anteil = 75 Kr = die vorderseitig notierten 1 fl 15 Kr. Die 48 Kr = 16 Dec für Frankreich versteht man ja noch einigermaßen, aber die krumme Summe von 27 Kr für Bayern irgendwie nicht.


    Müsste ja bei einer derart hohen Portoforderung bei einem Brief aus dem 3. französischen Rayon auch ein solcher höheren Gewichts gewesen sein (...oder nicht ?..) aber dazu man findet man wiederum keinen Hinweis auf dem Beleg...oder sehe ich mitten in der 27 eine kleine "2" für eine 2. Gewichtsstufe ? ;(


    + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer ()

  • Hallo Pälzer,


    gute Gedanken - aber das Problem ist ein anderes. Ein einfacher Brief kostete von Paris nach München (wie im Thread hier gezeigt) 20 Kr. für Frankreich und 18 Kr. für Bayern.


    Rechnete Bayern 27 Kr. für sich, war der Brief 1,5fach schwer - alles klar.


    Aber wie kommt man von 20 Kr. einfach auf 48 Kr. für schwer? HIer musste es eine Degression gegeben haben.


    Über diese findet sich aber in der Literatur gar nichts. Für Frankreich lag der Brief somit wohl in der 3. Gewichtsstufe - aber wie lief die Tayierung ab? 20 + 18 + 16 = 54 Kr., passt also nicht. 20 + 17 + 14 = 51 Kr., passt also auch nicht. 20 + 16 + 12 = 48 Kr. - das würde passen. Aber war es so?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bk,

    Rechnete Bayern 27 Kr. für sich, war der Brief 1,5fach schwer - alles klar.


    ...na, ja, auch das ist für den "Otto-Normalverbaucher" nicht unbedingt gleich sonnenklar. Den Kern des Problems hab`ich jetzt aber verstanden. Jeder hatte eine andere Gewichtsprogession, die bei Frankreich gebührenmäßig an eine Degression gekoppelt worden sein müsste.


    Für mich stellt sich auch die Frage, wie die Augsburger Auslage die 48 Kr französischen Portoanteil dann ohne eine jeglichen Hinweis aus Frankreich überhaupt hat errechnen können. Hatte man dort etwa selbst die französischen Gewichtsprogesssionen und die dazu gehörigen Gebührentabellen und hat das alles selbst gemacht ?


    + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,


    weder noch ...


    Augsburg hat nach dem Vertrag je 30g aus dem entsprechenden, franz. Rayon, den Franzosen den darin gedruckten Betrag gutgeschrieben. Was er auf den Briefen ausgerechnet hat, wusste in Frankreich keiner ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bk,


    die Frage war schon so gestellt, ob Augsburg das selbst bewältigen konnte, offenbar scheint es ja so gewesen zu sein. Und wenn Augsburg das so selbst locker ausrechnen konnte, was macht dann die gewichtsbezogene Gebührendegression von französischer Seite aus noch für einen Sinn ? Dass man auf unterschiedliche Weise auf einen Nenner bzw. auf seine Kosten kommt ?


    + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,


    ich denke, man wollte bei franz. Portobriefen die bayer. Empfänger nicht so stark belasten, also mit der Degressivität eine soziale Komponente einbauen. Mein Problem ist, dass ich bei den anderen Kartenschlußämtern Bayerns zu Frankreich mangels Briefen deren Arbeitsweise nicht vergleichen kann. Man brauchte zumindest die 2. und 3. Gewichtsstufe nach NÜrnberg, um hier Parallelen erkennen zu können.


    Bei Frankobriefen war es einfacher, weil man ja am Schalter ausrechnete, was was kostet. Diese passen auch alle. Nur bei den Portobriefen gibt es Sprünge, die nicht erklärlich sind.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bk,


    verstanden und hmm, eigentlich ist Vorphila ja doch schon ganz schön interessant... :rolleyes:


    + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... alles in der Postgeschichte ist interessant - Vormarkenzeit, frühe Markenzeit, Semiklassik und auch die Moderne (heute also) bietet für aufgeweckte Kerlchen viele tolle Sachen - und das ist gut so, für jeden etwas halt. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Pälzer,


    ich zeige 3 Briefe aus Paris nach München, die alle unterschiedlich sind.


    1. Brief: Augsburg berechnet 20x für Frankreich und 18x für Bayern - total 38x, also war er überall einfach.


    2. Brief: Augsburg berechnet 38x für Frankreich und 27x für Bayern - total 65x = 1 fl. 5x, also war er fast doppelt in Frankreich und 1,5fach in Bayern.


    3. Brief: Augsburg berechnet 48x für Frankreich und 27x für Bayern - total 75x = 1 fl. 15x, also war er mehr als doppelt in Frankreich und 1,5fach in Bayern.


    Während mir die bayer. Progression klar ist, habe ich für den franz. Anteil meine Schwierigkeiten ...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Ein einfacher Brief der in Esternay geschrieben war und nach Sezanne zur Post gebracht war. Ziel war München und das Jahr 1838.


    Der Empfänger hat 38 Kreuzer bezahlt, aber offenbar besser mit 20 und 18 Kreuzer gezeigt.


    Viele Grüsse
    Nils