Vielen Dank für die interessanten Ausführungen.
Martin
Vielen Dank für die interessanten Ausführungen.
Martin
Liebe Freunde,
ein Portobrief aus Paris vom 2.6.1833 an seine Erlaucht, den Grafen Willibald von Rechberg in Müchen lief über Strasbourg und Augsburg (Auslage) nach München.
Augsburg notierte für den Brief in der 2. Gewichtsstufe 38 Kreuzer für Frankreich und addierte für die Strecke Kehl - München 27 Kreuzer hinzu.
Dabei ist zu bedenken, dass das französische Porto degressiv zu berechnen war, als 1. Gewicht 20 Kr., aber das 2. Gewicht nur 18 Kr., während Bayern linear 50% auf die weitere Gewichtsstufen aufschlug, also hier 18 Kreuzer für das 1. Gewicht und die Hälfte davon = 9 Kr. für das 2. Gewicht, so dass sich die 27 Kr. erklären.
In toto zahlte seine Erlaucht somit 1 f 5, also 1 Gulden und 5 Kreuzer für den 10g leichten Brief.
Zu dieser Zeit verdiente ein Knecht bei freier Kost und Logis 20 Gulden im Jahr und hatte defacto eine 7-Tage-Woche. Somit hätte er ca. 6% eines Jahres für diesen Brief arbeiten dürfen ...
Liebe Freunde,
auch kleine Briefe konnten "schwer" sein - den Beweis tritt ein Brief aus Paris vom 25.5.1839 nach Thurnau bei Bayreuth an. Nach dem missglückten Aufgabestempel folgte ein besserer Abschlag, ohne jedoch Perfektion zu verbreiten. In rot wurde C.F.3.R. für Correspondance Francais 3eme Rayon (Paris) gestempelt und der Brief - nach Forbach geleitet. Aber nicht im geschlossenen Paket nach Nürnberg, sondern offen, wodurch ihn Homburg (schöner blauer Transitstempel) am 27.5. aus dem Paket aus Paris holte und taxierte: 48 Kreuzer für Frankreich aus dem 3. Rayon als 2. Gewichtsstufe (20x für die 1. und 18x für die 2.) plus 33 Kreuzer für Bayern (22x für die 1. und 11x für die 2. Gewichtsstufe).
Daraufhin sandte Homburg, wie es der deutsche, in Paris residierende Absender unten links vorgeschlagen hatte, über Frankfurt am Main nach Bayreuth, wo die Gesamtkosten von 1 Gulden und 21 Kreuzern notiert wurden.
Mit dieser Leitung wird man so schnell keinen 2. Brief finden ...
Hallo Karl,
wenn die Aufgabe- bzw. Kartierungsposten in Frankreich die C.F.1-5R. - Stempel bei der Aufgabe oder Weiterleitung vergessen hatten, war das von den Grenzpoststellen (Forbach, Strasbourg) zu kontrollieren und mit L.F.1-5R. nachzustempel (Lettre Francais 1-5 Rayon).
Hätten sie das nicht gemacht, wäre Bayern berechtigt gewesen, für Frankreich nur die Taxe für den 1. Rayon anzusetzen und zu vergüten, womit Frankreich viel Geld verloren gegangen wäre, das ist der Hintergrund.
Aber viele Briefe dieser Art kenne ich nicht - Glückwunsch zu dieser Rosine.