Sardinien - Bayern

  • Liebe Freunde,


    ein Teilfrankoobrief aus bekannter Korrespondenz lief von Genua ("Genova") "via Milano" (über Mailand) nach Lindau im Bodensee am 14.4.1853 mit Teilfranko von 4 Decimi = 12 Kr. rheinisch bis zur Postgrenze des DÖPV. Ab da 9 Kr. als Postvereinsbrief über 20 Meilen und 3 Kr. für den geschlossenen Transit Mailand - Lindau = 12 Kr. vom Empfänger. 3 Tage brauchte er dafür und das war eine gute Zeit (Schweizer eben!).

  • Hallo bayern klassisch,


    wow, Glückwunsch zur eierlegenden Wollmilchsau. 8o


    Das mit dem Teilfranko nach Sardinien war mir gar nicht so bewußt. Es ist aber richtig, dass Sardinien erst mit dem 01.01.1854 zum österreichisch-italienischen Postverein beitrat. Bis dahin musste bis zur sardisch-österreichischen Grenze frankiert werden.


    Wunderschön :thumbup:


    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,


    danke! Aus dieser Korrespondenz gibt es einige Stücke - ich hatte lange Jahre einen mit 36x Porto aus derselben Korrespondenz, bei dem hinten das Teilfranko bis Österreich vergessen wurde. Ich habe über 10 Jahre lang gerätselt und ihn dann für einen Appel und Ei an einen Freund "verschenkt".


    Heute, mit dem richtig behandelten jetzt, hätte ich ihn gerne wieder ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    ein sehr schöner Brief, allerdings vor meiner Zeit. Daher kann ich nur einige Anmerkungen machen.


    Hallo Leitwege,


    Sardinien war nie Mitglied des Österreichisch-Italienischen Postvereins. Am 01.01.1854 trat ein neuer zwischen Österreich und Sardinien im Jahr 1853 abgeschlossener zweiseitiger Postvertrag in Kraft.


    Nun zu dem gezeigten Brief. Er fällt noch in die Gültigkeit des Postvertrages Österreich - Sardinien vom 01.06.1844. Die Gebühren galten in Sardinien je 7,5 g, in Österreich - wozu damals das Königreich Lombardei-Venetien mit der Hauptstadt Mailand gehörte - je 1/2 Wiener Loth (8,75 g). Genua lag in der 3. sardinischen Entfernungszone, Mailand in der 1. österreichischen. Die Gebühr für einen einfachen Brief aus Genua nach Mailand war 40 italienische Centsesimi (4 Decimi) = 50 österreichische Centesimi = 10 krCM. Ab Mailand war dann der Brief im DÖPV.


    Beste Grüße


    Jürgen

  • Hallo Italienfreund,


    vielen Dank für deine weiteren Ausführungen. Vlt. sammelst du zukünftig Italien etwas früher - schöne Briefe mit interessanten Taxen gibt es doch genug. :):P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    Vlt. sammelst du zukünftig Italien etwas früher - schöne Briefe mit interessanten Taxen gibt es doch genug. :) :P


    ...des passt schon so. 8) Bleibt mehr für mich. :D



    Hallo Italienfreund,


    Sardinien war nie Mitglied des Österreichisch-Italienischen Postvereins. Am 01.01.1854 trat ein neuer zwischen Österreich und Sardinien im Jahr 1853 abgeschlossener zweiseitiger Postvertrag in Kraft.


    Du hast wohl recht. Im Helbig steht zwar auf S.249: " Der Beitritt Sardiniens zum öst.-ital. Postverein erfolgte erst zum 1.1.1854"


    Auf Seite 273 wird es aber deutlicher: "...als das Kgr.Sardinien zum 1.1.1854 auch eine Vereinbarung mit Österreich abschloß...zwar kam aus politischen Gründen der Ausdruck österr.-ital.Postverein im Test des Vertrages nicht vor-Sardinien hätte sich diesen ehemaligen Kampftitel wohl verbeten, indessen waren die Bestimmungen aber doch nahezu identisch."


    Viele Grüsse
    Christian

  • also von Turin aus via Antibes ist schon mal absurd, zudem war das der Grenzübergangsstempel für Briefe aus Frankreich nach Sardinien. Macht überhaupt keinen Sinn..

  • Lieber Achim,


    dass hier vieles falsch lief, ist klar. Aber woher sollte Augsburg wissen, dass er ganz frankiert war? Es hatte keinen P.P. Stempel oder vergleichbares. Wenn er so in Augsburg ankam, ging man auf Nummer Sicher und taxierte erst einmal für Frankreich seine 22x. Ob er in der Briefkarte summarisch unter den Portobriefen gelistet war? Weniger wahrscheinlich, aber unter den Frankobriefen dürfte er auch nicht aufgeführt worden sein.


    Wie hoch die Gebühren für Briefe aus Sardinien über Frankreich nach und über Bayern waren, wusste man in Augsburg sicher nicht, auch wohl kaum die Währung dort. Insofern war der Nachvollzug über die bezahlten Gebühren für Augsburg schwierig bis unmöglich.


    Da "bei Lindau" geschrieben wurde und Wangen in Paris keiner kannte, schickte man den Brief nach Augsburg, weil dieses Kartenschlußamt für Schwaben zuständig war. Von daher ist diese Leitung schon gerechtfertigt. Hätte man in Paris gewusst, dass es in Württemberg (Taxis) liegt, hätte man es Taxis zuspediert (via Forbach).


    Ein tolles Stück Postgeschichte! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,
    Noir – Nachname Änderung Schwarz, Seiden und Langwaren Kaufmanns Familie aus Gressoney, tätig in Wangen. Falls einer diesen Familiennachnamen trägt kann mit paar Recherchen (helfe natürlich gern, einfach PN schicken) raus finden, ob seine Vorfahren Savoyische Einwanderer wahren.
    Lercoz - Lerch, auch aus Gressoney stammende Familie, als Kaufmanns Fam. in Deutschland Tätig.


    Johelbig, darf ich bitte Inhalt deines Briefes sehen?
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana, gerne lege ich den Inhalt vor.
    Lieber Ralph, so wird es wohl sein, wie Du schreibst. Vielen Dank für Deine trefflichen Überlegungen.
    Lieber Thomas, den Hinweis auf den Italie Par Antibes als Stempel für die Post aus Frankreich nach Sardinien kann ich nicht nachvollziehen.
    Nach meiner Vorstellung gehört er in die Richtung von Italien nach Frankreich. Zumindest in der Dir sicher bekannten Guerin (Lyon) Korrespondenz, von der ich doch nicht wenig habe, tragen alle Briefe aus Nizza nach Lyon diesen Stempel.
    Ich glaube mit Ralph, dass das ganze Dilemma, dem dieser Brief ausgesetzt war, hauptsächlich auf fehlende geographische Kenntnisse zurück zu führen sind.
    Im Absendeort war man vielleicht der Ansicht, es handle sich um einen französischen Empfangsort. Warum man aber dann nicht den Weg über Beauvoisin und Lyon einschlug, sondern in den Süden ging nach Antibes weiss ich nicht.

  • Danke schön johelbig, werde mir heute Abend in Ruhe durchlesen und spekulieren wer mit wem von die Savoyischen Händler was zu tun hatte... :love:


    Zur der Transit Stempel: Hab mir Heute ein Artikel in Postgeschichte Zeitschrift durchgelesen – Guerin Korrespondenz.
    1, Briefe aus Genua nach Lyon sind mit Tr. Stempel: ITALIE P. LE PONT – DE BEAUVOISIN gestempelt.
    2, Briefe von Turin nach Lyon sind mit Tr. Stempel: ITALIE PAR ANTIBES.
    3, Briefe von Nizza – gleich wie Briefe von Turin.
    Spedition verstehe ich folgend : Briefe (Genua, Nizza) sind mit Ortstempel gestempelt und und mit Paket nach Turin geschickt. In Turin nach die Eröffnung dieses Pakets bekamen diese Briefe ein Sardische Rayon Stempel. Briefe wog man und trennt nach Rayon Herkunft. Im französische Grenzbüro sind diese Briefe erneut gewogen, mit Transit Stempel gestempelt und und nach Empfangsort in Pakete gefertigt.


    Ich hab leider P. Vollmeier Storia Postale del Regno di Sardegna dalle Origini all'Introduzione del Francobollo Werk nicht (ist mir in Internet angebotene Preise zur teuer), wo sicherlich die Antworten finden sind. Mit Guerin Korrespondenz lest sich bestimmt vieles zur Sardiniens Postgeschichte entdecken.
    Wehre schön paar Briefe aus diese Korrespondenz hier zum sehen.. :)
    Ich kaufte neulich auch ein Brief, welches von Turin nach Lyon lief. Werde ihm aber zur spätere Zeitpunkt, wenn er ankommt gern zeigen.


    Eine Überlegung noch von meine Seite, Familie Schwarz hatte in Deutschland gleiche „Position“ wie Familie Zumstein – Handels Gesellschaft. Ob teil diese Korrespondenz zwischen Sammler verstreut ist, weiß ich nicht (hab noch geringe Durchblick, sammle Briefe eigentlich nur seit wann ich in diese Forum angemeldet bin..), aber in Archiven ist diese Schwarz Korrespondenz auch für Öffentlichkeit zugänglich. Von damaligen Sardinien liefen sämtliche Briefe Richtung Allgäu auch Wangen, Jahrhunderte..viele über oder von Turin. Augsburg kannte diese Briefe nach meine Meinung nach..


    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Thomas war so freundlich, eine fehlerlos Fassung dieses Postvertrages zu liefern:



    Postvertrag Toskana - Sardinien 1818




    Convenzione fra la Soprintendenza Generale delle Reali Poste

    di Sua Altezza Reale il Gran Duca di Toscana e la Direzione Generale delle Reali
    Poste di Sua Maestà il Re di Sardegna


    Art. 1
    Vi sarà fra le Regie

    Poste di Sua Maestà il Re di Sardegna e
    quelle di Sua Altezza Imperiale e Reale il Gran Duca di Toscana una
    corrispondenza diretta e reciproca per la trasmissione, ricevimento e
    distribuzione delle lettere, pacchetti e pieghi tanto dell’uno e per l’altro
    Stato che da fuori stati in transito per mezzo di uno dei due Stati per l’altro
    ed anche per l’Estero.


    Art. 2
    Gli Uffizi rispettivamente

    corrispondenti saranno per le poste Sarde Torino, Genova e Sarzana e per le
    poste Toscane Firenze, Livorno, Pisa e Pietrasanta.

    Torino formerà piego per

    l’Uffizio di Firenze, Genova corrisponderà cogli Uffizj di Firenze, Livorno,
    Pisa e Pietrasanta, e Sarzana corrisponderà soltanto con gli Uffizj di
    Pietrasanta e Pisa.

    Gli suddetti Uffizj

    toscani faranno altrettanto dal canto loro verso di suddetti rispettivi Uffizj
    Sardi.

    Le corrispondenze dell

    uno per l’altro stato e quelle dell estero in transito saranno trasportate fino
    a Firenze e da questa città nei regi stati die S.M. Sarda per mezzo dei
    Corrieri Sardi con tutta la diligenza possibile tre volte la settimana nei
    giorni che si stabiliranno anche separatamente dalla presente convenzione.

    L’Uffizio di Torino comprenderà nel suo dispaccio, ossia piego per Firenze tutte le lettere, pacchetti,

    giornali, opere periodiche, stampe e libri stampati legati in rustico tanto
    della cittá di Torino, quanto quelle che vi perverranno da tutte le altre parti
    dei Regi Stati, e rapporto ai giornali e stampe anche quello di tutto il Regno
    di Francia dirette a Firenze, e al di là fino al confine Toscano, e niun carico
    di dette lettere, parchetti, giornali sarà dato all Uffizio di Firenze.

    Saranno in seguito

    incluse in detto piego le infrascritte lettere legate in pacchi diversi colle
    rispettive etichette, dopo fattone il separato peso d’ogni specie quale sarà
    portato sopra il foglio d’avviso e nell’ etichetta ad ogni classe appartenente,
    cioè:


    1° le lettere tutte di

    qualsivoglia parte della Francia / escluse quelle delle sue colonie / che
    passeranno per l’Uffizio di Torino, e queste come sopra si e detto pesate, il
    loro peso netto in grammi segnato nel foglio d’avviso si legheranno assieme e
    vi si apporrà l’eticchetta dicente lettere della Francia in peso.


    2° Eguale metodo si

    praticherà per le lettere dei Regni d’Inghilterra, della Spagna, dei Paesi Bassi,
    della Prussia ed altri Stati d’Alemagna, delle colonie tanto francesi che
    spagnuole, portoghesi ed altre che giungeranno all’Uffizio di Torino per mezzo
    degli Uffizi francesi, e l’eticchetta che dovrà apporsi a queste lettere dopo
    avere marcato il peso come sopra sul foglio d’avviso sarà lettere estere venute
    per mezzo della Francia in peso.


    3° Finalmente si formerà

    altro pacchetto delle lettere procedente da Ginevra ed altri cantoni svizzeri
    soliti transitare negli Stati di S.M. e a queste pesate e segnato parimenti il
    peso sul foglio d’avviso vi si apporrà l’eticchetta dicente lettere delle
    svizzera in peso.

    L’Ufficio di Genova nella formazione dei pieghi per gli Uffizi di Firenze, Livorno, Pisa e

    Pietrasanta osserverà lo stesso metodo sopra prescritto per la corrispondenza
    dell’Uffizio di Torino con quello di Firenze per rapporto alle lettere che
    procederanno da esso Uffizio di Genova o passeranno per il medesimo sia dal
    rimanente dei Regi Domini che dal mezzo giorno della Francia.


    L’Uffizio per ultimo di Sarzana nei pieghi che formerà per gli Uffizi di Pietrasanta e Pisa non avendo

    a spedire che le lettere del suo circondario e quelle procedente dagli Uffizi
    lungo la Riviera di Levante del Ducato di Genova, non avra da fare per essa sul
    foglio d’avviso alcuna particolare nota di peso.


    Art. 3
    L’Uffizio di Firenze farà piego per gli Uffizi di Torino e Genova includerà nel primo tutte le

    lettere, pacchetti, mostre, giornali e stampe per Torino ed altre città e paesi
    al di la di Torino comprendendovi quelle per la Francia, le direzione delle
    quali fosse più pronta per mezzo degli Uffizi Francesi di Lione e Grenoble,
    siccome pure le lettere per l’Inghilterra e per questi cantoni svizzeri ai
    quali giudicasse esser piu celere l’inoltro attraverso degli Stati di S.M. e di
    tutte queste lettere, giornali etc. non sarà necessario alcuna nota di peso sul
    foglio d’avviso.

    Sarà in libertà d’includere in detto piego per Torino quelle lettere che stimerà per i Regni dei paesi

    bassi, della Prussia, ed altri Stati della Germania, per i quali si credesse più
    pronta la trasmissione delle lettere attraverso della Francia.


    Sarà parimente in libertà il predetto uffizio d’inviare nel piego suddetto quelle lettere che

    stimasse far passare nei Regni di Spagna e Portogallo, e Gibilterra, e nelle
    colonie sì Spagnole che Portoghesi ed anche Francesi meno quelle dirette nella Catalogna
    e nei Regni di Valenza, Murcia, la direzione delle quali sarebbe più pronta
    includendole nel piego per Genova; le lettere suddette per la Spagna etc, che l’uffizio
    di Firenze stimasse inoltrare per detto mezzo dovranno essere pesate assieme,
    ed il peso notato sul foglio d’avviso e quindi legati dovrà apporvisi l’etichetta
    lettere per la Spagna, Portogallo e colonie in peso.


    Nel piego per l’Uffizio di Genova, l’Uffizio di Firenze vi comprenderà tutte le lettere, pacchetti,

    mostre, giornali, stampe etc dirette non solo in Genova ma in tutto il restante
    del Ducato, nel contado di Nizza ad Alessandria, nell altre città e paesi al di
    là fino a Torino esclusivamente Tortona, Voghera, Monferrato ed in tutto il
    Novarese, e nell’Isola di Sardegna. Saranno unite alle suddette anche le
    lettere, pacchetti, mostre, giornali es stampe dirette nel mezzogiorno della
    Francia senza fare alcuna nota di peso sui foglio d’avviso.


    Potrà egualmente includere in detto piego le lettere per la Catalogna e per i Regni di Valenza,

    Murcia, ed in questo caso dovrà praticarsi lo stesso metodo in ordine al peso,
    ed etichetta divisato sopra, riguardo al piego per Torino.


    Il piego che l’Uffizio di Livorno farà per quello di Genova, dovrà contenere tutte le lettere,

    pacchetti, mostre, giornali e stampe di dette città dirette non solo a Genova
    ma ben anche in tutte le altre parti dei Regni Stati di S.M Sarde, ed inoltre
    quelle per tutto il Regno di Francia meno le colonie e per l’Inghilterra, e non
    sarà d’uopo far di dette lettere alcuna nota di peso.


    Sarà pure in libertà di detto Uffizio di spedire nel piego per Genova senza fare nota del peso, le

    lettere, giornali, stempe etc. diretti nel Regno dei paesi bassi ed in alcuna
    città della Prussia ed altri Stati della Alemagna ed in alcuni dei cantoni
    Svizzeri.


    Potrà egualmente quando piaccia al detto Uffizio, conformemente al disposto sopra per l’Uffizio di Firenze

    spedire in detto piego le lettere per i Regni di Spagna e Portogallo, e loro
    colonie e per Gibilterra, praticando però lo stesso metodo di peso, nota ed
    etichetta come sopra stabilito.


    Gli Uffizi di Pisa e Pietrasanta per la formazione del loro piego per Genova, si regoleranno di

    conformità al fissato per i pieghi di Firenze e Livorno.


    Finalmente i predetti Uffizi di Pisa e di Pietrasanta nel rispettivo piego per l’Uffizio di Sarzana

    includeranno non solo le lettere del proprio circondario ma ben anche tutte
    quelle che loro perveranno da qualunque parte dello Stato Toscano dirette a
    Sarzana e paesi circonvicini e lungo la riviera di Levante del Ducato di Genova
    fino al Reno inclusive senza far di esse lettere alcuna nota di peso sul foglio
    d’avviso.

    2 Mal editiert, zuletzt von johelbig ()

  • Art. 4

    Le lettere, pacchetti,

    anche di mostre, i Giornali, opere periodiche, stampe e libri in rustico dall’uno
    per l’altro si rimetteranno dei rispettivi uffizi senza alcun carico nè obbligo
    di rimborso.


    Art. 5
    Resta convenuto che gli uffizi toscani dovranno tener conto agli uffizi sardi del peso:


    1° delle lettere della
    Francia

    2° di tutte quelle

    procedenti da altri esteri Stati e colonie nell’articolo terzo nominati, che
    saranno pervenute negli Stati di S.M. per mezzo della Francia.

    3° di quelle dei cantoni

    Svizzeri passate per gli uffizi sardi. Per divenire in primo luogo al rimborso
    che devesi pagare dall’uffizio Sardo sulle prime due specie di lettere alla
    Francia, a norma di una convenzione
    stipulata in Parigi da detto uffizio li 28 giugno 1817 et in secondo
    luogo per un equa indennità pel transito
    e spesa di trasporto negli Stati di S.M.


    Art. 6
    Si obbliga l’Uffizio Generale di Toscana tanto a titolo di rimborso che di indennità pel transito e

    trasporto fino a Firenze delle suddette corrispondenze estere di pagare all’Uffizio
    Generale Sardo.


    1° Per tutte indistintamente le lettere del Regno della Francia, incluse quelle delle colonie,

    Decimi quaranta due per ogni trenta grammi di peso.


    2° Decimi cinquanta sei parimente per ogni trenta grammi di lettere dei Regni di paesi bassi, dell’Inghilterra,

    di Spagna e di Portogallo, di Gibilterra, delle colonie spagnole, portoghesi,
    francesi, o altre della Prussia, ed altri Stati della Germania.


    3° Di pagare finalmente Decimi venti per ogni trenta grammi di lettere dei cantoni Svizzeri.
    Il terzo solamente di detti prezzi si pagherà per i pacchetti di mostre.


    Art. 7
    Dovendo l’uffizio Sardo

    pagare alla Francia a norma delle citate convenzione il transito delle lettere,
    giornali, e stampe si proprie che estere, che per mezzo di esse volesse mandare
    nei Regni di Spagna e Portogallo, in Gibilterra e nelle colonie sopracitate e
    stabilito detto transito in Decimi trenta sei per ogni trenta grammi; resta
    perciò convenuto che volendo gli uffizi toscani profittare di detto mezzo per
    una più frequente corrispondenza con gli Stati suddetti, dovranno tener conto
    agli uffizi Sardi del peso come già sopra si è detto per corrispondergliene il
    rimborso a detto ragguaglio, e rispetto ai giornali ed opere periodiche in
    ragione di Centesimi quattro per ogni foglio e di Centesimi cinque pure in
    proporzione di foglio per i prospetti, stampe e libri legati in rustico.


    Art. 8
    I Giornali, opere periodiche, prospetti, stampe e libri legati in rustico che saranno stati

    affrancati nei rispettivi uffizi quando sono posti sotto semplice banda per
    poterne facilmente conoscere il contenuto e marcate dell’impronta P.P. che
    significa porto pagato saranno reciprocamente distribuiti senza alcun aggravio.
    La distribuzione suddetta però sarà sempre subordinata alle leggere dei
    rispettivi Stati.


    Art. 9
    Potranno inviarsi dall’uno all’altro Stato lettere e pacchetti raccomandati ossia per consegna, tali lettere

    e pacchetti dovranno essere poste sotto fascia, quale sarà sigillata con tre o
    cinque sigilli sopra le pieghe superiori ed inferiori, di modo che l’una e l’altra
    piega si trovino riunite. Sotto l’istessa impressione oltre il nome dell’Uffizio
    da dove partono, avranno anche impressa la parola per consegna.


    L’Uffizio in cui sarà stata depositata la lettera o pacchetto da inviarsi per consegna, non potrà che

    percepire il doppio porto a norma della sua tariffa fino all’ultimo uffizio di
    frontiera del proprio Stato, e l’uffizio che dovrà farne la consegna potrà
    esigere il doppio porto a norma pure di sua tariffa dalla frontiera sino al
    luogo di distribuzione, oltre il diritto di consegna che potesse esservi in
    uso.

    In caso di smarrimento di qualche lettera per consegna quello degli uffizi che avrà provato questo

    accidente sarà obbligato verso dell’altro ad una indennità di cinquanta franchi da pagarsi dentro un mese dal giorno
    del reclamo; ma per evitare un doppio pagamento l’uffizio presso il quale sarà
    stato fatto il reclamo, ne informerà immediatamente l’altro uffizio
    corrispondente.

    2 Mal editiert, zuletzt von johelbig ()

  • Art. 10

    Per i pacchetti delle mostre che da uno Stato si invieranno nell’altro, quando sono in modo da

    potersene con facilità riconoscere il contenuto, l’uffizio che ne farà la
    distribuzione non potrà percepire più del terzo dell’ordinaria tariffa, questa
    facilitazione però non potrà mai essere minore della tassa di una lettera
    considerata come semplice.


    Art. 11
    Dovranno i rispettivi Uffizi corrispondenti accusarsi in ciascun corso di posta la ricevuta delle

    spedizioni che saranno state fatta dall’uno all’altro rilevando gli equivoci
    sia nei pesi che in altro modo potessero esse occorsi, ciò non eseguendo
    prontamente si riguarderà come appurato
    l’annunciato sul foglio d´avviso dell’Uffizio mittente.


    Art. 12
    Resta convenuto che per le lettere dell’Inghilterra fino a tanto che l’Uffizio Sardo non farà constare

    della formale domanda della direzione generale delle poste di Francia di volere
    il pagamento del transito di dette lettere, gli uffizi toscani non saranno
    tenuti che al pagamento di soli Decimi venti per ogni trenta grammi di peso,
    come per le lettere della Svizzera, costando poi di detta domanda pagheranno il
    convenuto all’art. 6 § 2 in conformità anche di quanto sarebbe obbligato di
    pagare l’uffizio generale Sardo di pagare alla Francia a norma della già citata
    convenzione.


    Art. 13
    Si dichiara che nel caso la Spagna si prestasse a pagare alla Francia il transito delle lettere dirette

    ai Regni di Spagna e Portogallo, e rispettive colonie, siccome a Gibilterra,
    dovrà allora cessare il rimborso dei Decimi trentasei stabilito per detto
    titolo.


    Art. 14
    L’Ufficio generale delle poste toscane si obbliga dar corso per mezzo dei propri corrieri ai pieghi

    ossia dispacci chiusi e sigillati che gli verranno rimessi per mezzo dei
    corrieri Sardi dagli Uffizi di S.M. diretti agli Uffizi di Bologna, Perugia,
    Viterbo e Roma siccome pure di consegnare ai suddetti corrieri Sardi i pieghi,
    ossiano dispacci parimente chiusi e sigillati che riceverà dai suddetti Uffizi
    dello Stato pontificio diretti nei Regni Stati senza potere ripetere ne dall’Uffizio
    generale Sardo, ne dai suddetti dello Stato Romano veruna indennità per qualsivoglio
    titolo o causa, e rimetterà senza aggravio egualmente tutte le lettere e stampe
    che in qualsivoglio altro modo ricevesse dai detti Stati di Sua Santità, non
    meno che dal Regno delle due Sicilie
    dirette tanto nei Stati di Sua Maestà, che nel regno di Francia, e quando in
    esse ve ne fossero di quelle destinate a
    qualche altro Stato fuori della Francia che volessero farsi passare per la
    medesima, faranno soggette a quel diritto, o diritti di transito che per tal
    sorta di lettere venisse stipulato con l’uffizio delle poste pontificie, del quale
    in questo so ne sarà data cognizione al dipartimento generale delle poste di
    toscano.


    Art. 15
    L’Uffizio generale toscano d’ordine di S.A.I. e R. il Gran Duca di Toscana acconsente di buon

    grado allo stabilimento di una terza corrispondenza per mezzo di altro corrieri
    della prelodata Maestà Sua al quale farà pure godere, siccome agli altri due
    corrieri già stabiliti della facilità di pagare soli paoli sei per ogni gubbia
    di cavalli per posta nei Stati dello prelodata A.S.I. e R.


    Art. 16
    In contemplazione delle suddette facilità l’uffizio generale Sardo


    1° Finchè durerà la
    presente convenzione non richiederà all’uffizio generale toscano alcuna indennità
    per il maggior tratto di strada che fa una gran parte della sua corrispondenza
    attesa la maggiore estensione dei Regi
    Domini Sardi.


    2° Non gli domanderà versun rimborso o contribuzione per la forte spesa delle tre settimanali corse

    fino a Firenze e ritorno.


    3° Trasporterà gratuitamente e darà corso per mezzo della Francia alle lettere, pacchetti,

    mostre, giornali etc dello Stato toscano dirette ai Regni dei paesi bassi, dell’Inghilterra,
    della Prussia ed altri Stati della Germania.


    Lo stesso praticherà per le lettere dirette ai Regni di Spagna e Portogallo, a Gibilterra e colonie,

    quali l’uffizio toscano amasse far passare per mezzo della Francia, salvo però
    il pagamento dei Decimi trenta sei per ogni trenta grammi valuti dalla Francia.


    4° e per ultimo non chiederà alcuna indennità per quelle lettere che gli uffizi toscani inviassero

    a Genova per essere mandate in Spagna, Portogallo, Gibilterra e colonie
    spagnole e portoghese, nel piego che quell’uffizio è solito formare due volte
    il mese per l´uffizio di Barcellona.


    Art. 17
    Si dichiara che mediante quanto sopra niente s’intenderà innovato circa la rimessa, tasse e pagamento

    delle lettere di Spagna che pervengono a Genova per mezzo di un corriere di
    gabinetto spagnuolo.


    Art. 18
    Ogni tre mesi gli uffizi di Torino e di Genova rimetteranno i conti ai rispettivi uffizi corrispondenti toscani di

    quanto andranno questi debitori e trovabili a dovere, dovranno senza ritardo
    farne il saldo sotto la deduzione dell’importo delle lettere ricusate o
    inesitate che dopo la stazione di tre mesi potranno ritornare per contante al
    prezzo che le avranno ricevute: non dovranno mai comprendersi nei rifiuti le
    lettere equivocate, ma questi immediatamente ritornarsi all’uffizio mittente
    che non variando il debito dato ne farà il rimborso con egual peso di lettere
    della stessa specie senza carico.


    Art. 19
    Il pagamento dovràsempre eseguirsi o in cambiale o in contante in modo tale che tanto in Torino

    quanto in Genova si abbia la precisa somma in franchi, ossiano Lire nuove di
    Piemonte effettive, di cui ogni uffizio Sardo sarà creditore.


    Art. 20
    I corrieri Sardi non potranno mai permettersi di portare alcune lettere o piego negli Stati di

    S.A.I. e R. fuori di quelli contenuti in foglio detto il Parte del quale
    saranno muniti, e del piego dalla e per la stazione Sarda in Toscana, saranno
    soggetti alle Dogane per tutti gli oggetti estranei al servizio delle poste dei
    quali fossero conduttori, in caso di qualunque contravvenzione sulla lagnanza
    che l’uffizio generale toscano ne farà il corriere contravventore sarà severamente
    punito, anche colla destituzione dall’impiego, occorrendo.


    Art. 21
    La presente convenzione comincerà ad avere la sua esecuzione il primo di Gennaio mille ottocento diciotto, sarà

    essa ratificata ed il cambio delle ratifiche dovrà farsi in Firenze entro il
    termine di un mese a cominciare dal giorno d’oggi, o più presto se sarà
    possibile la sua durata sarà di cinque anni consecutivi e finirà nel trent’uno
    dicembre mille ottocento venti due, e
    non venendo almeno quattro mesi prima che spira il termine suddetto da alcuno
    degli uffizi contraenti dichiarato all’altro di non voler più continuare la
    convenzione suddetta, s’intenderà la stessa innovata per altri anni cinque, e
    cosi di quinquennio finchè non segue la predetta dichiarazione.


    Art. 22
    Firmata doppia fra noi salva ratificazione e ratifica rispettiva dei Nostri Sovrani a Firenze al

    Dipartimento Generale delle Poste questo di venti due del mese di Ottobre dell’anno
    mille otto cento diciasette.

    2 Mal editiert, zuletzt von johelbig ()

  • Guten Abend,
    von mir auch ein DANKE an euch beide! :)
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Liebe Freunde,


    der folgende Brief ist für mich derzeit nicht ganz sicher interpretierbar. Aber versuchen will ich es trotzdem.


    Geschrieben in Nizza am 31.12.1851 ("NIZZA MARITIME" war der westlichste Ort des Kgr. Sardinien) lief er über Chur (Schweiz) und Lindau nach Erlangen.


    Ab März 1851 sollten hierfür gelten: 20 Centesimi (s. oben, was ich als "Droit ??? ??? 20" lese, wer liest es besser?) für Sardinien unabhängig vom Aufgabeort und 15 Centesimi für die Schweiz als Transitleister. Da Centesimi und Schweizer Rappen gleich galten, sehen wir also in Rötel der Schweiz diese 35 Rappen für diese beiden Postgebiete zusammengefasst.


    20 Rappen entsprachen 6 Kr. und 15 Rappen entsprachen 4 Kr. nach der Schweizer Reduktionstabelle ab 1851/52. Somit hätten wir in summa 10 Kr. Auslage als Belastung dieses reinen Portobriefes für Bayern via Chur (4.1.1852) in Lindau (5.1.1852).


    Doch die Zürcher Post hat in ihrem traditionellen Rosa 16 Kr. vermerkt, so dass wir davon ausgehen könnten, dass er in Sardinien doppelt zählte, in der Schweiz aber nicht.


    Sardinien hatte das französische Einheitsgewicht von 7,5g gewählt, während meiner Meinung nach die Schweiz das halbe Zolloth (= 7,82g) für den Transit und die eigenen Briefe zugrunde legte - Bayern hatte immer noch im Auslandsverkehr das halbe Münchener Loth mit 8,75g im Angebot.


    Wäre er demnach über 7,5g bis 7,82g schwer gewesen, hätten wir 6 + 6 = 12 Kr. Portoauslage für Sardinien, aber nur 4 Kr. für die Schweiz und somit die notierten 16 Kr..


    Mein lieber Freund Rainer Brack von der ARGE Baden schreibt sogar von einem vollen Loth Transitgewicht für die Schweiz, was die obige Rechnung nicht anficht.


    Aber es wurden für Sardinien nur 20 Centesimi notiert, wo es aber nach dieser Rechnung hätten 40 sein müssen.


    Bayern rechnete nach dem Tarif vom 1.12.1810 (!) ab Lindau bis Erlangen 33 Meilen und damit fiel er bis 8,75g leicht in den Rayon über 30 bis 36 Meilen und kostete einfach 12 Kr., die wir unter den 35 Rappen sehen (nota bene: Schweiz ab 1.1.1852 nicht mehr Kreuzer, sondern Rappen!).


    Mit den von Zürich verlangten 16 Kr. (danke für die Umrechnung dort) ergaben sich so 28 Kr. Gesamtporto, das links ausgeworfen wurde (von Lindau).


    Für Meinungen zu dem seltenen Brief bin ich sehr dankbar (Text oben und Transitgewicht Schweiz 1/2 oder 1 Loth?).

  • Lieber Ralph


    Ein herrliches Briefchen.
    Der sardische Taxvermerk heisst " Droit sarde cmi 20" (centesimi 20), Sardinien wollte also nur 20 centesimi, der Brief wog also nicht mehr als 7,5 g.


    Die 15 Centesimi für den Schweizer Transit gab es erst nach dem 15.Okt. 1852.


    Die schweizer Taxe für Briefe aus Sardinien betrug zu dieser Zeit für Baden und Württemberg 8 Kreuzer rheinisch - also 30 Rappen,- das ist sicher.


    Die Entfernung bis Lindau war noch größer, so dass ich eine Transitaxe von 10 Kreuzern annehme (vorsicht Annahme !!). Das wären 35 Rappen (bis 1/2 Loth) , welche ja in Rötel dastehen.
    Zusammen mit 20 centesimi = 6 Kreuzer für Sardinien ergibt das für Zürich eine Auslage von 16 Kreuzer = 55 Rappen.


    Der Rest ist von dir korrekt beschrieben


    Liebe Grüße


    Cameo

  • Lieber Martin,


    danke für deine Kommentierung. Weißt du, wo ich die 8 Kr. bzw. die von dir unterstellten 10 Kr. Transit für die CH finden kann?


    Müsste ja im Lauf des Jahres 1851 gewesen sein. Leider habe ich nur den PV Sardiniens mit der Schweiz gefunden und der ist auf französisch beim DASV einzusehen, was mir nicht wirklich weiter hilft.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.