Aus Ulm mit Postaufgabe in Neu-Ulm

  • Lieber Heribert,


    ich habe seit 1994 ca. 15 Jahre mehr oder weniger intensiv an Computern geschraubt. Zuletzt vor 4 Jahren meinen Gebrauchtrechner von Itsco mit kleiner SSD-Platte (angeblich aus der Insolvenz von Air Berlin) mit einer größeren Pestplatte versehen und partitioniert. Das ist alles kein Hexenwerk. ;)

    Rechner und Monitor zeigen Farben wirklich gut, worauf wir Philatelisten ja Wert legen.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Doch! Heribert ist mal ein Byte aufs Knie gefallen (sah übel aus) und ich bin mal auf ein D-Ram getreten, so dass ich wochenlang kaum gerade gehen konnte ... :D :D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... ein Buchstabe mehr machte schon mächtig was aus!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... sei doch nicht so kleinlich ... ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    es versteht sich von selbst, dass seit dem Ende des DÖPV am 1.1.1868, bis auf die Lokalpost, Postaufgaben innerhalb der Vertragsstaaten keine Ersparnis mehr brachten, weil die Gewichte längst gleichgeschaltet waren und Entfernungen keine Rolle mehr spielten. Demnach wäre es nur logisch, dass es ab diesem Zeitpunkt keine Briefe oder Karten aus Ulm mit Postaufgabe in Neu-Ulm mehr geben sollte, vice versa natürlich auch nicht.

    Aber der Teufel steckt im Detail, wie uns eine Karte aus Ulm vom 8.5.1875 nach Regensburg zeigt. Als Franko reichte der 1 Kreuzer Wertstempel, denn die Rückseite der Karte war komplett vorgedruckt, so dass sie in den Genuß des Drucksachenfrankos kam - ein gewöhnliche Postkarte hätte immerhin 2 Kr. gekostet, egal von wo aus eingeworfen.

    Aber die Leder-Rohwaaren-Handlung A. Moos und Söhne in Ulm hatte offenbar so viele Kunden in Bayern, dass sie zwar Ulm, statt Neu-Ulm auf ihre Karten drucken konnte, die Postaufgabe aber im nahen Neu-Ulm erfolgte, wenn ein Vertreter dieser Firma avisiert wurde (sog. Handels- bzw. Vertreter-Avis). Am Folgetag kam die Karte in Regensburg an und der dortige Lederfärber Paur wird sie freudig gelesen haben.

    Das ist die 2. Karte, die ich kenne und ich glaube nicht, dass es heute noch viele dieser Art geben wird.

  • Liebe Freunde,


    ein weiterer Brief aus Ulm mit Postaufgabe in Neu-Ulm ist Opfer meiner Kaufsucht geworden - und nicht mal schön, aber dennoch selten, denn es war kein Geschäftsbrief, sondern ein Privater und die sind nun wahrlich nicht häufig.

    Verfasst in Ulm am 14.7.1867 (die Franzosen mögen dieses Datum sehr) schrieb der Rechts-Consulent Säuber (oder so ähnlich) dem Juwelier Anton Heiß in München einen einfachen Brief, der innerbayerisch bis 1 Loth wiegen durfte.

    Aber bei der Entfernung von Ulm-München von 120 km hätte er frankiert von Ulm aus 6 Kr. gekostet und das Loth wäre exklusiv gewesen, statt inklusiv.

    Inteerssant ist, dass der Brief am selben Tag dort ankam und mit Stadtpostbote Nr. 47 sofort ausgetragen wurde. Heute ein Traum ...

    Interessant ist der rechte Rand der Marke, der aussieht, als wäre er mit einem Durchstich versehen worden.

  • Lieber Ralph,


    warum mögen die Amerikaner den 14.7.? Du meinst vermutlich die Franzosen. In den USA ist 4th of July besonders.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,


    danke fürs Aufpassen - hast natürlich Recht. Ich korrigiere das ... Asche auf mein Haupt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    auch wenn der Titel dieses Threads nicht wirklich zutrifft, möchte ich diesen portofreien Dienstbrief aus Neu-Ulm nach Deidesheim in der Pfalz hier zeigen, weil er uns ein wenig schlauer macht.

    Verfasst am 01.12.1864 wurde er am 04.12. erst vom Bezirks-Amt zur Post gegeben. Offenbar gab es einen direkten Kartenschluß in die Pfalz nach Ludwigshafen (also über Württemberg und Baden), denn einen Tag später war der Brief bereits dort.

    Am Folgetag lief er mit der Pfälzer Bahnpost nach Neustadt an der Weinstraße und von dort ins nahe Deidesheim, wo er noch am selben Tag ausgetragen wurde.

    Im Inhalt bestätigte das Bezirksamt den Erhalt von 2 Gulden als Reisegeld für einen Neu-Ulmer.

    Bisher kannte ich 2 Neu-Ulmer bzw. Ulmer Briefe in die Pfalz, die nicht direkt kartiert worden waren. Jetzt fehlt noch ein Ulmer Brief mit Postaufgabe in Neu-Ulm mit direkter Kartierung zu 3 oder 6 Kreuzer in die Pfalz. Aber so einer kommt auch noch ...

  • Hallo

    Aus Ulm, in Neu-Ulm aufgegeben und nach Mittenwald verschickt.

    Einliegend Muster ohne Werth vom 27.7.1859

    3 Kreuzer hatte sich Thomas Kölle aus Ulm gespart!

    Gruß Ewald



  • Liebe Freunde,


    zum Jahresabschluß darf ich einen Einschreiber aus Ulm mit Postaufgabe in Neu-Ulm vom 07.07.1860 zeigen, der an Johannes Fehl in Bad-Kreuth gerichtet war. Der Absender gab ihn noch am selben Tag in Neu-Ulm auf und zog für weitere 6 Kreuzer einen Postschein mit der Nr. 292, womit der Brief mit 24 1/2 Gulden versichert war.

    In Kreuth hatte man soviel zu tun, dass man den Brief nicht Ankunft stempeln konnte, sonst wäre der Dienstbetrieb völlig zum Erliegen gekommen, also ließ man es einfach.

    Es handelt sich hier um einen Privatbrief, was sehr selten ist, da ca. 95% der mir bekannten Schmuggelbriefe über die Donau Firmenbriefe sind und 1% Dienstbriefe (die es so gar nicht geben dürfte).

    Die Strecke von Ulm nach Bad Kreuth (heute: Wildbad Kreutz) betrug 156 km und hätte ergo ein Franko von 9 Kr. von Ulm aus erfordert, so innerbayerisch über 12 Meilen nur 6 Kr., also wieder 3 Kr. gespart.

    Über den Schnitt der Marke sieht der versierte Postgeschichtler geflissentlich hinweg und freut sich mit dem damaligen Absender, jener über seine Ersparnis zu Gunsten der bayer. Post und ich über die Existenz seines Briefen noch nach über 163 Jahren.