Weiterleitung ohne Auffrankatur

  • Guten Morgen,
    mein Kurzbesuch in Sindelfingen bescherte mir, neben einigen anderen Kleinigkeiten, die folgende bemerkenswerte
    Nachsendung:
    [Blockierte Grafik: http://www11.pic-upload.de/26.10.14/2qps9d7zxnm.jpg
    Ich hatte zuvor so etwas noch nie gesehen, zumindest aus meinem Sammelgebiet. Entsprechend groß die Freude.
    Ein Hoch den ausländischen Händlern, bei den Einheimischen bin ich leider dieses Mal nicht fündig geworden.
    Schönen Sonntag wünscht die

    weite Welle

  • Hallo zusammen,

    so richtig "prall" ist dieser thread ja nun noch nicht, insofern freut es mich auch eine Kleinigkeit dazu beitragen zu können. Der in München mit 20 Pf eingeschriebene Fernbrief der 2. Gewichtsstufe zu 25 Pf ( Gebührenperiode 01.08.1916 - 01.10.1918 ) konnte im unterfränkischen Untersteinbach (Landkreis Haßberge) an den Adressaten, den Lehramts-Assistent Schneider nicht zugetellt werden. Die Weiterleitung ins linksrheinische Frankenthal erfolgte zum 05.09.1917, die Zustellung dann zwei Tage später.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    das schafft die heutige Post auch noch - allerdings ändert sich sogar noch das Jahr dazu! 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    also der Beleg anbei ist schon eines der stärkeren Stücke: Am 30.07.1901 um 16-17 Uhr in Frankenthal / Pfalz aufgegeben nach München, dort am Folgetag dem 31.07.1901 vergeblich satte 3 Zustellversuche am Vormittag ausgeführt (siehe 3 Distributionsstempel links der Marke), dann am selben Tag nach Passau weitergeleitet und dort auch noch am frühen Nachmittag angekommen. Heuer vollkommenst unvorstellbar...

    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • ... heute wäre die Karte spätestens nach dem 2. erfolglosen Zustellversuch "auf dem Transportweg" verschwunden ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... und das i. d. R. schon am Ort der Aufgabe, wie mir 2018-19 3 Mal bekannt wurde ... :thumbdown::thumbdown::thumbdown:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • . . . wobei Einschreiben nach einem jüngsten Bericht viel öfter verschwinden als Normalbriefe, weil die Langfinger darin etwas von Wert vermuten. Dadurch kommt es zu der paradoxen Situation, dass der Normalversand sicherer ist als der eingeschriebene, der eigentlich ohnehin in den meisten Fällen nichts bringt, weil nur 25 Euro erstattet werden. Die bestätigte Aufgabe kann man für einen Euro mit PRIO auch billiger haben.


    Dennoch: Ich habe mich im übrigen erst kürzlich mit kilke über dieses Thema ausgetauscht und wir kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die Verlustquote bei Normabriefen bei etwa 0,1% liegt. Wenn es einen nicht gerade trifft, ist das nicht viel.

    Das meint zumindest der maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo zusammen,

    überfrankierter Sammlerbeleg, jedoch echt gelaufen und mit Weiterleitung. Der Brief wurde am 29.03.1920 in München als Einschreiben aufgegeben. Ankunft am 30.03.20 in Freiburg (Breisgau), dort wohl nicht zustellbar und die gestrichene Empfängeradresse ersetzt.

    Ankunft, in dem ca. 50 km von Freiburg entfernten Gengenbach, am 01.04.1920.

    Grüße

    Christoph

  • Hallo Augsburger,

    Bayern-Abschied ist in meinen Augen ja so ziemlich das Schönste, was man sich aus der Pfennigzeit denken kann. Auch wenn es kaum im Bedarf gelaufene Briefbelege mit den Höchstwerten gibt, man muss da anscheinend nehmen was man (überhaupt) kriegt. Ich kann für mein Gebiet in dieser Richtung so gut wie gar nichts mein eigen nennen. Es ist schade, dass die Sammler nicht auf die Idee gekommen sind, wenn schon als Reco, dann auch als Wertbriefe zu versenden, um die Belege portogerecht zu halten. Das hat damals aber wohl keine große Rolle gespielt. Vielleicht lag es auch am Aufwand (Gebührenermittlung, rücks. Versiegelung, Anbringen der Marke auf der Briefrückseite etc.). Immerhin ist der gezeigte Recobrief einer Weiterleitung unterzogen und auch der Postdurchlauf mit Ankunftsstempeln belegt, von daher klar das Bessere.

    Viele Grüße

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    danke für deine nett geschilderten Hintergründe zu der Markenausgabe und meinem Brief.

    Mir gefällt die Abschiedsausgabe von Bayern auch sehr gut. Das "Problem", dass des kaum Bedarfsbriefe mit den Höchstwerten gibt, dachte ich mir schon. Ich habe ehrlich gesagt überhaupt noch keinen Bedarfsbrief (Wertbriefe etc.) mit den Höchstwerten der Ausgabe je gesehen.

    Deshalb freue ich mich auch über Sammlerbriefe, sofern sie echt verschickt sind und nicht nur gefälligkeitsgestempelt sind.

    Auch wenn der Erwerb solcher Briefe nicht oberste Priorität für mich hat, nehme ich sie doch gerne hin und wieder in meine Mini-Sammlung "besonderer" Pfennigzeitbelege auf.

    Viele Grüße

    Christoph

  • Liebe Freunde,

    eine Postkarte zu 10 Pfg. im Auslandsverkehr (UPU) von Würzburg am 3.11.1906 wurde an seine Erlaucht, den Herrn Grafen H. Luxburg in Paris, Granz Hotel d´Orleans verschickt und kam dort auch 2 Tage später an, doch weilte Ihre Erlaucht nicht mehr dort, sondern hatte es präferiert, der Villa Remy in Konstanz (Baden) einen Besuch abzustatten, so dass die Pariser Post die Karte nach dorthin weiterleitete, wo sie schon am 6.11.1906 (heute wären derartige Laufzeiten gänzlich unmöglich, weil die Computer einfach nicht mehr so schnell sind) eintraf und ausgetragen wurde.

    Mit roter Tinte hatte die Pariser Post noch "Rue Richelieu" vermerkt, aber das war auch vergeblich. Die Karte wurde, obwohl an ein Hotel adressiert, aber nicht dem Portier ausgegeben, hatte also den Postweg nicht verlassen und bedurfte daher auch keiner weiteren Frankatur.