Einkreiser Typ 22

  • Hallo zusammen,
    am Sonntag konnte ich einen ungewöhnlichen Einkreiser erwerben in einer Zwischentype, die ich so noch nicht gesehen
    habe: sehr niedrige Antiquaschrift, Datum in Ziffern mit Bruchstrich, keine Tageszeitangabe. Der Brief der 2. Gewichts-
    stufe aus Burglengenfeld ist zudem noch sehr attraktiv durch seine Adressatin.
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    weite Welle

  • Hallo,
    heute ein Frage für die Experten. Wo liegt die Abgrenzung zwischen niedriger Antiqua (Typ 22) und hoher Antiqua (Typ 23...)? Ist in einem der Stempelhandbücher eine Schrifthöhe dazu angegeben?
    Ich hoffe, mir kann einer weiter helfen.


    Herzliche Grüße vom Stempelfreund

  • Hallo Stempelfreund,


    im Bayern Spezialkatalog Band 2
    Handbuch Pfennigausgaben, 2. Auflage
    von Peter Sem, steht auf Seite 344 folgendes:
    Stempel Typ 22: Einkreisstempel, niedrige Antiquaschrift, Monat in Ziffer(n),
    einfache Stunde, ohne Jahreszahl.
    Stempel Typ 23a: Einkreisstempel, hohe Antiquaschrift, Monat in Buchstaben,
    einfache Stunde, ohne Jahreszahl.
    Stempel Typ 23b: Einkreisstempel, Antiquaschrift, Monat in Ziffer(n),
    einfache Stunde, ohne Jahreszahl.


    Typ 22 und 23b unterscheidet sich lediglich in der Schrifthöhe des Ortsnamens.
    Wie hoch die Schrifthöhe für die jeweilige Type ist, ist nicht angegeben.



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo VorphilaBayern,
    danke für die Info. Bin aber mit der Zuordnung weiter etwas ratlos.


    Würzburg mit Schrifthöhe 5 mm und Schwabach mit 4,5 mm würde ich schon zur hohen Antiaqua rechnen. Aschaffenburg mit knapp 4 mm evt. zur niedrigen Antiqua, aber Sulzheim und Fürth mit ca 4 mm Schrifthöhe ist das schon niedrige? Besonders an anderen Stellen bei grotesk zum Beispiel wird auch von mittlerer Schrift gesprochen.

    Sind nun die Stempel von Sulzheim und Fürth eher Typ 22 oder Typ 23 b?


    Gruß vom Stempelfreund



  • Hallo Stempelfreund,


    habe in den Handbüchern der bayerischen Ortsstempel 1876-1920
    von Joachim Helbig nachgesehen.
    Hier, das ich finden konnte:
    Was der Unterschied bei Helbig Typ 22a und 22b ist, habe ich nicht gefunden.
    Stempel Aschaffenburg = Typ 22a - Verwendung 1876-1878;
    Stempel Fürth = Typ 22a - Verwendung 1876-1880;
    Stempel Nürnberg = Typ 23a - Verwendung 1876;
    Stempel Schwabach = Typ 23b - Verwendung 1876-1877;


    Stempel Sulzheim = Typ 22 - im Bayern Ortsstempelkatalog Peter Sem 1849-1875 aufgeführt;
    bei Helbig Pfennigzeit ab 1876 nicht aufgeführt.
    Welches Datum hat dein Beleg ?


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    danke für das Nachschauen bei Sem und Helbig. Der Beleg von Sulzheim ist von 1874. Also ist er vielleicht schon vor der Pfennigzeit ausgetauscht worden.


    Grüße vom
    Stempelfreund

  • Hallo,

    heute zeige ich mal einen 22er, nehme ich jedenfalls an. Die Schrifthöhe beträgt 3,5 mm, was aus meiner Sicht für niedrige Antiqua spricht. Ein schöner Abschlag von Treuchtlingen auf einer Postkarte von 1876.


      


    Grüße vom
    Stempelfreund

  • Hallo Stempelfreund,


    es freut mich, dass mein Kärtchen bei Dir einen guten Platz gefunden hat.


    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo,

    anbei eine Postkarte von Bayreuth nach Auerbach vom 15.2.1877 mit zweifach abgeschlagenem Stempel BAYREUTH STADT (Typ 22). Besonders ist hier, dass der Ortsname in Antiqua und der Zusatz Stadt in Grotesk ausgeführt ist.


    Beste Grüße vom Stempelfreund