Wertbriefe/-pakete

  • Liebe Sammlerfreunde,

    ich zeige hier einen vorgedruckten Wertpaket-Begleitbrief von Bigge nach Berlin.

    Gewicht: 9 Pfund

    Werth 78 Thaler

    Entfernung: 48 Meilen

    Berechnung:

    9 (Pfund) x 10 (je 5 Meilen) x 1,5 Pfg = 135 Pfg = 11 1/4 Sgr.,

    Versicherungsgebühr für über 50 bis 100 Thaler bei 10 - 50 Meilen =2 Sgr.

    Das macht 13 ¼ Sgr.,

    Genommen habe ich den Beleg wegen des blauen Packkammerstempels W.G.A. = Wert Güter Ausgabe.

    Auch sonst macht der Beleg schon optisch was her.





    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • liebe Sammlerfreunde,

    ich komme bei folgendem Wertbrief nicht auf die Gebühren:

    Der Brief lief von Hallenberg nach Westerkotten, das waren 8 Meilen in der 1. Entfernungsstufe zu 1 Sgr.

    Der Wert betrug 8 Reichsthaler in Kassenanweisungen.

    Das Gewicht betrug 5/10 Loth, also 1. Gewichtsstufe

    Das Bestellgeld war mit 1/2 Sgr. vorausbezahlt.

    Die Assekuranzprämie betrug bei Wertpapieren unter 10 Thaler bis 10 Meilen 1/4 Sgr.

    Macht zusammen 1 3/4 Sgr., verklebt sind aber 2 1/2 Sgr.

    Wer klärt die Sache?


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,


    Westernkotten hatte zur Preußenzeit keine Postanstalt, lag also im Landbestellbezirk.

    1 Sgr. Briefporto + 1/2 Sgr. Versicherungsgebühr (ab 1853 auch für Wertpapiere) + 1 Sgr. Landbestellgeld = 2 1/2 Sgr.


    Eine Bitte noch: derartige Anfragen zur Taxierung bitte nicht in dieses allgemeine Thema posten, im Forum gibt es hierfür passende Themen, z.B. Fahrpost/Fahrpost in Preußen/Wertbriefe/-pakete

    Das würde den Admins Arbeit ersparen. Danke.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    danke für die Erklärung. Ich hab nicht gewusst, wo ich die Frage einstellen soll, da hab ich’s hier gemacht. :(

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Liebe Sammelfreunde


    folgender Beleg ging mir in das Netz:

    Am 21.11.1860 wurde in Calbe/Saale ein Paket von 1 Pfund 6 Loth, welches 498 Reichsthaler 10 1/2 Sgr. Gold in Courant enthält aufgegeben.

    Siegelseitig wurde notiert:

    "P(aquet) kam mit theilweise verletzten Siegeln in Magdeburg an, und wurde verschnürt und versiegelt. Conrad." und das Gewicht mit mit 1 Pfund 6 4/10 Loth neu bestimmt. Zusätzlich wurde vorderseitig noch vorsichtshalber notiert:"Gef(älligst) im Postbureau öffnen zu lassen".

    Taxiert wurden 14 Sgr., welches sich aus 4 Sgr. Mindestfahrposttarif + 10 Sgr. Assecuranzgebühr zusammensetzen.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Ulf,


    Glückwunsch zu dem interessanten Fang.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Liebe Sammelfreunde


    danke für die Kommentare!

    Hier ein weiterer Beleg:

    Aufgegeben am 07.04.1867 am Magdeburger Bahnhof wurde ein Paket von nur 18 7/20 Loth mit einem Wert von 1 Thaler aufgegeben. Der neue Grotesk-Stempel des Bahnhofes ist mein zur Zeit frühstes Datum. Gelaufen ist er nach Minden / Westphalen.

    Frankiert wurde er mit 6 Sgr. Mindestfahrposttarif + 1 Sgr. Assecuranzgebühr.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Hallo in die Runde,

    bei nachfolgendem Beleg bin ich mir bei der Entschlüsselung der Taxe unsicher:
    Wertbrief (Kassenanweisungen 250 Thaler) von Grimmen 18/3 (übrigens die Vorphila-Form...) nach Stettin.
    Das wären zwischen 24 und 25 Meilen. Datiert ist der Brief leider nicht.
    Insgesamt betrug die Taxe 1 Sgr. (Umschlag) + 7 Sgr. (hds. notiert) = 8 Sgr.
    Hiervon abgezogen die Brieftaxe = 3 Sgr. verbleiben 5 Sgr. für die Versicherungsgebühr - kann das so passen ?
    Vielen Dank im Voraus für jedwede Hilfe.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser


  • Hallo Schorsch,


    Grimmen-Stettin <20 Meilen

    2 Sgr. Briefporto + 6 Sgr. Versicherung (2 Sgr. / 100 Thaler)


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo,


    der L2 von Grimmen kam wie viele andere L2 seit 1825 zum Einsatz. Er wurde anscheinend bis weit in die 1850er benutzt und wurde dann durch einen R2 abgelöst. In der Stempel-Datenbank ist dieser erst seit 1862 gelistet. Bei Münzberg findet sich keine Information zur Erstverwendung.


    viele Grüße

    Dieter

  • Liebe Freunde,


    hier ein Wertbrief von 1867 mit 10 Rt. Kassenanw. (wenn ich das richtig lese) aus Potsdam nach Wandsbeck bei Hamburg. Wandsbeck, heute zu Hamburg gehörend, lag damals in Holstein, Kreis Storman. 1867 war Holstein preußisch, so dass hier der innerpreußische Tarif zur Anwendung kam.

    Mit 4 Sgr. bar taxiert, wurden dann aber doch noch passende Freimarken zu diesem Betrag aufgeklebt und die Bartaxe wieder gestrichen.

    3 Sgr. Briefporto, das Gewicht wurde mit 17/20 Loth notiert, plus 1 Sgr. Versicherungsgebühr für Beträge bis 50 Taler bei Entfernungen von 10-50 Meilen. Der Tarif galt ab dem 1.7.1867, gehört also nicht zu den Langläufern bei der preußischen Post.

    Rückseitig ein Durchgangsstempel des preußischen Postamts in Hamburg und ein (in der preußischen Zeit eingeführter) Ausgabestempel von Wandsbeck.



    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    ein nicht häufiger Beleg. Interessant ist auch, dass erst bar taxiert wurde. Die obligate Vortaxierung mit Rötel war ja schon längst nicht mehr üblich.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan