• Hallo Hermann,
    vielen Dank für Deine Mithilfe (das gilt natürlich auch für alle Anderen, die Funde eingestellt haben oder
    noch einstellen werden). Da bist Du ja sehr gut bestückt. Vor meiner Aktion im Forum habe ich gerade mal
    20 Karten registrieren können, daran kann man sehen, wie selten die Karte ist.
    Zwei besondere Stücke will ich aus Deinem Bestand erwähnen: die Karte in die Schweiz ist die erste P6, die
    ich mit Zusatzfrankatur sehe, die Karte aus München vom 16.12.76 ist das bisher früheste registrierte Datum.
    Bis jetzt kann ich sagen, dass sich folgende bisherige Annahmen als plausibel erweisen:
    1. Die Karte wurde noch in 1875 als Notmaßnahme gedruckt, weil man annahm, dass P8 durch das Nicht-Fertigwerden
    des Wertstempels mit den Posthörnchen nicht zum 1.1.76 ausgegeben werden kann.
    2. Der Wertstempel wurde offenbar doch rechtzeitig fertig, so dass P8 wie vorgesehen ausgegeben wurde. Der
    "Fehldruck" wurde beiseite gelegt, aber nicht vernichtet.
    3. Im Spätherbst 1876 fiel wahrscheinlich einem sparsamen Amtsleiter der Bestand an P6 ins Auge und man beschloss,
    diesen in die Verteilung von P8 mit einzuschleusen, um ihn nicht vernichten zu müssen. Die bisher registrierten
    Verwendungsdaten reichen von Mitte Dezember 76 bis Ende 77 (bisher habe ich noch keine Karte aus 78 gesehen).
    Keine Eingrenzung lässt sich vornehmen für das Verwendungsgebiet. Hatte ich anfangs noch den Eindruck, dass die
    Karte nur in der Pfalz verwendet wurde, kann ich das jetzt nicht mehr bestätigen, sie scheint tatsächlich
    flächendeckend ausgegeben worden zu sein, wahrscheinlich in kleinen Häppchen jeweils den Anforderungen der
    einzelnen Postämter an P8 beigelegt. Allerdings überwiegen die Pfalz-Verwendungen noch deutlich.
    Leider habe ich bisher keinerlei Angaben zu Auflagenhöhen der bayerischen Ganzsachen gefunden.
    Zum Grund der Entstehung der Karte hatte ich mich, glaube ich, schon mal geäußert: um zu verhindern, dass der Wert-
    stempel versehentlich nicht entwerteter Karten ausgeschnitten und zur Frankatur wiederverwendet werden konnte,
    wollte man eben einen Wertstempel mit den beiden Posthörnchen haben, den man so leichter von den 5-Pfg.-Marken
    unterscheiden konnte. Das gleiche passierte auch bei der Postanweisung A14, die durch A16 ersetzt wurde. Auch sie
    ist gegenüber der Nachfolgerin ungleich seltener anzutreffen.
    Ich harre erwartungsvoll weiterer Meldungen und wünsche allen ein schönes Wochenende

    weite Welle

  • Hallo Franz,


    vielen Dank.
    Wenn die P6 im einstelligen Euro Bereich angeboten wurde, habe ich diese gekauft.
    Grund war Dein sehr interessanter Artikel im Rundbrief der ARGE Bayern Klassisch.




    Beste Grüße,
    Hermann

  • Lieber Hermann,


    wo hast du denn nur all diese vielen, schönen und taufrischen, nicht häufigen Postkarten her? Du bist doch "gelernter" Vormarkenzeitler bzw. zumindest Kreuzerzeitler. Ich wundere mich immer wieder, was du da alles aus dem Ärmel schüttelst. Ich habe da rein gar nichts in meinen Sammlungen und sooo klein sind die ja auch nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Hermann,


    ich weiß - aber auch die bayerischen? Da bin ich platt, was du alles hast. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayernjäger,
    vielen Dank für Deine weitere Mithilfe. Der Zeilitzheimer kann eigentlich nur aus 1877 sein, es sei denn, es wäre ein
    liegengebliebenes Exemplar, dann wäre auch 78 möglich (unwahrscheinlich).
    Inzwischen konnte ich ca. 60 Exemplare registrieren. Davon sind nur 4 aus 1876: München 16. und 21.12., Herxheim
    19.12. und Muggendorf 24.12.. Ca. 3/4 der Gesamtmenge stammt aus der Pfalz, alle Karten sind aus dem Zeitraum
    16.12.76 bis Juli 1877, ein Ausreisser aus Olsbrücken vom Dezember 77 (ein liegen gebliebenes Exemplar).
    Ein eindeutiges System bei der Verteilung kann ich leider nicht erkennen, die Karten wurden eben bei den Anforderungen
    von 5-Pfg.-Postkarten "beigemischt", sie sollten wahrscheinlich einfach nicht als andersartig groß auffallen.
    Soweit die bisherigen Ergebnisse, danke nochmals an alle aus dem Forum, die sich an der Suche beteiligt haben. Für
    weitere Meldungen bin ich immer dankbar, vielleicht kann ja das "Erstverwendungsdatum" noch vorverlegt werden.
    Einen guten Rutsch ohne Kater wünscht Euch allen die

    weite Welle

  • Hallo Hermann,

    die Verwendung am 4.1.76 wäre eine Sensation, denn wie ich bisher belegen kann, wurde die Karte P6 erst Ende 1876 in den Verkehr gebracht. Die frühest bekannten Daten sind 16. und 21.12., beide auch aus München. Ich nehme also stark an, dass sich der Absender beim Schreiben des Datums vertan hat (geht mir in jedem neuen Jahr am Anfang auch so) und es eigentlich 4.1.77 heißen soll.

    Augsburg war bisher nur einmal im März 77 belegt.

    Gruß Franz

    weite Welle

  • hallo bayernjäger,

    Gratulation zu der Karte. Es ist erst die dritte P6 mit Zusatzfrankatur, die mir bekannt ist.

    Bei der Registrierung dieser seltenen Karte bin ich jetzt bei Nr. 65 angekommen, nicht gerade viel nach immerhin schon 3 Jahren intensiver Suche.

    weite Welle

    Einmal editiert, zuletzt von weite Welle ()

  • Hallo zusammen,

    heute kam eine Karte bei mir an, die ich schon lange gesucht habe, mir aber bisher, wenn sie mal auf einer Auktion auftauchte, immer zu teuer war.

    Es handelt sich um eine sog. Faber-Karte, von denen die Firma Faber in Stein b. Nbg. (Faber Castell) zwischen 1876 und 1884 fünf verschiedene Versionen in Gebrauch hatte. Lt. Verordnung vom Januar 1874

    konnte man privat gedruckte Karten mit dem amtlichen Wertstempel versehen lassen, Gebrauch von dieser Verordnung machte allerdings nur die Firma Faber. Die Karten sind alle fünf sehr selten, von der gezeigten Frech-Nr. PP3 sind ca. zwei Dutzend bekannt, davon etliche in schlechter Erhaltung, was gottlob auf diese Karte nicht zutrifft.

    Der Empfängerort Morgenröthe-Rautenkranz ist übrigens einen Besuch wert: dort befindet sich das hochinteressante Deutsche Raumfahrtmuseum.

    Schönes Wochenende wünscht die

    weite Welle

  • Hallo zusammen,

    über die Seltenheit von P6 habe ich in diesem thread ja schon ausführlich geschrieben. Dieses Exemplar weist zwei weitere Besonderheiten auf:

    die einzig mir bisher vorliegende P6 mit Verwendung

    in 1878, dazu der bisher einzig bekannte Firmenzudruck der Kunstmühle Heinrich Kinck. Es ist das zweite Exemplar, das mir vorliegt und dazu von bestechend schöner Optik: Beschriftung, Stempel perfekt, keinerlei Flecken oder Verschmierungen.

    Schönes Wochenende wünscht Euch die