Preußen - Schweiz

  • Hallo zusammen,


    diesen an sich hübschen Brief aus Cöln nach Basel möchte ich euch zeigen.
    Der Brief ist vom 25.03.1850 und ich habe eine Frage dazu. Kennt einer den Stempel W.P. oben rechts??


    vielen Dank


    Peter



  • Hallo Peter,


    schöner Brief - der Stempel W.P. (Karlsruhe) stand für die Herkunft der Korrespondenz nach Baden, hier also Westliches Preußen. Die Alternative war der Stempel O.P. für Oestliches Preußen. Ich meine mich zu erinnern, dass die Weser die Trennung darstelle.


    Der Doppelbrief lief über die Pfalz (Bayern) und Baden, wobei der Absender 10 1/2 Sgr. Franko zahlte und Baden 3 Kr. davon an die Schweiz weiter vergütete.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Peter


    einen Brief kann ich hier auch noch zeigen (hatte ich schon mal und dank bayern klassisch auch etwas dazu gelernt).


    Er ist vom 23. Februar 1836 von Dessau nach Wohlen gelaufen.
    Die "6" werden der preussische Anteil sein, welcher in 21 Kreuzer reduziert wurde. 12 Kreuzer für Baden ergeben 33 Kreuzer und jetzt 9 Kreuzer für die Schweiz = 42 Kreuzer. Für die Schweiz war er im 2. Gewicht, statt 4 für den Kanton Basel und 2 für den Aargau somit 6 schweizer Kreuzer für den Kanton Basel und 3 Kr. für den Aargau.


    Der blaue Stempel O.P. für "östliches Preußen" sollte nach damaliger Information in Tauberbischofsheim draufgekommen sein.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    perfekter Brief mit perfekter Beschreibung. Klasse!


    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Liebe Sammlerfreunde,


    nur eine kleine Anmerkung noch zu den umfassenden Beschreibungen:
    Die Stempel WP und OP wurden typischerweise nur auf Portobriefen abgeschlagen.


    Viele Grüße
    Michael

  • Liebe Freunde,


    folgender Brief ging mir im Netz ins Netz:


    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG00015d3e7863jpg.jpg]


    Aus Halle an der Saale lief er am 23.1.18?? (Stempel lt. Feuser ab 1835 bekannt) über Hof (Auslage) nach Zürich. Hof nahm 15 Kr. von Halle bis Hof in Auslage, die 4 Sgr. entsprachen (leicht nach oben gerundet). Aber die Hand in Hof war preußisch, von daher ist es verständlich. ;)


    Bayern addierte 12 Kr. dazu, machte 27 Kr. Portoforderung bis Lindau. Von dort bis Zürich kamen weitere 4 Kr. in Ansatz, so dass der Empfänger total 31 Schweizer Kreuzer zahlte.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Freunde,


    folgende Briefe bitte ich zur Diskussion stellen zu dürfen.


    Der 1. datiert vom 4.1.1829. Er lief unfrankiert nach dem PV mit Bayern vom 1.7.1816. Wer kann die 39, 46, 48 und 52 deuten?


    Der 2. datiert vom 14.6.1833. Er lief nach dem gleichen Postvertrag mit Bayern. Nun hat er 10 1/2 Sgr. = 37 Kr. notiert, wieder eine 46, aber jetzt eine 56 Kr. Endtaxe. Wer kann diese Taxen erkären?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Lieber Bayern Klassisch


    leider kann ich Dir bei Deinen Fragen nicht helfen.... :(


    Liebe Sammelfreunde


    heute flog folgender Brief bei mir ein:
    vom 23.01.1845 von Magdeburg nach Wohlen. Vorderseig auch der Stempel O P - laut Angabe von Tauberbischofsheim.


    4 Sgr für Preussen = 14 Kreuzer, dazu 12 Kreuzer für den Transit Baden ergeben 36 Kreuzer, dazu kommen noch 6 Kreuzer für die Schweiz, so daß der Empfänger total 42 Kreuzer zu zahlen hatte.


    Ob die Aufteilung in der Schweiz 4 Kreuzer für den Kanton Basel und 2 Kreuzer für den Aargau waren kann ich nicht sagen.


    Siegelseitig ist leider nichts....


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    deine Beschreibung würde ich so sehen: 4 Sgr. = 14 Kr. für Preußen, 12 Kr. für Badens Transit = 26 Kr. plus 8 Kr. für Basel und den Aargau (wohl 4 + 4) = 24 Kr. unten rechts.


    Schöner Brief, wie so viele nach Wohlen. :P


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Bayern Klassisch


    ich glaube, ich brauche mal wieder "Urlaub" - neben nicht rechnen auch noch nicht lesen können.....


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    du kannst so gut rechnen, wie man tagtäglich an deinen umfassenden Erläuterungen bei den Taxen der komplzierten Fahrpost sehen kann, dass dich solch simple Aufgaben einfach weit unterfordern.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    dieser Brief aus Berlin vom 30.11.1844 ist für mich nur schwer in den Griff zu bekommen. Über Bayern liefen die Briefe aus Preußen in die Ostschweizer Kantone, so auch dieser Brief in den Kanton Graubünden. Auf der Vorderseite lese ich fr. Chur. Also war der Brief bis Chur bezahlt. Auf der Rückseite lese ich 5 Wfro.


    Bis auf die rote "4", dies dürfte der Graubündner Botenlohn sein, kann ich die Röteltaxen, die vermutlich in Preußen geschrieben wurden, nicht zuordnen. Wenn das Weiterfranko 5 Sgr. sind, könnte dies der bayerische Transit von 16 Kr. sowie der österreichische Transit von 2 Kr. sein.


    Wer kann etwas zu den vorderseitigen Taxierungen sagen.


    Grüsse von liball

  • Liebe Sammlerfreunde,
    nachfogender Portobrief wurde am 17.9.1825 vom "Stadt Rath Königsberg" an den "Wohllöblichen Magistrat der Eidgenossen Stadt Burgdorf im Canton Bern" gesandt.
    Abgestempelt ist er mit dem alten 2zeiler von Königsberg mit Monatsname in Buchstaben. Die Taxierung bereitet mir Probleme:
    1. Oben rechts ist in hellblauer Tinte wahrscheinlich das Gewicht vermerkt, ich lese eine 1 und eine 6?
    2. Unten links ist in schwarzer Tinte eine 59 geschrieben, die mit der blauen Tinte (die von rechts oben) gestrichen ist.
    3. In Rotstift ist 76 / 74 vermerkt.
    Auf der Rückseite befindet sich neben der Absenderadresse ein schwarze 13.
    Wer hilft bei der Portoberechnung?
    beste Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

  • liebe Sammlerfreunde,
    ich frage nochmal nach. Habe ich wenigstens die auf dem Brief befindlichen Zahlen richtig gelesen. Besonders die rote 76/74 erscheint mir zu hoch zu sein.
    beste Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Liebe Sammlerfreunde,
    nachfolgend zeige ich einen Portobrief von Coeln nach Wohlen vom 2.6.1841. Er entspricht dem weiter oben gezeigten Brief von Magdeburg nach Wohlen. Die Portoberechnung sollte demnach ähnlich sein:
    rote 4 (Sgr.) für Preußen
    in 14 Kreuzer reduziert
    12 Kreuzer für Baden
    macht zusammen 26 Kreuzer, die nicht notiert wurden
    rote 34 Kreuzer = 26 Kreuzer + 8 Kreuzer schweizer Porto, die der Empfänger bezahlen musste.
    Mich würde interessieren, welcher Postbeamte welchen Betrag bzw. Stempel (siehe roten WP) aufsetzte. die rote 4 wurden sicher in Coeln hingeschrieben, wie geht es weiter?
    beste Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

  • Lieber Erwin,


    zu deinem Brief #13, der nicht ganz so einfach ist, wie du vlt. glaubst, jedenfalls ist er das für mich nicht.


    Es dürfte kein Frankobrief gewesen sein, weil das notwendige Wort "Franco" vorne unten links fehlt. Es hätte auch ein Portobrief gewesen sein können (das habe ich schon gesehen), aber Teilfrankobriefe gab es auch. Es sollte bei Auslandsbriefen bis Hof frankiert werden und ich denke, die siegelseitigen 13 Ggr. stehen für das Franko von Königsberg bis Hof.


    Königsberg liegt östlich der Elbe, so dass nach Artikel 2 des PV Bayern - Preußen vom 4.5.1816, gültig bis 31.3.1835 Sendungen in die ganze Schweiz via Hof zu leiten waren. Die Leitung erfolgte über Halle, Naumburg, Zeitz, Gefell und Hof bis Nürnberg, wo das pr. Amtspaket geöffnet wurde.


    Vorderseitig wurden 59 Kr. notiert, die nur das Porto von Königsberg bis Bayern darstellen können. Siegelseitig sehen wir 13 Gutegroschen, die 52 Kr. entsprachen. Demnach kostete der Transit 7 Kr. via Taxis und Nürnberg (blaue f1 - 6 schrieb einen Gulden 6 Kr. an, die ich nicht erklären kann, denn das einfache Transitporto bis Lindau betrug 16 Kr. und ich komme entweder auf 48 Kr. oder 1 Gulden 4 Kr..


    Da Taxis nach Art. 9 je Loth brutto ein Anrecht auf 2 Kr. Transitentschädigung hatte, dürften wir hier mit 3 1/2 Loth Briefgewicht rechnen. Gem. Art. 19 betrug das einfache Gewicht 1 Loth, bis 1,5 Loth 1,5fach, bis 2 Loth zweifach, bis 2,5 Loth zweieinhalbfach und bis 3 Loth dreifach. Das Briefporto sollte nur bis 3 Loth überhaupt reichen, schwerere Briefe sollten per Fahrpost spediert werden, was ich hier ausschließen kann. Auch hier hat man m. E. der Einfachheit halber provisorisch gerechnet.


    Meines Wissen rechnete Bern mit Livre und Sols. 70 Sols entsprachen 3 1/2 Livre, 1 Livre entsprach 1 Franc 46 1/2 Centimes. Demnach hätten wir in Kreuzern rheinisch gerechnet 3 Gulden. Dazu kamen noch 4 Sols bis zum Empfänger, die ca. 9 Kr. rh. entsprechen, so dass wir auf einen Gesamtbetrag von


    13 Gutengroschen für Preußen = 52 Kr., 7 Kr. für Taxis, 1 Gulden 6 Kr. für Bayern und 2 Gulden 9 Kr. für die CH - Kantone kämen, total: 4 Gulden 8 Kr..


    So, jetzt kommst du ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Mich würde interessieren, welcher Postbeamte welchen Betrag bzw. Stempel (siehe roten WP) aufsetzte. die rote 4 wurden sicher in Coeln hingeschrieben, wie geht es weiter?


    Lieber Erwin,


    Rötel 4 = Köln
    Schwarze 14 und 12 = Karlsruhe
    WP - Stempel = Karlsruhe
    34 Basel (Porto von Basel und dem Aargau zusammen gefasst).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • lieber bayern klassisch,
    ich habe überhaupt nicht geglaubt, dass die Portoberechnung des Briefes einfach ist, im Gegenteil,
    ehrfürchtig habe ich deine Ausführungen gelesen. Bei diesen Altbriefen gibt es so viel zu beachten, dass ich manchmal glaube, ich steige nie dahinter.
    Eigentlich baue ich ja nur eine Preußen - Stempelsammlung auf. Aber bei den vorphilatelistischen Stempeln habe ich lieber Briefe ins Ausland oder auch Inland, aber möglichst keine portofreien Briefe, weil es dort keine Tarifberechnungen gibt. Also muss ich mich damit herumschlagen.
    Noch eine Frage zu dem Brief Coeln-Wohlen, hat man in Basel mit Kreuzern gerechnet?
    Danke noch mal für deine Hilfe, ich werde sie noch häufig brauchen.
    viele Grüße
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Noch eine Frage zu dem Brief Coeln-Wohlen, hat man in Basel mit Kreuzern gerechnet?
    Danke noch mal für deine Hilfe, ich werde sie noch häufig brauchen.


    Lieber Erwin,


    1. Satz


    Ja. Wie im Aargau auch.


    2. Satz


    Soll das eine Drohung sein? :D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.