Hochfürstliche Salzburgische Hofpost bis 11. Februar 1803

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu noch ein weiterer Brief:
    Brief aus Frankfurt am Main vom 21. August 1795, aufgegeben "Franko Ulm", siegelseitig
    3 Batzen (= 12 Kreuzer). Von Ulm bis zur Salzburger Grenze fielen 2 Kr. Porto an. Im Fürstentum
    Salzburg weitere 6 Kr., so daß beim Empfänger in Tittmoning (Fürstentum Salzburg) 8 Kr. Porto
    kassiert wurden.



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    ein ganz tolles Stück - wo du die immer herzauberst? Da ist doch kein Brief wie der Andere und doch gelingt es dir, sie stets treffend zu beschreiben. Chapeau! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    herzlichen Dank.
    Hier, noch ein Brief:
    Portobrief aus Nürnberg vom 5. August 1800 mit Einzeiler "V.NÜRNBERG". Von Nürnberg bis zur Salzburger Grenze
    fielen 4 Kr. Porto an. Im Fürstentum Salzburg weitere 6 Kr., so daß beim Empfänger in Tittmoning (Fürstentum
    Salzburg) 10 Kr. Porto kassiert wurden.




    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Brief von Salzburg nach Tittmoning (Fürstentum Salzburg).

    Das Schreiben ist datiert mit 26.November 1788.

    Der Brief wurde durch ein gedeckten Papiersiegel verschlossen

    Auf der Vorderseite Aufgabestempel SALZBURG

    Präsentiert wurde der Brief am 29.November.

    Auf der Siegelseite wurde B.1 und N.7 notiert???

    Es sind keine Taxnotizen vorhanden.

    War der Brief Gebührenbefreit?

    Bitte um eure Hilfe

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    war offenbar über das Siegel (also den Absender) gebührenfrei.


    Die hinteren Notationen sind nicht postalisch, sondern eher archivarisch.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    dieser Brief fällt in die Besetzung Salzburgs, denn am 14. Dezember 1800 marschierten die Franzosen in Salzburg ein. Am 15. Dezember begann dann eine viermonatige Besetzung Salzburgs durch die Franzosen bis Mitte März 1801. Bereits am 10. Dezember 1800 floh Fürsterzbischof Hieronymus Graf

    Colloredo vor den heranrückenden Franzosen aus Salzburg nach Wien. Nun zu folgenden Brief:

    Brief mit 48 Kreuzer Auslage mit einen Boten (ist auch im Text ersichtlich) von Salzburg nach Tittmoning vom 24. Februar 1801. Absender des Briefes "Weiler aus Augsburg", der sich in Salzburg befand. Angesichts der Besetzung Salzburg vermied der Absender wahrscheinlich die Absendung mit der Post und beauftragte einen Boten.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    Mühldorf am Inn war bis 1802 eine Exklave des Erzstifts Salzburg innerhalb Bayerns. Hierzu folgende Briefhülle ohne Datum von Amberg an das Generalcommando des Subsidien Corps (Landesverteidigungscorps) in Mühldorf am Inn. Man kann den Brief aber eingrenzen, denn das "Kurpfalzbayerische Subsidien Corps befand sich vom 27. November - bis 10. Dezember 1800 im Raum Mühldorf und das Generalcommando wird sicherlich in Mühldorf gewesen sein. Am 3. Dezember 1800 fand die Schlacht im nahen Hohenlinden statt, bei der auch das Kurpfalzbayerische Subsidien Corps mitkämpfte und sicherlich auch hohe Verluste hatte (5000 Tote hatte die bayerische Armee zu verzeichnen):


    https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Hohenlinden


    Bayern kämpfte an der Seite Österreichs gegen Frankreich und die Schlacht bei Hohenlinden ging zugunsten Frankreichs aus. Kurz darauf besetzten am 14. Dezember 1800 für 3 Monate die französische Armee Salzburg. Im Reichsdeputationshauptschluß wurde u.a. festgelegt, daß die Stadt Mühldorf am Inn von Salzburg an Bayern übergeben wird. Bereits vor Inkrafttreten des Vertrages rückten am 19. August 1802 bayerische Truppen in Mühldorf ein und besetzten die Stadt. Ende 1805 wechselte Bayern die Fronten und wechselte zu Frankreich. Österreich war dann der Gegner.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    zum Brief von Amberg nach Mühldorf in Abschnitt 48, folgende Briefhülle aus München mit Aufgabestempel "DE MUNIC" an Generallieutenant Christian Freiherr von Zweybrücken der Subsidien - Division. Bayern stellte im März 1800 ein Corps von 12.000 Mann zur Verfügung für den König von Großbritanien. Dieses Corps wurde bezahlt von Großbritanien für den Kampf gegen Frankreich. Das Kommando führte Christian Freiherr von Zweybrücken. Nach der verlorenen Schlacht von Hohenlinden übergab dieser das Kommando am 13. Januar 1801 an Generalmajor von Triva. Die Subisidien Division hatte nach der Schlacht von Hohenlinden 1.900 Tode zu beklagen. Zu Christian Freiherr von Zweybrücken folgender Link:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_von_Zweybr%C3%BCcken

    Zur Subsidien - Division kann ich folgendes Buch empfehlen: Der Feldzug von 1800 in Deutschland, hiervon die Seiten 3 bis 74 - "Subsidien - Division unter Generallieutenant von Zweybrücken", herausgegeben von Generallieutenant Heilmann im Jahr 1886, das es als Nachdruck gibt.



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    nachdem mir bei der Entzifferung des Aufgabeortes geholfen wurde, zeige ich hier gerne den kompletten Brief. Geschrieben wiurde der Brief am 19.Oktober 1770 in Sonnenberg (Sonnberg), ein paar Kilometer nördlich von Linz. Als Aufgabepostamt wurde erst "de Lintz" notiert, aber später in "Crems" geändert. Auch der Francovermerk wurde gestrichen. Rückseitig wurden 6x notiert, das Auslandsporto laut Taxordnung vom 1.11.1751. Vorderseitig wurde ein Porto von 6x notiert. (Was hatte Salzburg? rheinische Kreutzer?)

    Allerdings habe ich bis jetzt nicht den Empfängerort gefunden. Vorderseitig wurde Prechtolsgarten bei Salzburg notiert. Im Innern links oben wurde Pertolsgarden geschrieben. Zu beiden Versionen findet Google nichts.

    Laut Taxordnung vom 30.4.1758 wurden Briefe zwischen Österreich ob der Enns, Salzburg und Passau vom Halbfranko befreit. Für den Absender gab es keine Gebühren, der Empfänger musste nur das halbe Porto bezahlen. Umso verwunderlicher, das der Brief nicht in Linz (wie ursprünglich geplant), sondern in Krems aufgegeben wurde.

    Im Brief geht es darum, das Martin Bischoff etwas nicht bezahlen kann, weil auf der letzten Erfurter Messe es keine guten Geschäfte gab.

    Viele Grüße

    Torsten

  • Hallo Torsten,


    der Brief ging nach Berchtesgaden. Schellenberg bei Berchtesgaden und Berchtesgaden wurden von Salzburg aus bedient. Es ging ein Briefbote (Bötin) von Salzburg über Schellenberg nach Berchtesgaden und zurück. Die 6 Kreuzer rh. ist das Porto im Fürstentum Salzburg.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Hallo Hermann,

    ich hatte grade noch ein bissel gegoogelt und hatte auch den Verdacht, es könnte Berchtesgaden sein. Alte Schreibweise: Berchtoldsgaden!

    Interessant, das Berchtesgaden von Salzburg aus bedient wurden und nicht von Reichenhall. Wie wurde es denn posttalisch behandelt? Als bayrisch? oder salzburgisch? Die Fürstprobstei war ja eigenständig.


    Viele Grüße

    Torsten

  • Hallo Torsten,


    durch Briefbotengang von und nach Salzburg. Lt. Vorphilahandbuch von Friedrich Pietz zu Berchtesgaden, ist bereits seit 1794 die Bötin Elisabeth Mooslechner nachgewiesen. Sicherlich gab es diese Botenverbindung schon sehr viel früher. Berchtesgaden wurde durch Bayern am 12.9.1810 in Besitz genommen. Diese Botenpost bestand auch in der bayerischen Zeit, mindestens bis 1825. Im Vorphilahandbuch von Friedrich Pietz steht zu Berchtesgaden, daß auch 1825 noch eine 5 x wöchentliche Botenpost mit Salzburg bestand.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Hallo Torsten,


    es gibt gerade von und nach Berchtesgaden, bzw. von und nach Schellenberg sehr interessante Briefe, wie z.B. diesen hier: Barfrankierter Brief (Siegelseite 10 Kr.C.M.) aus Hall bei Steyr (Österreich), aufgegeben in Linz an der Donau (Österreich) an den Kaufmann Clemens Krüger in Schellenberg (Bayern) vom 3. Oktober 1819. Siegelseite Durchgangsstempel Salzburg vom 6. Okt. 1819. Briefe aus Berchtesgaden und Schellenburg und umgekehrt wurden über Salzburg nach und aus Bayern geleitet, obwohl in Berchtesgaden bereits seit 17.4.1813 eine Posthalterei und seit 1816 eine Postexpedition bestand. Im Postvertrag Bayern - Österreich vom 15.3.1819, der am 1. Mai 1819 in Kraft trat, wurde u.a. folgendes geregelt: 2 x wöchentliche Botenpost "Berchtesgaden - Salzburg" auf Kosten der königl. bayer. Posten. Bei diesen Brief erfolgte von Salzburg bis Schellenberg die Beförderung mit dieser bayerischen Botenpost. Es ist daher kein Portovermerk für den Empfänger vorhanden.


    Beste Grüße,

    Hermann