Preussen-Österreich

  • Hallo Nils,

    ein schönes Stück!!!! -

    Warum Deutz-Minden zweimal benutzt war, wage ich nicht zu beantworten.

    der Stempel Minden - Deutz ist einmal schlecht leserlich vom 20. in der III. Tour und hier ist der Brief erstmal in Richtung Cöln gelaufen.
    Am Folgetag Deutz - Minden in der I. Tour ging seine Reise in umgekehrter Richtung nun bis nach Minden usw.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch
    und jetzt auch Ulf

    Ja, es war Tour I (20.9.) und III (21.9.). Also war der Brief auf den Weg zu Deutz eingeliefert, aber auch auf den (richtigen) Weg der Tag danach abgestempelt geworden. Aber warum war der Brief auf die Südstrecke zum Zug gebracht, und warum auf den Rückweg nochmals abgestempelt?

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    hallo Nils,

    Glückwunsch zu dem Brief! :P

    Der Brief wird unabsichtlich im falschen Zug gelandet sein. Der Irrtum kann schon im Zug aufgefallen sein. In solchen Fällen ist jedenfalls häufig der Kursstempel auch der falschen Richtung zu sehen, möglicherweise um die verzögerte Zustellung erklären zu können.

    Viele Grüße
    Michael

  • Liebe Sammelfreunde

    am Wochenende bekommen:
    Vom 11.04.1856 aus MD nach Steyr an bekannter Adresse. Barbezahltes Einschreiben mit 5 Sgr, also 3 Sgr Franco für über 20 Meilen und 2 Sgr Rekommanditionsgebühr.
    Tja, Streckenstempel sind zu dieser Zeit schon "Luxus", zu einen Transitstempel von Wien hat es jedoch gereicht.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    kannst du mir erklären, wieso Wien hier involviert wurde? Wenn mich meine geographischen Kenntnisse nicht völlig verlassen haben, dann liegt Linz an der Donau doch näher an Preußen, als Wien.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Der Brief wird unabsichtlich im falschen Zug gelandet sein. Der Irrtum kann schon im Zug aufgefallen sein. In solchen Fällen ist jedenfalls häufig der Kursstempel auch der falschen Richtung zu sehen, möglicherweise um die verzögerte Zustellung erklären zu können.

    Hallo Michael

    Danke für die Antwort :)
    Ja, so etwas ähnliches habe ich auch gedacht, war aber sehr unsicher ob es so sein konnte.


    am Wochenende bekommen:

    Hallo Ulf

    Freut mich dass du den bekommen hast. :)
    Und ich stimme dich zu, aus dieser Zeit gibt es jetzt wenige Streckenstempel zu sehen.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Wenn mich meine geographischen Kenntnisse nicht völlig verlassen haben, dann liegt Linz an der Donau doch näher an Preußen, als Wien.

    Hallo bayern klassisch

    Deine geographische Kenntnisse ist sicher nicht so schlimm, aber wenn du diese Karte anschaust ist es einfacher zu erklären. Obwohl in 1849, aber die Streckenführung war in 1856 wohl nicht viel besser.

    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…chland_1849.jpg


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    danke für die schöne Karte - hätte der nicht über Iglau und Budweis nach Linz laufen sollen? Leider habe ich keine Karten von Österreich bzgl. deren Eisenbahnnetzes aus dem 19. Jahrhundert im Internet gefunden. :(

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Nein, ein besseren Karte ist auch für mich schwierig zu finden.

    Zu deine andere Frage - Wie man es auch auf die Karte sehen kann, war es eine Strecke in 1849 ausgebaut der von Budweis nach und durch Linz lief. Aber diese Strecke war ein Pferdebahn und dann auch nicht die schnellste. Deswegen war der Weg um Wien und weiter nach Steyr viel schneller.

    Etwas zu der Budweis-Linz Strecke kann man hier lesen (wenn man keine Karten hat muss man lesen ;))

    http://de.wikipedia.org/wiki/Summerauer_Bahn


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    vielen Dank - eine Pferdeeisenbahn war mit bis dato noch unbekannt, aber in Österreich war man wohl doch etwas innovativer, als man denkt.

    Die Korrespondenz nach dorthin ist riesig - man wird sehen, wie andere Briefe in dieser Zeit geleitet wurden; auch über Bayern war das möglich.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Nils,

    sehr anschaulich geschildert - danke für den Link.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Peter,

    interessantes Stück - er lief dann wohl mit der Hofer Bahn über Nürnberg nach München und von dort aus via Passau weiter. Man hätte ihn auch über Sachsen - Bodenbach leiten können, was ich eher vermutet hätte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Geschätzte Runde!

    Ein Brief ohne Inhalt und Jahresangabe wurde am 25.7. in Braunfels (Preussen) nach Wien aufgegeben. Er wird 1852/53 zu datieren sein.

    Unter Beachtung des revidierten deutsch-österreichischer Postvereins-Vertrags vom 5.12.1851, taxierte Preussen 24 Kreuzer CM, was einem Brief über 20 geographische Meilen, bis 2 Loth (hds. Anmerkung links oben: „17/10 Loth“), entsprach: 9 Kreuzer x 2 = 18 Kreuzer. Zuzüglich 3 Kreuzer Zutaxe für jede nicht frankierte Gewichtsstufe = 6 Kreuzer.

    In Wien war der Brief nicht zustellbar und wurde nach Königswart in Böhmen weitergesandt. Die Wiener Korrektur des vereinsländischen Portos von 24 Kreuzer auf 30 Kreuzer ist nicht nachvollziehbar. Auch auf der Briefrückseite sind die 30 Kreuzer vermerkt. Das vereinsländische Porto, hier also 30 Kreuzer CM, musste gem. Art. 13 als Auslage an die aufgebende Postanstalt vergütet werden.

    Entsprechend dem Art. 35 des revidierten Postvereins-Vertrages wurden Nachsendungen so behandelt, als wäre der Brief an dem Ort aufgegeben worden, von wo er nachgesendet wurde. Dabei war nur die Taxe für frankierte Briefe (ohne Zuschlag) anzusetzen: 2 Loth = 2. Gewichtsstufe, über 20 geographische Meilen, 9 Kreuzer x 2 = 18 Kreuzer CM. Dieser Betrag verblieb in Österreich. 

    Hat jemand eine Idee wegen der 30 Kreuzer CM?

    Herzlichen Gruß 
    hk1190

  • Hallo hk1190,

    zuerst einmal Glückwunsch zu diesem herrlichen Brief, den, wäre er über Bayern gelaufen, ich auch genommen hätte. ;)

    Deine Portoerklärungen sind m. E. richtig. Es geht allen darum, dass er mit 24x CM belastet in Wien einschlug, dann aber mit 30x CM plus 18x CM weiter geleitet wurde. Die Frage ist also: Wie kommen wir innerhalb Wiens zu 6x CM?

    Es gab private Boten, die, das kenne ich aus den 1840er Jahren, 6x für jeden Brief ansetzten. Diese Ansätze kenne ich mit Rötelstift und sie sind immer separat aufgeworfen. Von daher halte ich das für wenig wahrscheinlich.

    Möglich wäre eine poste restante Vorgabe des Empfängers, also dass er verfügt haben könnte, seine Poststücke hauptpostlagernd zu belassen. Wie hoch die poste restante Gebühr in Wien war, weiß ich leider nicht. Wäre sie 6x CM gewesen, wäre der Brief klar. Siegelseitig wurden mit der selben Tinte wie vorne 30x CM notiert, was klar für eine Restantierung in Wien spricht.

    Andere Erklärungsversuche wollen mir derzeit nicht einfallen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo hk 1190,

    den Ort lese ich auch so - das Kuvert ist aus 1858 oder früher, weil 12x CM Nachporto notiert wurden und Österreich ab de, 1.11.1858 auf Neukreuzer umgestellt hatte. Vlt. brächte ein Scan der Rückseite uns weiter?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.