• Liebe Sammlerfreunde,
    dieser Brief aus Plattling vom 14. September 1851 wurde kurz vor der Möglichkeit einer Markenfrankatur
    über Frankreich nach Amerika auf den Weg gebracht. Leider war er auch ohne Briefmarken nicht zum Preis
    einer Pizza zu erstehen, vielleicht hält die Freude an ihm doch etwas länger als am Genuss einer solchen.
    Netterweise wurde der rückseitige Frankoansatz von 9 und 36 xr. erst falsch und dann in die richtige Reihen-
    folge gebracht, in USA waren dann nochmal 20 Cent fällig.
    Beste Grüße
    bayernalbi

  • Guten Morgen bayernalbi,


    das ist auch so ein sehr seltenes Stück, weil es zur Markenzeit kaum Briefe mit dieser Art der Frankatur gibt und man über jeden froh sein muss, der es bis heute überlebt hat. Dass man das Franko erst falsch notierte, macht ihn auch nicht schlechter. Ein feines Stück nach dem 1847er Vertrag mit Frankreich, das man erst einmal finden muss. Glühstrumpf zu dieser Variante - die andere hätte schon ein paar Monatsabos beim Pizzadienst erfordert und diese Unkosten wollen wir uns ja nicht antun ... ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,
    hier mal ein Beleg aus der Pfennigzeit, der mir Rätsel aufgibt. 25 Pfg. Franco gibt es nur bei einer
    Drucksache der 5. Gewichtsstufe, bei diesem Umschlag eher unwahrscheinlich. Dazu ein rückwärtiger
    Ankunftsstempel Cleveland,O REC'D, was ja wohl für Recommended steht. Einschreiben ? Keinerlei
    Hinweis darauf von Aufgeberseite. Weiß jemand Rat ?


    [Blockierte Grafik: https://www2.pic-upload.de/img/33767085/Scan.jpg
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    Schönes Wochenende

    weite Welle

  • Lieber Franz,


    müsste eher "received" = angekommen, erhalten heißen.


    Vlt. sind einem die 20 Pfg. Marken ausgegangen und es war dringend, ihn zur Post zu geben?


    An eine DS der 5. Gewichtsstufe glaube ich allerdings auch nicht ganz ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    manchmal kommt man nicht auf das Naheliegendste. Natürlich muss es received heißen.
    An die Sache mit der Überfrankatur habe ich auch schon gedacht, ist eigentlich das Plausibelste.

    weite Welle

  • Lieber Franz,


    kannst du mal die ganze Rückseite zeigen? Wenn der Umschlag verschossen war, fällt eine DS eh weg. Üblicherweise hätte man printed matter geschrieben, oder Gedrucktes, je nachdem.


    In solchen Fällen (also einer unerklärlichen Überfrankatur) hätte nur noch die Farbe eine Rolle spielen können - aber die einzige Marke, die in diese Richtung spielte, wäre die 40 Pfg. gelb gewesen, bzw. im Großformat die 2 Mark - aber daran kann ich hier kaum glauben (40 Pfg. hätte für das 2. Gewicht gereicht und das ist ja auch nicht zu erkennen).


    Machs wie ich: Gründe eine Minisammlung "Überfrankaturen" und freue dich, wenn du nach 20 Jahren den 1. Rahmen zusammen bekommst. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde


    Ist eine Überfrankatur so selten?
    Ich habe mich letztlich etwas mit Briefe/Karten vom Ende 19. Anfang 20. Jahrhundert beschäftigt. Meist Übersee und hier ist nicht selten Überfrankaturen zu finden. Mein Verdacht ist dass es für Sammler so gemacht war.


    Wie es in Bayern war kennt ihr es besser als ich.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    ich bezog meine Aussage auf meine Zeit (bis 1875) und die Zeit, die Franz sammelt (also hauptsächlich die Jahre 1876 - 1881) und da ist bei Überfrankaturen nichts häufig.


    Sammlerbriefe fallen hier nicht rein - die gab es erst später, i. d. R. in den späten 1880er Jahren und dann in den 1890er Jahren werden sie Masse.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Sammlerbriefe fallen hier nicht rein - die gab es erst später, i. d. R. in den späten 1880er Jahren und dann in den 1890er Jahren werden sie Masse.

    Hallo Ralph


    Ich lese hier 1902 - Recieved Stempel. So der Brief stammt aus die Zeit wo es Massenware war.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    bei Betrachtung des Einzelfalls (Hotelkuvert, also nichts selbst gebasteltes) glaube ich eher nicht an sammlerische Intention, wobei man das ja nie wissen kann. Wird eher ein amerikanischer Reicher gewesen sein, der sich das Hotel leisten konnte und kein bayer. Sammlerfreund, weil auch die Schrift die eines Amerikaners aus der Zeit ist.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph


    Auch die Reichen gehören auch die Massen (ab und zu) :)


    Eine Minute Suche hat mich zu der grosse Philatelist Charles Lathrop Pack geführt. Er ist der Vater von der Empfänger hier; sein 12 Jährigem Sohn Randolph Green Pack.


    https://en.wikipedia.org/wiki/Charles_Lathrop_Pack



    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    dann ist das Hotel in seiner Luxuriosität geklärt und die 5 Pfg. Überfrankatur dürften auch keinen Armen getroffen haben. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • liebe Sammlerfreunde,
    neben dem philatelistischen Aspekt finde ich den Umschlag selbst herausragend. Besonders der dezente Hinweis auf die allerneuesten technischen Errungenschaften ELEKTRISCHES LICHT und LIFT gefällt mir.
    beste Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Ralph, Niels und preussen fan,


    die Rückseite gibt nichts her, da ist nur der Stempel, sie ist zugeklebt. Also wahrscheinlich Überfrankatur. Die 25-Pfg.-Marke
    war ja hauptsächlich dazu herausgegeben worden, die Eilbotengebühr abzudecken. Vielleicht hatte sich eine in die Portobestände
    des Hotels verirrt, war dann dafür nicht gebraucht worden und als der amerikanische Gast nach einer Marke fragte, hat man sie
    ihm gegeben, um sie endlich los zu werden. Man kann da schöne Geschichten hinein erfinden......
    Der Hinweis auf den Empfänger veranlasst mich, den Umschlag sofort in die Schublade "Sophy" zu stecken, vielen Dank dafür.
    Da passt natürlich auch der Hinweis auf die technische Ausstattung des Hotels gut dazu.


    Habe mir gerade das corpus delicti nochmal angesehen und da fiel mir die Anrede "Master" auf. Meine Recherche ergab, dass
    diese Anrede früher in den englischsprachigen Ländern üblich war für Jungen im Alter von etwa 7-13 Jahren. Der Empfänger war da
    gerade 11 Jahre alt, das passt also genau. Wahrscheinlich war der Schreiber sein Vater, der auf Geschäftsreise in Bayern weilte.
    Eine Urlaubsreise halte ich nicht für wahrscheinlich, weil der Sohn da ja wohl dabei gewesen wäre. Wie gesagt, bei "Sophy" kann
    man trefflich spekulieren. Und nachdem der Schreiber Philatelist war, ergibt sich gleich wieder eine Verbindung zur Überfrankatur:
    er hatte schon mehrmals heimgeschrieben und wollte mal eine andere Marke als das Standardporto verwenden.


    Übrigens ist der Umschlag nicht oben beschnitten, das war mein böser scanner.


    Schönen Restsonntag

    weite Welle

    2 Mal editiert, zuletzt von weite Welle ()

  • Hallo,
    ich moechte hier meinen ersten Brief (und der ist nur eine Briefvorderseite in ziemlich angeschlagenem Zustand) vorstellen. Aber da ich mehr an den Absendern und Empfaenger interessiert bin, ist er fuer mich noch akzeptabel.


    Muenchen - New York ueber Ostende und Liverpool. Wahrscheinlich ist allerdings der rote Stempel von NY nur ein Durchgangsstempel und der Brief ging weiter nach Portland in Maine, wo sich der Firmensitz der Coachbuilder (Kutschenbauer) Kimball befand. (der Postweg macht auch Sinn fuer mich).


    Fuer mich interessant waere zu wissen wer in Muenchen zu der Zeit Kontakte in USA mit einem Kutschen- oder Schlittenbauer sucht. Die Kimballs auf jedem Fall waren wohl beruehmt in diesem Gebiet seit Generationen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,


    schöner Brief mit interessanter Hintergrundinfo. Lässt sich der rote Stempel von New York näher entziffern? Von der Farbe der Münchener Stempel ausgehend würde ich auf 1872/73 tippen. Wenn man den Stempel von New York vom Datum her einordnen könnte, könnten wir mal schauen, ob wir hier ein passende Schiffsverbindung finden, über die das Jahr vielleicht zu ermitteln wäre.


    Viele Grüße


    kreuzer

  • Hallo, nein, leider ausser einer "1" unter dem Datum nicht lesbar.
    James Kimball scheidet aus dem Berufsleben Anfang 1871 aus, daher mein Gedanke auf 187"1" zu tippen. Aber das ist natuerlich nicht so zwingend wie ein Stempelcharakter (Farbe), da Firmennamen nicht so schnell geaendert wurden oder gar die Jahrhunderte ueberleben.

  • Hallo Andreas,


    könntest du den Brief und die Seite bitte neu scannen mit 300 dpi? Hier kann man 600 Kilobyte pro Scan zeigen, dann kann man alles problemlos lesen. Bei den NY - Stempel hätte ich dann wenigstens eine Chance, ihn genauer zu sehen und dir das Jahr zu benennen. Danke!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.