• Hallo Sammlerfreunde,

    Cusco hatte in post337 schon einen ähnlich unterfrankierten Postkartenbeleg wie anbei vorgestellt. Hier nun eine Unterfrankatur mit 5 Pf Luitpold. Der offensichtlich aus den USA stammende Absender meinte anscheinend mit dem Überschriftzug: Imperial mail irgend eine Vergünstigung bewirken zu können. Einen Reim kann ich mir daraus nicht machen, was ist eine Imperial mail ? Begünstigt waren nur unbeschriftete Postkarten (imprimeè), die vorliegend ist aber eindeutig und unübersehbar beschriftet. Also waren 10 Pf Auslandstarif zu kleben > Fehlbetrag 5 Pf = 6 1/4 Centimes. Mit Blaustift und Taxstempel wurde gleich das zu erhebende Nachporto (postage due) von 2 x 6 1/4 Centimes = 12 1/2 Centimes austaxiert (doppelter Fehlbetrag). Diese wurden dann am Ankunftsort in Alameda / Kalifornien mit einer 2 Cent Portomarke erhoben. Von der Qualität aller hier Abschläge her ein insgesamt doch sehr ansehliches Stück.

    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Lieber Tim,

    "Imperial Mail" wäre mit Kaiserlicher Reichspost übersetzbar - aber das wäre eine Aufwertung unseres verehrten Prinzregenten gewesen und viel Sinn macht dieser Vermerk m. M. n. nicht - aber immer schön anzusehen. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ich liebe Prägedruckpostkarten, die es leider in meiner Kreuzerzeit nicht gab und erst eine spätere Erfindung waren, daher mache ich ab und zu mal eine Ausnahme und gönne mir solch ein Stück. Hier eine aus München 10 an "Mister John Schindler Los Angeles / Calif/ San Pedro Street 571 Amerika".

    Die Karte zeigt hinten 2 leckere, bayerische Dirndel, deren Blau und Grün so dick aufgetragen ist, dass man meinen könnte, es fühlen zu können - dazu metallic, klasse!

    Der Ankunftstempel von LA datiert vom 25.6.1906 und zeigt uns, wie schnell die Post schon geworden war (Achtung: Noch keine Luftpostbeförderung!!).

  • Hallo zusammen,

    hier mal wieder ein Briefumschlag der Mack-Korrespondenz Fürth / New York, diesmal vom 15.11.1871:


    Diese Buntfrankaturen gefallen mir einfach immer wieder, auch wenn die geschnittenen Marken dieser Korrespondenz meist im Zwergschnitt-Look daherkommen und die Umschläge aufgrund des dünnen Papiers sehr fragil sind.

    Leider kann ich dem Ankunftsstempel von New York nur entnehmen, dass der Brief zwischen Dec. 10 und Dec. 19 dort angekommen sein muss. Die Rückseite ist leider blank.

    Kann vielleicht jemand anhand der Schiffsfahrpläne herausbekommen, mit welchem Schiff und wann der Brief dort gelandet ist ?

    Vielen Dank schon mal und sonntägliche Grüße

    Gerd

  • Hello Gerd,

    Because of the "via Ostende" docket, I expect this went via British or American line. My best guess is Cunard's Algeria. It left Liverpool on Nov 18, was at Queenstown Nov 19 and arrived in New York on December 1.

    Best,

    Rob

  • Hello Rob,

    thank you for your help to adjust the description of the letter.

    So it could be that the red marking from New York was set on "DEC 1"
    with the first one and only digit - and not with two digits (as I had assumed).

    Best regards from Franconia

    Gerd

  • Bei der letzten Auktion bei Heinrich Köhler habe ich (etwas leichtfertig) einen Brief aus Bayern nach San Francisco vom 2. Juni 1870 unter dem Los 7118 erworben. An dieser Stelle muss ich mich nochmals für meine technische Hilflosigkeit entschuldigen und herzlich bitten, dass ein Sammlerfreund den Link einstellt.

    Abgesehen von den Aufgabestempeln enthält der Brief, hier insbesondere die Rückseite, keine Spuren einer postalischen Bearbeitung, was mir leider erst nach dem Erwerb aufgefallen ist. Auch scheint der Brief vollständig zu sein, so dass sich mir die Frage stellt, ob der Brief überhaupt das Aufgabepostamt verlassen hat. Herr Sem hat mir hierzu lediglich mitgeteilt, dass ihm aus der Periode einige Briefe bekannt seien, die keinen Annahmestempel trügen, er aber auch sonst keine Erklärung habe. Ich habe hierzu auch das Buch von Richard F. Winter bemüht, aber keine Anzeichen dafür gefunden, dass derartige Briefe ans andere Ende der Welt keinen Stempel bei ihrem Eintreffen in New York, Boston oder über Panama erhielten.

    Darf ich daher in die geschätzte Runde fragen, wie hier die allgemeine Einschätzung ist. Wurde der Brief postalisch bearbeitet beziehungsweise ist der tatsächlich in San Francisco angekommen?

  • Hallo BH,

    selbstverständlich ist dein Brief über 10.000 km bis zu Mr Bishop gelaufen - genau wie die 100 anderen auch, die wir an ihn kennen.

    Das Prinzp ist ganz einfach - ganz früher gab es keine Stempel, auch für hinten nicht.

    Dann kamen Stempel auf für vorne, nicht für hinten.

    In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es dann vorn und hinten stempelig, aber schon gegen Ende der 1860er Jahre nahm das wieder ab, weil das Aufkommen auf der ganzen Welt so groß geworden war, dass die Stempelung hinten oft entbehrlich wurde, wiewohl sie bei den meisten Briefen Sinn gemacht hätte und teils Vorschrift war.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo BH, hallo in die Runde,

    so wie Ralph schreibt ist es, die Korrespondenz ist ja airklich recht umfangreich.

    Aber : Meinen Glückwunsch zu dem Kauf, denn so schön und mit breitrandigenMarken sind die Briefe nicht immer erhalten geblieben.

    Beste Grüße :)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Ganz herzlichen Dank in die Runde. So werde ich zwar nie wissen, wann der Brief angekommen ist. Aber gelesen hat ihn Mr. Bishop offensichtlich auf jeden Fall, und das zählt schließlich auch.

    Allerdings habe ich mir die Frage nach dem Laufweg gestellt. Wurde der Brief nach New York gesendet und ging es dann weiter in den Westen oder war Panama die Route?

  • 1870 lief er m. W. quer durch die USA, weil die Bahnlinien schon verbunden waren.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • bayern klassisch ich gebe Dir Recht, da die transkontinentale Eisenbahn 1869 fertiggestellt wurde. (Wikipedia - ab 11. Mai 1869).

    Auf diesem Brief vermisse ich die Stempel der "Exchange Offices", da er ja offiziel mit der Post verschickt wurde. Sonst wären ja keine Briefmarken vorhanden. Das wären in Deutschland Hamburg, Bremen und/oder Aachen gewesen. Das waren die mit den USA vereinbarten Postämter für Post in die USA. In den USA waren es in diesem Jahr (1870), neben eben New York und Boston, noch zusätzlich Baltimore, Chicago und Philadelphia.

    Der Prüfer schreibt, korrekt frankiert für den gesamten offiziellen Weg......?????

    Ich habe mal in der Literatur geblättert: Der "FRANCO"-Stempel ist von Bremen. ("Understanding Transatlantic Mail Volume 2", Seite 759 ist ein Beispiel vom 3. Juni 1870, von Rothenfelde, Hannover nach New York). Dort steht weiter: Schiff "Rhein" vom NDL verlies Bremerhaven am 4. Juni 1870 und erreichte NY am 17. Juni 1870. Stimmt mit "North Altlantic Mail Sailings" überein. Dieser Brief hat vom Bremer "Exchange Office" keinen weiteren Stempel, aber vom New Yorker "Exchange Office".

    Soweit, was ich dazu ermitteln konnte. Vielleicht hilft es.

    Jürgen

    US German Sea Post

    US Sea Post

    Canal Zone RPO

    Mitglied bei ArGe USA/CANADA und Canal Zone Study Group

    Stampless Cover aus dem 19. Jh. zwischen den USA und Hamburg/Bremen

    "Meine" Website: http://www.some-usa-philatelics.de/

  • Vielen Dank, Jürgen, das hilft ganz sicher. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Einen hab ich noch! Einen aus meiner Sammlung.

    Vorderseite:

    Rückseite:

    Von Chicago über Hamburg nach Essen, gestempelt in Chicago am 27. September 1873 ("Exchange Office" 30. September). Beide Briefe, meiner von 1873 und obiger von 1870, fallen in die Zeit der "Additional Convention of 1870", "Understanding Transatlantic Mail Volume 2".

    Auf diesem Brief ist KEIN Stempel vom New Yorker "Exchange Office", weil Chicago von 1860 bis 1873 dieses auch war. Zu sehen am rückseitngen Stempel "Chicago direct", nach "American Stampless Cover Catalog".

    Auch rückseitig die Ankunfststempel von Hamburg und Essen. Das Jahr ist nur im Stempel von Essen zu erkennen (unterste Zeile "161073....")

    Jetzt reicht es aber wirklich!! Viel Freude damit!

    Jürgen

    US German Sea Post

    US Sea Post

    Canal Zone RPO

    Mitglied bei ArGe USA/CANADA und Canal Zone Study Group

    Stampless Cover aus dem 19. Jh. zwischen den USA und Hamburg/Bremen

    "Meine" Website: http://www.some-usa-philatelics.de/

  • Hallo Jürngen,

    solche Briefe kann ich mir immer ansehen ... :)

    Wenn du eine vollständige Korrespondenz internationaler Art vor dir hast, wirst du sehen, dass von 50 praktisch gleichen Briefen 45 sehr unterschiedlich sind. Innerhalb von wenigen Wochen zeigt der eine 4 Stempel vorne und 3 hinten, der nächste Brief nur 2 Stempel vorne und keinen hinten.

    Schön, wie bei deinem nach Essen, sind natürlich zahlreiche und vor allem bunte Stempel vorne und hinten, so soll es sein.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.