Der österreichisch-sardische Krieg und seine Konsequenzen

  • Hallo zusammen,


    nach langer Zeit mal wieder eine Neuerwerbung aus einer interessanten Zeit.


    Seit dem Ende des österreichisch-sardischen Krieges (ab 15.9.1859) waren Briefe aus und durch Österreich nach Italien grenzzufrankieren bis zur italienischen Grenze. Dies galt bis 15.5.1862, dann trat wieder der alte Postvertrag in Kraft.


    Hier ein Teilfrankobrief vom 21.2.1861 aus Triest nach Genua, frankiert bis zur italienischen Grenze mit 15 Kreuzer. 2 Dec = 20 Centisimi bezahlte der Empfänger.


    Der Laufweg war folgender: Triest, Landweg nach Venedig, Verona, Desenzano/Gardasee (Grenzpostamt von Italien zu Österreich), weiter mit der Bahnpost nach Mailand, Genua.


    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,


    hübsch - jetzt noch auf einer Ausstellungsseite einen gegenläufigen Brief aufziehen und das ganze ist perfekt. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    oder noch ein Brief aus Bayern aus dieser Zeit über Österreich nach Italien...da hast Du doch sicherlich einen auf Lager. :P


    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,


    ich fürchte, die sind alle über die CH geleitet worden. Einen bayerischen mit 2 Decimi Taxe habe ich leider nicht in der Sammlung. :S

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,

    ich habe heute einen schönen Forwarder-Brief bedingt durch den österreichisch-sardischen Krieg: Er lief am 3.8.1859 von Wien mittels Bahnpost nach Chur. Dort kam er am 7.8. an und wurde offenbar vom Forwarder Mesner&Braun in Empfang genommen. Am nächsten Tag vormittags verließ der Brief wiederum Chur und erreichte am nächsten Tag Mailand.

    Der Brief war mit 25 Kr bis Chur richtig frankiert (15 Kr österr. + 10 Kr Schweiz). Offenbar notierte die Schweiz "13x", also 13 Kreuzer und Sardinien (damals war Mailand schon bei Sardinien) rechnete diese in 13 Soldi.

    Kann mir bitte jemand von euch sagen: a. wo der rückseitige rechteckige Bahnstempel draufkam: Bayern oder Württemberg

    Was die 13x für eine Gebühr sind? An sich fehlen für einen korrekt durchfrankierten Brief von Wien über die Schweiz nach Italien 10 NKr. Das sind aber keine 13 Kr.rh. Ist da irgendeine Zutax dabei?

    Schon jetzt vielen Dank für´s Helfen

    Gerald

  • Lieber Gerald,


    ein Traumbrief - aber die 13x kann ich leider auch nicht interpretieren. Dein Brief lief über Bayern, Württemberg und dann mit der badischen Bahnpost (Rahmenstempel) in die CH ein.


    Durch Bayern und Württemberg allerdings im geschlossenen Transit und Baden leitete über Efringen nach Basel - Zürich - Chur.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    vielen Dank - das ist eine große Hilfe! Jetzt kann ich schon einmal den Leitweg genau dokumentieren, das ist immerhin die halbe Miete.

    In Österreich gab es damals für unfrankierte Briefe eine Zutax von 5 Nkr. Kann es theoretisch sein, dass der Brief aus der Schweiz nach Italien normalerweise 8 Soldi = 8 Kr kostete und die Schweiz 5 Kr - sei es als internes Porto sei es als Zutax - hinzugefügt hat? So käme ich auf die 13... aber das ist reine Spekulation?!

    Liebe Grüße, Gerald

  • Lieber Gerald,


    ich glaube das nicht ... er war ja für seine 1. Destination Chur mit 15 Nkr. für Österreich bis zur badisch - Schweizergrenze voll bezahlt und mit 10 Nkr. für den 2. Rayon der CH (Chur) ebenso voll bezahlt worden.


    Daher wurde links unten das Weiterfranko mit 10 Nkr. korrekt ausgewiesen. Baden hat diese 10 Nkr. lediglich unten links in 6 rheinische Kreuzer reduziert, weil man mit der CH nicht mit Neukreuzern abrechnen konnte.


    Jetzt kam die Weiterleitung von der CH nach Mailand. Der Brief war hierfür ja nicht ursprünglich frankiert, so dass es einen Bruch gibt von m. E. 5 Rappen = 3 Neukreuzer für den Grenzrayon (?) und 10 Nkr. für Italien/Österreich, daher die notierten 13 Nkr..


    Aber ich bin hier ein ahnungsloser Laie, weil der Brief (leider!!) herzlich wenig mit Bayern zu tun hatte, cum grano salis also, wie fast immer bei mir, wenn ich mich auf fremdem Terrain bewege.


    Aber es ist ein wundervoller Brief, den man sich nicht besser würde malen können. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    du bist unschlagbar! Natürlich: Die 5 Rappen sind das Schweizer Inland und dann rechnen sie noch die 10 NKr für die Österreicher dazu. Das ist eine sehr schlüssige Erklärung.

    Die wahre Poesie der Briefbeschreibung :-))

    Vielen herzlichen Dank!

    Gerald