Frankreich - Baden - Bayern

bayern klassisch

Liebe Freunde,

heute möchte ich 2 Briefe zeigen, die sich sehr gleichen und die auch aus dem gleichen Jahr ( 1858 ) stammen.

Der Absender in Strasbourg ließ sie in Kehl über dem Rhein mit je 6x frankieren, welche ausreichten, weil sie in das über 10 bis 20 Meilen entfernte Ludwigshafen am Rhein liefen.

Der 1. datiert vom 19.6.1858, der andere vom 5.12.1858. Aber gibt es da nicht vielleicht doch Unterschiede zu den Bedingungen, nach denen sie eigentlich in Frankreich aufzugeben gewesen wären?

Leitwege

Hallo bayern klassisch,

ab 01.07.1858 galt ein neuer Postvertrag zwischen Bayern und Frankreich.

Ich glaube, vorher kostete er 4 Decimes in Frankreich, nachher wahrscheinlich teuerer, hatte was mit dem Gewicht zu tun...bin aber nur ein blutiger Laie bei den Postverhältnissen mit Frankreich.

Viele Grüsse
Christian

bayern klassisch

Hallo Leitwege,

beinahe, würde Loriot gesagt haben. Aber du warst auf der richtigen Spur.

Bis 30.6.1858 (also nur kurz nach dem 1. Brief) galt der alte PV vom 1.7.1847, der Briefe in die Pfalz mit 30 Centimes recht günstig erscheinen ließ. Hier also nur eine Ersparnis von 10 Centimes = 3x, allerdings war das Gewicht auf 7,5g limitiert.

Beim zweiten galt der neue PV vom 1.7.1858, der nun 40 Centimes = 12x vorsah, so dass sich nun die Ersparnis verdoppelte, wobei er noch 10g wiegen durfte, immerhin.

Vor kurzem habe ich dem lieben HOS einen (allerdings schönen) vertauscht, der eine Dublette zu meinen beiden ist. Vlt. zeigt er ihn hier?

Leitwege

Hallo bayern klassisch,

toll, wenn man die Änderungen eines neuen Postvertrags so dokumentieren kann. Glückwunsch

Viele Grüsse
Christian

bayern klassisch

... danke, danke - der Anbieter, ein Händler in Würzburg aus Mannheim, hat mir auch 10 Euro beim Kauf beider Briefe zusammen nachgelassen, wofür ihm an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt ist.

HOS

Guten Abend bayern klassisch und alle zusammen,

ich zeige gerne meine beiden Belege anbei. Das Beschreiben kann ich mir ersparen unter Verweis auf die Sammlungsblätter.

Das mit dem Händler aus Mannheim in Würzburg ist ein Ding, beweist aber wieder einmal, dass nur der frühe Vogel den Wurm fängt. Glückwunsch bk.

Schönen Abend

HOS

Pälzer

...ts, da toppt dann wieder mal ein "Goldbube" den anderen...saaagenhaft !

Dank + Gruß für`s zeigen !

vom Pälzer

bayern klassisch

Lieber HOS,

2 tolle Seiten, die nochmals erklären, warum du mit der Slg. 90 Punkte bekommen hast.

Wenn du jetzt noch auf der 2. Seite "Postverein" durch "Vertragsstaaten" ersetzt, ist alles perfekt.

HOS

Grüß Dich, bayern klassisch,

danke für das Lob. Allerdings verstehe ich Deinen Verbesserungsvorschlag nicht. Bist Du evtl. in der falschen Zeit gelandet? "Vertragsstaaten" gab es erst im 70-er Krieg. Oder was meinst Du?

Grüße

HOS

bayern klassisch

Lieber HOS,

ab 1.1.1868 sprechen wir nicht mehr vom Postverein, der Historie war, sondern von den Vertragsstaaten des NDB, Badens, Württembergs, Bayerns, Luxemburgs, Österreichs und Ungarns.

HOS

Lieber bk,

danke für den Hinweis, allerdings mit der Bemerkung, dass Sem (Band I S.27) auch für die Zeit nach 1.1.1868 von "Briefposttarifen im Postverein" spricht. Ebenso Michel, Postgebühren-Handbuch, 2001 S.10 für den Zeitraum 1.1.1868: "Deutsch-Österreichischer Postverein". Letztlich will ich auf unseren Nestor Dr.Karl Zangerle verweisen, der wohl alles zutreffend dargestellt hat ("Portobriefe im Auslandsverkehr als Ergänzung zum Handbuch der Auslandstaxen 1850-1875" Kaiserslautern 2003" S.7).

Beste Grüße

HOS

bayern klassisch

Lieber HOS,

ich kritisiere ungern Sekundärliteraturhersteller, aber was falsch ist, bleibt es auch dann, wenn der eine von dem anderen abschreibt.

Dass der Karl mehr von Auslandsbriefen verstanden hat, als vom Postverein bzw. den postalischen Verhältnissen der Vertragsstaaten, ist ja kein Geheimnis.

Als Aussteller der Spitzenphilatelie würde ich die richtige Formulierung wählen und keine, die historische Zusammenhänge negiert oder in "antiken" Begriffen weiter tradiert werden soll.