Infla Portoperiode 26 vom 26.11. - 30.11.1923

  • Postgeschichte Kemser , da zeigst du uns eine seltene, vor allem aber auch gut erhaltene, Auslandsdrucksache nach Italien :)


    ... und nach Italien kann ich einen wirklich ramponierten Fensterumschlag aus dieser Periode zeigen:


    Einen Auslandsbrief des Nähmaschinenherstellers Gutmann in Berlin am 28.11.1923 per Eilboten nach Mailand gesandt. Tarifrichtig frankiert mit 12 Marken zu 20 Mrd Mark, die 4-fach aufgewertet das Porto von 960.000.000.000 Mark, 320 Mrd. Mark für den Auslandsbrief sowie 640 Mrd. Mark für die Eilbotenbeförderung, ergeben.




    Rückseitig der AKS Milano Espresso vom 1.12.1923 - 2 Uhr




    mit bestem Gruß

    Michael

  • Die letzte INFLA-Portoperiode im November 1923 garantiert ganz sicher das Eine oder Andere Unikat.

    Mit größter Freude bewundere ich die hier gezeigten Belege, die nur ganze 5 Tage möglich waren.


    ... herzlichen Dank an Alle für diese Sehenswürdigkeiten! joschka

  • hallo zusammen,


    ein Orts-Eilbrief war am 29.11.1923 mit 40 Mrd. + 160 Mrd. = 200 Mrd. Mark zu freizumachen. Da die Marken mit 4-fachem Nennwert angerechnet wurden, entsprach das einem zu frankierenden Porto von 50 Mrd. Mark. Auf dem Brief waren jedoch nur 40 Mrd. Mark mit den gezähnten Überdruckmarken zu 10 Mrd. Mark (Mi. 335A) frankiert, was für den Eilboten reichte, nicht aber für das Ortsbriefporto. Solche unbemerkten Unterfrankaturen kamen in der Infla-Zeit öfter vor.



    Aufgabestempel Karlsruhe 2d 29.11.23 - 8-9V und rückseitig Bearbeitungsstempel Karlsruhe 2f 29.11.23 - 9-10V , hoffentlich noch rechtzeitig zur Offerte Nr. 22393 der Badischen Presse



    mit bestem Gruß

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von stampmix ()

  • Hallo in die Runde,

    ..und danke für die "Blumen"...

    Noch einen will ich zeigen, nämlich einen Bücherzettel von Siegen vom 27.11.23 frankiert mit 2 Milliarden (durchstochen).
    Meines Erachtens wären 4/16 Milliarden fällig gewesen oder gab es für Bücherzettel in dem Zeitraum irgendeine Sonderregelung?
    Immerhin war der Bücherzettel 50% unterfrankiert, aber offensichtlich "galoppierte" die Inflation schon derart rasend schnell, dass dies wohl niemanden interessierte. Oder die Unterfrankatur ist, wie schon oben erwähnt, unerkannt durchgeschlüpft.

    Beste grüße
    Postgeschichte-Kemser


  • Gabs damals schon Mini-Röcke? Männer können ja bekanntlich besser gucken, als denken ... :D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Michael,


    vielen Dank - ich hatte es schon befürchtet, auf der anderen Seite soll es schon Männer gegeben haben, die bei knöchelfreiem Auftritt der Damen nach Luft rangen ... :D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • hallo zusammen,


    in der Portoperiode 26 werteten die Freimarken mit der 4-fachen Nominalen und wer Freimarken bevorratet hatte, konnte damit das 4-fache Porto freimachen. Das wurde seitens der Reichspost in Kauf genommen, da es keine Bevorratung von Briefmarken mehr gab und daher nur Restbestände aufgebraucht wurde.


    Im Gegensatz zu den Freimarken waren Postfreistempel mit dem Nominalwert zu verwenden, bei denen zunehmend der Platz für die vielen Nullen fehlte. Die in Bremen am 28.11.1923 versandte Drucksache war mit 16.000.000.000 Mark zu frankieren, was mit dem Postfreistempel über 16.000 (Millionen Mark) erfolgt ist.




    mit bestem Gruß

    Michael

  • hallo Dieter,


    also diese vielen Nullen bringen einen auch ohne Diplopie ganz schön durcheinander.


    Das Drucksachenporto belief sich auf 16 Milliarden Mark : 16.000.000.000 Mark

    Das waren genauso auch 16.000 Millionen Mark (in der Millionenrechnung 16.000 MM)


    Von Klaus Topf im Infla Band 14 zusammengestellt unter Postfreistempel Nr. 183 (a-l):

    - 16000000000 oder 16000000 oder 16000 oder 16000M oder 16M -

    einerlei, da es nur darauf ankam, wie verrechnet wurde. Freigemacht war immer : 16 Mrd Mark


    besten Gruß

    Michael

  • aus der Zeit habe ich noch eine Drucksachenkarte, die einen schönen Einblick in die damaligen Währungsverhältnisse bietet.


    Drucksachenkarte der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft vom 30.11.1923 5-6N mit 4 Mrd.Mark, 4-fach zu 16 Mrd.Mark angerechnet, freigemacht. Am nächsten Tag hätte sich der Tarif mal wieder gut verdreifacht (5 Rpf = 50.000.000.000 Mark)




    Sicherheitshalber hat man den Bezug der "Fortschritte" in Goldmark fakturiert.




    mit bestem Gruß

    Michael