Preussen über Württemberg nach Bayern

  • Heute möchte ich einen Beleg zeigen den mir @bayern klassich in die Hände gelegt hat.
    Nach dem Motto ist zu groß füe meinen Scanner, mach er etwas daraus! ;)
    Dafür erstmal herzlichen Dank!!


    Nachnahme von HEILBRONN nach HEILSBRONN in Franken, Entfernung 14 Meilen, 28 Loth und Nachnahme 1 Gulden 39 Kreuzer, bezahlt hat der Empfänger wohl 2 Gulden und 3 Kreuzer.
    Das war es aber nun schon mit den klaren Dingen, jetzt beginnt es etwas unklar zu werden.
    Eventuell bringt es uns weiter wenn die Vermerke entziffert sind:


    unten links, der obere wohl aus HEILBRONN:
    .... Silb.....vorhaben sind durch Postvorschuß eingegangen


    unten links der untere wohl aus HEILSBRONN:
    gehört zu der..........................


    dann zu der 10 3/4, können das bayrische Kreuzer sein?
    Wenn ja wie setzen sich diese zusammen?


    Direkt oben an der 10 von 10 3/4 ist ein weiterer Vermerk der nicht zu entziffern ist.


    Unter dem roten Auslagen Stempel ein VVermerk den ich als "Auslagen Vorschuß" lese, stimmt dass, und was bedeutet dies?


    Dann noch zu dem schwarzem Kastenstempel, das einzige was ich sagen kann ist dass ich von einem Zweizeiler ausgeehe.


    Eventuell ist es möglich diese beiden Stempel zu bestimmen, um damit zumindest das Datum etwas einzuschränken.


    Vielen Dank für eure Unterstützung.

  • Hallo Minimarke,


    schön, dass er gut bei dir angekommen ist.


    Der Brief stammt aus Preußen - der Rahmenstempel ist undeutlich abgeschlagen, aber vlt. können ihn unsere Preußen oder Nichtgleitsichtbrillenträger zuordnen.


    Links oben lese ich 28 Loth. 10 3/4 sollten Silbergroschen sein für Preußen ("zehn Silbergroschen sind durch Postvorschuß eingezogen"). Daneben von Preußen steht "Auslagen Vorschuß".


    Darunter links: "Nachnahme 1 Florin 40 Kreuzer" und "gehört an das königlich Baierische Landgericht Heilsbronn und ist irriger Weise dem K. Württembergischen Ober - Amtsgericht Heilbronn zugegangen". Daher wurde aus dem von Preußen falsch geschriebenen Zielort "Heilbronn" zu Hinzufügung des "s" der richtige Zielort "Heilsbronn" gemacht. Auch wurde bei der Adresse sicherheitshalber zwischen "Königliche" und "Amtsgericht" nun "Bairische" eingefügt, um das ganz klar zu machen.


    1 Florin 39 kostete es wohl in Heilbronn, plus 1 Kr. für irgendwas, dann aber in Heilbronn schon 2 Florin 3 Kreuzer, so dass die Weiterleitung nicht gratis gewesen sein konnte, trotz irriger Leitung und Adresse. Der Fehler lag also hier beim Absender und das musste der Empfänger spüren.


    Ist auf der Siegelseite noch etwas bemerkenswertes zu sehen?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,
    vielen Dank!
    Wenn der preußische Stempel die ursprüngliche Aufgabe ist stimme ich deiner Theorie, auch aufgrund der jetzt verstandenen Vermerke, voll und ganz zu!


    Da es sich wohl um die Verpackung handelt gibt es leider keine Siegelseite.
    Damit auch keinen Hinweis auf den Absender.
    Da es nun klar ist dass die Sendung aus Preußen kommt, ist es eventuell möglich die Entfernung zu Heilbronn über die 10 3/4 Silbergroschen zu definieren?
    Die Leitung von Heilbronn nach Heilsbronn hat damit 23 Kreuzer gekostet, seht Ihr das auch so?

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Minimarke,


    ja, sehe ich auch so. Es müsste möglich sein, aus der Entfernungstaxe den Bereich des Aufgabeortes zu bestimmen und daraus auch die Tarifzeit. Zumindest einschränken kann man die Stempeltype wohl auf die 1840er bis 1860er Jahre (Silbergroschen fallen da auch mit rein).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo in die Runde


    leider kann ich den preussischen Ortsstempel auch nicht entziffern.
    10 Sgr Postvorschuß + 3/4 Procura = 10 3/4 Sgr spricht für ein Zeitraum vor dem Beitritt Württemberg DÖPV .
    Der Auslagenstempel wurde im Mai 1849 eingeführt. Um nach Württemberg zu kommen muß mindestens Baden im Transit durchlaufen worden sein.


    In den 1 Gulden 39 Kreuzer muß also noch das preussische Porto bis zur Grenze + Transit Baden + Weg bis Heilbronn. Der eine Kreuzer dürfte das Bestellgeld sein. Bis 2 Gulden 3 Kreuzer nach Heilsbronn ist auf jeden Fall ein bayrisches Porto enthalten. Ob nun ein Transit durch Württemberg oder ab Heilbronn bis zur Grenze Württemberg/Bayern das Porto berechnet wurde - keine Ahnung.


    Bei einem Gewicht von 28 Loth dürfte es sich auch um eine Paketsendung handeln, zumindestens in Preussen, aber ein PV könnte wieder was anderes sagen.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    ich bin mir totsicher, dass Baden hierbei keine Rolle spielte. Preußen sandte stets die Sendungen nach Württemberg über Bayern, nie über Baden. Kannst du deine Einlassungen dahin gehend modifizieren, dass sich die Gebühren verändern?

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Bayern Klassisch


    leider kann ich nicht sagen, ob nun durch Baden, war mir am naheliegensten, oder Bayern im Transit durchlaufen wurde.
    Theoretisch wäre auch Taxis als Transitland möglich, wenn die Sendungun aus dem östlichem Preussen kommen sollte.


    Wie sich die Gebühren ändern und wer wieviel erhält, kann ich nicht sagen, da ich nicht mal den Ausgangsort sicher lesen kann.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Hallo Zusammen


    ich habe mir heute den Aufgabe-Stempel nochmals angeschaut und meine, dass es MÜHLHAUSEN R.B. ERFURT ist.
    Erfurt war Grenzpostamt zu Thurn und Taxis - Gefell zu Bayern.
    Da der Auslagenstempel gleichzeitig mit den Paketzetteln einführt worden ist, wäre ja mal interessant zu wissen, ob siegelseitig einer vorhanden ist. Unabhänig davon fällt mir zur Zeit keine Lösung zur Höhe der Gebühren ein.


    Mi freundlichem Sammlergruss


    Ulf