• Offizieller Beitrag

    Hallo kreuzer


    Dein Brief habe ich schon gesehen, aber leider vergessen :(
    Habe viel zu tun gehabt.


    Der Grüne Strempel ist ein belgischer "Allemagne par Verviers" Stempel für Briefe aus Deutschland nach Belgien.
    Den Zweiten kann ich leider nicht entziffern. Aber wenn du ein gerader Scann mit mindestens 600 DPI macht, ist es wohl möglich etwas heraus zu finden.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Auslandsbrief von Frankenthal nach Anvers (Belgien). 1873
    Rückseitig ein Grenzübergangsstempel und zwei Ankunftstempel Anvers.


    Drei Fragen:
    Was ist das für ein Grenzübergangsstempel?
    Warum zwei Ankunftsstempel?
    Ist meine Info richtig, dass der senkrechte Rötelstrich auf die vom Empfänger zu zahlende Gebühr von 1 Silbergroschen für die Weiterbeförderung ab der deutsch-belgischen Grenze hinweist? Auf einem anderen, fast identischen Beleg (gleiche Destination etc.) ist der Strich übrigens blau!
    Schöne Grüße
    dikoe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo dikoe,


    zumindest eine Frage kann ich von unterwegs beantworten:
    Der Grenzeingangsstempel PRUSSE EST 2 wurde vom ambulanten (ost-)belgischen Eisenbahnpostamt eingesetzt.
    Die Stempel wurden in der NDP-Zeit eingeführt.


    Wieso keine Jahresdatierung? Im belgischen Ausgabestempel lese ich 1873.


    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo dikoe


    Der Brief ist in 1873 geschickt, sehe Ankunftsstempel. Warum es zwei ist kenne ich nicht so genau, aber vielleicht hatte Antwerpen ein Eingangspostamt der Briefe an die richtigen Ausgabepostämter weiterspedierten? Ich kenne aber die Verhältnisse nicht, so sicher darf ich hier nicht es beurteilen.


    Der "Grenzübergangsstempel" ist ein belgischer Bahnstempel. Hat die Katalognummer 2316 bei van der Linden.


    - Hier war aber Michael schneller :) se ich jetzt.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Dieter,


    Zitat

    Ist meine Info richtig, dass der senkrechte Rötelstrich auf die vom Empfänger zu zahlende Gebühr von 1 Silbergroschen für die Weiterbeförderung ab der deutsch-belgischen Grenze hinweist?


    nein, ist sie nicht.


    Bayern musste der Reichspost das Weiterfranko für Belgien vergüten. Da das Reich nur in Groschen rechnete, war das Weiterfranko in Groschen zu notieren (rot war richtig, alle anderen Farben waren Fehlfarben). Von den frankierten 7x blieben Bayern nur 3x, so dass man dem Reich 4x = 1 Groschen vergütete. Das Reich vergütete aber nur 3/4 Groschen an Belgien und kassierte so de facto einen Kreuzer bei jedem Brief für sich.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,


    durch einen Hinweis, an dem mehrere Forumsmitglieder beteiligt waren, bin ich an diesen Brief gekommen. Herzlichen Dank nochmal!


    Schweinfurt - Ninove (Belgien) vom 3.6.1852 mit Stempel U.P.A. 3e R. (Union Postale Allemande 3e Rayon = 3. Entfernungszone im DÖPV).


    Portobrief nach dem Vertrag ab 1.4.1852 mit Leitweg über Preußen.


    Der Brief wurde in Preußen mit 3 Sgr. (in rot) vortaxiert. Das Gesamtporto für den Empfänger betrug die schwarz angeschriebenen 6 Decimes.
    In Kreuzer umgerechnet beträgt das Gesamtporto für einen Brief der 1. Gewichtsstufe 16 xr. 9xr für die 3. Entfernungszone (über 20 Meilen von der belgischen Grenze) im Postverein (= 3 Sgr.) und 7xr belgische Taxe (dort 2. Entfernungszoen ab Grenze). In Belgien wurde dies großzügig in 60 Cents bzw. 6 Decimes Gesamtporto für den Empfänger umgerechnet.


    Rückseits befindets ich noch ein Stempel der Bahnpoststrecke Coeln-Verviers, ein roter Ankunftsstempel von Ninove und ein nicht lesbarer grüner Stempel.


    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,


    ein sehr schöner und seltener Brief, bei dem man sieht, dass der Vertragsstempel noch ganz frisch ist.


    Kleine Korrektur: Die Aufgabepost notierte 3 Sgr. für sich, nicht Preußen, das an diesem Brief gar nichts verdiente; dafür bekam Preußen beim Rückbrief 9x von Bayern vergütet, so glich sich alles wieder aus.


    Der grüne Stempel müsste von Brüssel sein (Bahnpost?), wo man damals gerne grün stempelte, aber lesen kann ich ihn auch nicht.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,


    nochmals Schweinfurt - Ninove / Belgien. Auch hier half mir bei der Beschaffung ein Mitglied unseres Forums.


    Der Brief stammt vom 23.06.1852 und fällt in die gleiche Tarifperiode wie der Brief unter post 5.


    Stempel und Vermerke auf der Briefvorderseite sind bei beiden Briefen quasi identisch.


    Auf der Briefrückseite befinden sich jetzt allerdings teilweise andere Stempel:


    ALLEMAGNE CHEMIN DE FER 25. JUIN (grün)
    BRUXELLES 26. JUIN 7-8 N 1852 (blau)
    DEBOURSE BRUXELLES (blau)
    NINOVE 27. JUIN 1852 (rot)


    Warum wurden hier jetzt andere Stempel verwendet?


    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,


    der Deboursé - Stempel legt nahe, dass die Bahnpost ihn auf Brüssel kartiert hat, statt nach weiter westlich. Daher hatte die Bahnpost in ihrer Briefkarte auch als Auslage von 3 Sgr. angenommen und 6 Decimes auf Brüssel gebucht, die ja den Endbetrag gar nicht einheben konnten, weil der Empfänger in Ninove wohnte. Von daher musste sich die Post in Brüssel "entlasten", das bedeutete dieser Stempel nämlich und die geschuldeten 6 Decimes an die richtige Poststelle in Ninove weiter belasten. So entlastete man sich in der Briefkarte und druckte den entsprechenden Stempel ab. Sehr schön und alles andere als häufig!


    Wir haben hier also eine Fehlbehandlung innerhalb Belgiens vor uns und wenn das mit dem wunderschönen anderen Brief keine Traumseite ergibt, dann weiß ich es auch nicht mehr.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo kreuzer,


    da empfehle ich Erni A und Erni B, dann ist der gar nicht mal so übel.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Schorsch !


    Einfach nur: H-A-M-M-E-R...da zerschmilzt man wie Butter !


    Danke für`s zeigen + Greetz !


    Tim :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis