Herkunftsstempel "Aus Dänemark"

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Möchte gern ein Brief mit Aus Dänemark Stempel zeigen. Wohl kein Seltenheit. ;)


    Der Brief lief von Kjøbenhavn 28.6.1855 und landete in Franzenbad in Österreich den 30.6.
    Hier war also der Bahnpost für die Geschwindigkeit verantwortlich. Sieht man auch auf die Streckenstempel Stettin-Berlin. Das heisst wohl auch dass der Brief über Stralsund lief, und nicht über Hamburg wo man auch dieser Stempel finden konnte.
    Es war ein reiner Portobrief wo der Empfänger 15 Kreuzer CM bezahlen musste - 6 Kreuzer CM für Dänemark und 9 Kreuzer Postverein. Die 6 Kreuzer CM sieht man Rückseitig als 2 Silbergroschen notiert.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nordlicht,


    hier mal eine Zusammenstellung zu dem Herkunftsstempel Aus Dänemark, basierend auf Angaben in den Preußen-Studien.
    Bitte bedenken, dass diese Angaben teilweise 20 Jahre alt sind und es möglicherweise hier neue Erkenntnisse gibt.


    Prinzipiell konnte Post aus Dänemark über Stettin, Stralsund, Kiel, Lübeck, Wismar und natürlich Hamburg Richtung Preußen gelangen.


    Der bekannte Einzeiler (L1) "Aus Dänemark" ist für Hamburg, Stettin und Stralsund belegt.
    Hamburg: rote Stempelfarbe (es gibt wohl einen Beleg auch in schwarz), rückseitig Kursstempel der Bahnpost Hamburg-Berlin, bekannt für die Zeit Sept. 1855 - August 1863
    Stettin: schwarz, rs. Kursstempel Stettin-Berlin, belegt (nur ?!) 1855
    Stralsund: schwarz, rs. Kursstempel Stralsund-Berlin, belegt bis Juli 1865


    Post über Wismar erhielt den Ra2 "Aus Daenemark / d. Mecklenburg"
    Post über Lübeck erhielt keinen Herkunftsstempel, ist aber erkenntlich an dem rs. Kursstempel Lübeck-Lauenburg


    In Hamburg gab es ausserdem noch den Ra1 "Aus Dänemark" in schwarz, Verwendungszeit 1853-1863


    Eine Ursache für das Verschwinden der Hamburger Stempel könnte - nach der Schließung des des dänischen Postamts in Hamburg während des Krieges 1864 und dem zeitweiligen Erliegen dieses Leitweges - in dem neuen PV vom 1.8.1865 zu finden sein. Dort wird für die dänische Post via Hamburg die Weiterleitung in geschlossenen Briefpaketen des Eisenbahnpostbüros III nach Berlin beschrieben. Vermutlich entfiel damit die Briefbearbeitung in Hamburg.


    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nordlicht,


    noch ein Nachtrag:
    Für die vorgenannten Stempel ist bisher keinerlei Verfügung der preußischen Post gefunden worden.
    In der General-Verfügung Nr. 152 vom Dezember 1866 wird die Verwendung eines neuen Stempels für Fahrpostsendungen vorgeschrieben.
    Es handelt sich um die Ra2-Stempel Aus (über) Dänemark / via Kiel und Aus (über) Dänemark / via Woyens , die beide in Hamburg geführt wurden.
    Obwohl diese Stempel wohl 1867 eingeführt wurden, sind bisher (Stand 1992 !) nur Belege ab 1868 bekannt.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    mir ist der preußische Nebenstempel Ra1 "Aus Dänemark" in schwaz ab 1853 bekannt.


    Ein weiter Nebenstempel L1 "Aus Dänemark" in rot ist mir vom Berliner Hofpostamt bekannt,


    jedoch nicht das Erscheinungsjahr. ?(


    Gruß


    Lothar

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lothar,

    mir ist der preußische Nebenstempel Ra1 "Aus Dänemark" in schwaz ab 1853 bekannt.

    das passt ja zu den o.g. Daten.

    Ein weiter Nebenstempel L1 "Aus Dänemark" in rot ist mir vom Berliner Hofpostamt bekannt,
    jedoch nicht das Erscheinungsjahr. ?(

    Interessant, kannst Du den Brief zeigen?


    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lothar,


    da dein Brief rückseitig den Kursstempel Stettin-Berlin aufweist, wird er über Stettin nach Preußen gekommen sein. Die Bearbeitung des Briefes erfolgte dann beim (ambulanten) Eisenbahnpostbüro III.
    Vermutlich stammt der Brief aus 1855 (oder früher), da ab 1856 mit der täglichen Zugverbindung (Korsör-)Kiel-Hamburg die meiste Post befördert wurde.


    nils,
    dein Brief im Beitrag #10 müsste den gleichen Leitweg & Stempeltype haben.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    es ging mir nur darum, Dir die Briefe zu zeigen.


    Zitiere:


    Dänische Briefe nach Finnland wurden befördert via Stettin, auch über Hamburg nach Sankt Petersburg.


    Der Brief wurde mit dem Schiff "Geiser" nach Stettin befördert und dort an die Eisenbahn nach Berlin überreicht.


    Berlin stempelte den roten L1 39x15 mm. Danach fuhr der Zug in Richtung Königsberg via Tilsit - Tauroggen - Mitau - Riga bis St. P´burg.


    NB: der Brief wurde übrigens während des Krimkrieges verschickt, deshalb die Route über Stettin!!


    Auch der Ra1 wurde zur Krimkriegzeit befördert. Aber nicht über Stettin, sondern über HH und von HH...


    Gruß Lothar