Infla Portoperiode 23 vom 05.11. - 11.11.1923

  • Dieser Brief wurde frankiert mit einer EF der MiNr. 325 A W a, also
    der Ausgabe im Walzendruck, die man am etwas größeren Bildformat von
    18,0 mm x 22,0 mm sofort erkennt. Die häufigere Ausgabe im Plattendruck
    hat ein etwas kleineres Bildformat von lediglich 17,7 mm x 21,5 mm.


    Der nach Köln adressierte Brief wurde am 12.11.1923 morgens in
    Hannover aufgegeben. Die Frankatur von 1 Milliarde Mark entsprach dem
    Porto für einen Fernbrief während der Infla Portoperiode 23 vom
    05.11.1923 bis 11.11.1923.


    In diesem Falle wurde das Porto bei der ersten Briefkastenleerung am 12.11.1923 noch als ausreichend anerkannt.


    Interessant ist, dass als Briefumschlag ein altes Formular eines
    Kartenbriefes mit Eindruck "Feldpostbrief" verwendet wurde, wobei das
    "Feld" handschriftlich durchgestrichen wurde.


    Zum Verschliessen des Umschlages wurden Bogenränder verwendet, wobei
    auch der Oberrand eines Paares der MiNr. 325 mit den Reihenwertzählern
    "60 Milliarden" und "70 Milliarden" dabei ist.


    Liebe Grüße
    Rüdiger

  • ... es bedurfte einem Porto von 500 Millionen ;( um eine Überweisung von 20 Millionen zu bestätigen.

    hallo zockerpeppi,


    schau nochmal genau den Überweisungsbetrag an. Da steht: M 20.000.000M. Es gab zur Endphase der Hochinflation die Millionen-Rechnung, um sich bei den Ziffern 6 Nullen zu sparen. Die Karte bestätigt eine Überweisung von M 20.000.000.000.000 = M 20 Billionen, was auch am 9.11.23 ein nettes Sümmchen war.


    beste Grüsse
    stampmix

  • Auch aus dieser Portoperiode kann ich eine schöne Karte im Fernverkehr von Roda nach Jena zeigen.


    Das Porto betrug 500 000 000 Mark (fünfhundert Millionen Mark); 498 Millionen Mark wurden mit Briefmarken verklebt und die restlichen 2 Millionen wurden bar verrechnet. Dies wurde mit dem roten "Gebühr bezahlt" Stempel sowie handschriftlich 2 Mill. und Signum des Postbeamten bestätigt.


    Beste Grüße
    Roda127

  • Hallo Roda127,
    besser kann man die Besonderheit der Inflationszeit nicht darstellen. Ein absoluter Traumbeleg. Ich habe Tausende Inflabelege in den letzten 20 Jahren gesehen, dieser ist für mich einer der Besten. Wie diese Teilfrankatur entstand ist mit noch nicht klar ( Bezahltstempel unter der 50 Millionenmarke aber über der 10 Millionen), muß noch etwas nachdenken.
    Es wäre sehr schön, wenn du einen anderen Ort als Roda sammeln würdest. Dann könnte ich ein unmoralischen Angebot machen. :D :D
    Danke für das zeigen und Beste Grüße
    Bernd

  • Ein absoluter Traumbeleg.


    Lieber BaD,


    das geht runter wie Oel, danke für diesen schönen Kommentar und das zum Sonntag.


    Leider kann ich bei Belegen von Roda / Stadtroda im Moment auf keinerlei unmoralische Angebote eingehen.


    Warum / wieso der rote Stempel so angebracht ist haben wir vor einigen Jahren schon mal versucht raus zu bekommen, aber leider sind wir zu keinem Ergebnis gekommen. Zumal ja auch noch 2 der unteren Zähne etwas von der roten Stempelfarbe abbekommen haben, der 4. und 5. von links.
    Wäre sehr schön wenn du irgendwann dazu eine Idee hättest.


    Beste Grüße
    Roda127 (Matthias)

    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • Hallo,
    den Beleg von Matthias hatte ich schon vergessen, aber nach 3 Jahren gafällt er mir wie damals.
    Sicher ist, die 8 Stück der 500000 Mark-Marke und die 4 Millionen Mark-marke waren vom Absender schon frankiert. Ob noch einige 10 Millionenmarken von ihm sind ist wahrscheinlich aber unwichtig. Die fehlenden 2 Millionen waren das Problem. Am 8.11. 1923 hatte der Beamte keine so geringwertigen Marken am Schalter. Er erhielt gegen Unterschrift die Markenbögen die für nötig hielt früh von der Leitung des Postamtes. Am Abend wurde verrechnet, für Marken die fehlten musste das Bargeld abgerechnet werden. Er konnte nicht einfach nach hinten gehen und aus besstimmt noch irgendwo lagernden Bögen für 2 Millionemark Marken entnehmen. Also frankierte er gegen Bargeld die Karte so hoch wie möglich auf und versah die Karte mit Gebühr bezahlt = vollständig bezahlt. 2 Millionen im Einnahmenachweisbuch und Kasse war eigentlich lächerlich, aber Ordnung musste sein.


    Eindeutig zu den selteneren Marken der Zeit gehörte der Wert zu 30 Millionen Mark.


    Der erstere Ortsbrief ist einfach nur schön, der zweite mit 33 Stück der Marke schon eine Seltenheit.
    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,


    vielen Dank für Deine interessanten Überlegungen.
    Diese Möglichkeit die Du da beschrieben hast klingt sehr wahrscheinlich. Hundertprozentig lässt es sich niemals mehr erklären, aber wir nehmen es mal so für den Beleg an.


    Beste Grüße
    Roda127

    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • Hallo zusammen,

    dieser Beleg ist zwar keine Schönheit, aber dieser Brief nach England lief am 5.11.1923 um 12-1N. unbeanstandet durch die Stempelmaschine. Noch am Tag vorher reichten die verklebten 200 Mio. Mark. Mit dem 5.11.1923 wurden aber 2 Mrd. Mark fällig. Obwohl die Postler mittlerweile vermutlich mit der Tarifänderung innerhalb von Tagen vertraut waren, schlüpfte der Brief durch.

  • Hallo zusammen,


    ich habe hier einen Brief vom 09.11.1923 von Reutlingen nach Neu - Ulm.

    Irgendwie komme ich damit nicht ganz klar.

    Das Porto müsste für einen Brief in der 1. Gewichtsstufe bis 20 Gramm eigentlich 1 Milliarde - Mark betragen.

    Aber nach meiner Berechnung wurden 1,2 Milliarden - Mark verklebt.

    Habe ich mich verrechnet oder habe ich einen Denkfehler?

    Nach meiner Berechnung wären somit 200 Millionen - Mark zuviel verklebt worden.


    Gruß Matthias



    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • hallo Matthias,


    das siehst du alles richtig und zur Frage warum statt der portorichtigen 1000 Mio M letztlich 1200 Mio M frankiert wurden lässt sich nur spekulieren.


    Eine Möglichkeit wäre, dass zuerst die 20 Mio sowie 100 Mio Marken aufgebraucht wurden und für die fehlenden 300 Mio mangels passender Marken die 500 Mio frankiert wurden.


    Vielleicht auch nur ein Fall von Dyskalkulie?


    Oder bei der Firma Hecht



    gab es zuviel Kohle und Koks 8)


    besten Gruß

    Michael

  • Brief aus Wallkofen, aufgegeben am 8. NOV 1923 in Sünching, nach Mallersdorf, korrigiert nach Pfaffenberg, bis 20 Gramm richtig frankiert mit 1 Milliarde.

    Dargestellt mit 20 X 50 Millionen durchstochen, aufgrund des mangelhaften Durchstichs teillweise Scherentrennung.


    Leider kenne ich mich mit Prüfstempeln nicht sooo gut aus: was steht da zwischen "INFLA BERLIN" und "HT"




    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo

    Ortsbrief in Frankfurt a. M. geschict am 11.11.1923. Porto 500 Millionen Mark. Frankiert mit 5 mal 10 Millionen, 5 mal 20 Millionen, 3 mal 50 Millionen und 2 mal 100 Millionen Mark. Der 10 Millionen Mark Marken ist ein Eckstück aus linke Seite mit Druckezeichen "34" und mit Passerpunkt links von Nr. 34.


    Liebe Grüße

    Jørgen

  • hallo zusammen,


    eine saubere Ortspostkarte innerhalb Berlins gelaufen wurde portorichtig mit nur 200.000.000 Mark freigemacht.




    besten Gruß

    Michael