Liebe Sammelfreunde
hierzu ein Brief vom 21.07.1921 von Dresden-Neustadt nach Kötzschenbroda.
Gebühr 100 Pfennig Einschreibung + 80 Pfennig bei über 20 bis 100 Gramm.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Liebe Sammelfreunde
hierzu ein Brief vom 21.07.1921 von Dresden-Neustadt nach Kötzschenbroda.
Gebühr 100 Pfennig Einschreibung + 80 Pfennig bei über 20 bis 100 Gramm.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Diesen arg ramponierten Beleg habe ich am Sonntag beim Vereinstauschtag in Köln-Weidenpesch eigentlich nur deshalb für 0,50 € aus einer Grabbelkiste geborgen, weil er als Stempel einen schönen Württembergstempel mit dem Datum "31.12." trägt und ich eine Sammlung an Belegen dieses Tages zum Thema Silvester pflege.
Es handelt sich um ein Formular einer "Postkarte (Antwort)" mit Eindruck eines Germania-Wertzeichens zu 5 1/2 Pfennig.
Die Portostufe zu 5 1/2 Pfennig gab es nur in Württemberg, wo sie vom 01.08.1916 bis zum 30.06.1919 im Postortsverkehr, Nachbarortsverkehr sowie Oberamtsverkehr galt.
Dieses Formular wurde am 31.12.1921 per Zusatzfrankatur in Form von einer Germaniamarke der Wertstufe 5 Pfennig, MiNr. 140, auf den im Deutschen Reich ausschließlich für "Drucksachen-Karten" vom 01.04.1921 bis zum 31.12.1921 geltenden Sondertarif von 10 Pfennig auffrankiert.
Es handelt sich somit um einen Beleg vom Letzttag dieser als solche schon recht selten einmal am Markt zu findenden Portostufe!
Liebe Grüße
Rüdiger
Hallo Rüdiger,
herzlichen Glückwunsch zu dem Rosinchen - sieht klasse aus und mit deiner Beschreibung wird sie nie wieder 50 Cents kosten, jede Wette!
nette Drucksachenkarte, die als Aufbrauch der GSK sicher nicht allzu oft zu finden ist. Ich finde, daß die Drucksachenkarten durch den (Werbe-)Text einen schönen Einblick in die Infaltionszeit bieten und würde mich freuen, wenn Du die Rückseite noch zeigen könntest.
Der 31.12.1921 als Letzttag der Portoperiode wurde gerade für den Versand von Werbesendungen genutzt, da das Porto für Drucksachenkarten ab 1.1.1922 auf 40Pf. stieg. Anbei eine Werbekarte für die "PRACHTSPINNE", die mit dem Maschinenstempel BERLIN N * 4 a offensichtlich nur unzureichend gestempelt wurde, sodaß zusätzlich der L3 "Marken nachträglich / entwertet / Postamt Berlin 60" abgeschlagen wurde.
beste Grüsse
stampmix
Hallo stampmix,
Dein Wunsch war mir Befehl und ich habe meinem Beitrag soeben einen Scan der Rückseite hinzugefügt!
Liebe Grüße
Rüdiger
hallo Rüdiger,
der hektographierte Text zeigt die Not dieser Zeit. Es fehlte einfach an allem, so auch der schwäbischen Textilindustrie an Garnen. Der hektographierte Text lässt darauf schliessen, dass nicht nur Baldus & Söhne angeschrieben wurden.
Anbei eine weitere Letzttagsverwendung vom 31.12.1921, bei der für "Hübsche Auswahlen in billigen, mittleren und besseren Briefmarken und Notgeld" geworben wird. Zu damaligen Zeiten war auch die Standesangabe als Bonitätskriterium erbeten.
beste Grüsse
stampmix
Hallo,
Drucksachenkarte aus dem am 1.4.1921 eingemeindeten Ortsteil Laubegast von Dresden. Es wurde am 27.11.1921 noch der alte Laubegaster Stempel verwendet.
Eigentlich sollte man denken, das eine Einladung der Frauengruppe an Frauen gerichtet war. Weit gefehlt, der Mann sollte sie auffordern.
Beste Grüße Bernd
Hello
Here is a nice cover from that era. Dated 20-05-1921. Black on red is always a winner combination for the eyes.
Best regards
Sylvain
Hallo,
der Mitbesitzer Herr Engels der Engelsbank & Co weilte im Kurhaus Hundseck ( der Abriss macht seit Jahren Schlagzeilen im Bühlertal) um einen Käufer ( leider nur das ff am Ende zu lesen) Kaliaktien zu verkaufen. Er schickte ein Telegramm nach Düsseldorf.
Sehr teuer mit 38 Mark 70 Pfennigen Porto, obwohl ein Wort eigentlich nur 30 Pf. kostete.
Außergewöhnlich auch die Abstempelung 3 Tage später.
Wer ahnt, warum es selten ist.
Beste Grüße Bernd
Hallo,
ich muß berichtigen: Das ist kein Telegramm sondern ein frankiertes Formular zur Aufgabe eines Telegramms.
So wollen es es die Infla-Experten, sie sollen es haben.
Der sehr hohe Preis kommt durch das D vor der Adresse, ein dringendes Telegramm sollte es sein. Der 3 fache Preis!
43 Worte a 30 Pf. = 12,90 Mark für ein Normaltelegramm, Dringend 12,90 mal 3 gleich 38,70 Mark.
Das Kurhaus Hundseck hatte wohl nur eine Telegraphenstation, die Abrechnung lief über das Postamt Sand. Drei Tage nach der Telegrammverschickung wurde die im Kurhaus eingenommene Gebühr in Sand verrechnet und die Marken verklebt? und entwertet.
Anbei Informationen zum Dringenden Telegramm ( 1877 Wortgebühr nur 15 Pfennige)
Beste Grüße Bernd
Lieber Bernd,
danke fürs Zeigen dieser Anweisungen - von einem "dringenden Telegramm" hatte ich bis dato noch nie etwas gehört oder gelesen. Also gab es auch Telegramme 2. und 3. Klasse - sagenhaft. Schade, dass es das nicht vorher schon in Bayern gegeben hat, sonst wäre ich schon auf der Suche ...
Hallo bayern klassisch,
auch ich hatte vor dem Erwerb des Formulares keinerlei Informationen über ein Dringendes Telegramm.
In der Philatelie gibt es immer Neues zu entdecken!
Liebe Grüße Bernd
Lieber Bernd,
so ist es - wobei ja schon Telegramme per se keine häufige Sache sein dürften.
Hallo bayern klassisch,
frankierte Telegrammformulare sind selten, aber es gibt eigentlich auf Auktionen immer wieder welche zu erwerben. Wie alle frankierte Formulare sind sie in den letzten 5 Jahren erheblich im Preis gesunken. Das einfache Stücke für ca. 150 Euro liegenbleiben ( vor 10 Jahre waren ca. 350 Euro normal) zeigt, das die spezialisierten Sammler weniger werden. Das am Mittwoch bei Gärtner für 200 Euro ( Ausruf 220 Euro; Los 12556) verkaufte frankierte RP-Telegrammformular ( Antwort bezahlt) zeigt den Trend.
Der Preis ist eigentlich lächerlich, aber wer sammelt solche Sachen nach Besonderheiten. Sammler sehen die billigen Marken auf den Formularen und von den Tarifen haben die wenigsten eine Vorstellung. Zusätzlich wirkt sich eine Nichtbeschreibung von Besonderheiten im Auktionskatalog negativ aus.
Wenn jemand einen Schnitt macht, hat das meist einen positiven Aspekt. Der Schnitt bei der Paketkarte hat leider einen ganz negativen. In jungen Sammlerjahren habe ich in einen Anfall von Ordnungswut ( Ordnung ist eigentlich meine Schwachstelle) die ramponierte überstehende Frankatur einfach abgeschnitten. Ein schlimmer Fehler, der aber nicht mehr zu ändern ist!
Für ein Paket bis 5kg. von Westerland nach Troppau in Schlesien war ein Porto von 4 Mark in der Portoperiode 6 zu bezahlen.
Da ich mir nicht vorstellen kann, das der Postbeamte am 9.4.1921 noch ein Markenheftchen von 1919 hatte, hat die Badverwaltung die Paketkarte so frankiert.
Das in 2 Auflagen vom 3.6. und 31.7.1919 mit insgesamt 2 Millionen Stück gedruckte Heftchen mit den 5 Heftchenblättern wurde komplett zur Frankatur verwendet ( Heftchenblatt 1 mit 6 Marken zu 5 Pf. in 3 senkrechten Paaren). Zu den Heftchenblättern kam eine Marke mit dem Nennwert 1 Mark.
Ein Markenheftchen mit Zusatzfrankatur ist sehr selten, selbst auf Sammlerbelegen wird man es so nicht finden.
Beste Grüße Bernd
Lieber Bernd,
danke für deine Erklärung und den Einblick in die Preis- und Nachfragesituation. Aufklärung tut auch hier Not, aber die Leute müssen sich auf aufklären lassen.
Da hast du ein schönes Stück mit Markenheftchen ausgegraben, das man sicher nicht zu den angesprochenen Preisen bekommen wird - toller Beleg und gerne mehr davon (auch wenn sie nicht alle so frankiert sein können).
Auf der Paketkarte( Beitrag 15) befindet sich das Heftchenblatt Mi. 22 mit Marken zu 7 1/2 Pfennig und ich möchte noch eine noch spätere ungewöhnliche Paketkarte zeigen. Dazu eine Verfügung aus dem Jahr 1920. Verfügungen sind das eine, die Praxis eine andere. Alle Germaniamarken wurden am 31.10.1922 ungültig. Eine Verfügung, einige Wertstufen schon ab dem 1.Januar 1921 für ungültig zu erklären scheiterte in der Praxis, wie sollte man das den Kunden erklären.
Gruß Bernd
Lieber Bernd,
danke für das Zeigen dieses hervorragenden Belegs - klasse!
Die Vorschriften wurden, das sieht man damals wie heute, von Leuten gemacht, die für jeden Federstrich 2 Stunden Zeit hatten und wohl auch infolge cerebraler Strukturiertheit benötigten. Hätten sie "an der Schalterfront" gestanden, wären sie wohl nach 10 Minuten untergegangen ...
Hallo in die Runde,
Rüdiger hatte unter #2 schon eine solche Drucksache gezeigt, aber ich habe nun auch eine, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.
Es handelt sich um ein Formular einer "Postkarte (Antwort)" mit Eindruck eines Germania-Wertzeichens zu 5 1/2 Pfennig.
Die Portostufe zu 5 1/2 Pfennig gab es nur in Württemberg, wo sie vom 01.08.1916 bis zum 30.06.1919 im Postortsverkehr, Nachbarortsverkehr sowie Oberamtsverkehr galt.
Hier eine Drucksache (Porto 10 Pfg.) von Mengen nach Mannheim vom 20. April 1921 an die Schuhfabrik Söser & Schösel, die in Mannheim am 21. 4. den handschriftlichen Vermerk: Firma erloschen erhielt und am 24.4. mit dem Zurück-Stempel versehen und retour gesendet wurde. Auf der Rückseite befindet sich der Werbetext vom OSIRIS-Werk, der Arbeiter- und Beamten-Kleiderschränke "zu bekannt billigen Preisen" anbietet.
Ich hoffe, Euch gefällt die Karte genauso gut, wie mir.
Beste Grüße
Christian