• Hallo Forumler,


    ich komme mal wieder dazu einen Brief vorzustellen:
    Erneut von Norderney, aber dieses Mal handelt es sich nicht um einen Paketbegleitbrief sondern um einen Wertbrief, was sich u.a. an den 5 rückseitigen Siegeln feststellen lässt.
    Der Verwendungszeitraum hierfür ist 1860/61, festgelegt durch den Ra2 Norderney und den Ankunftsstempel Norden.
    Dieser Brief ging an die Königlich hannoversche Landdrostei. Wie oben links erkennbar, hat der Wertbrief ein Gewicht von 2/1/2/ Loth und einen Wert von 500 Talern (unten rechts). Dadurch fiel ein Briefporto von 2 Groschen an zzg. einer Versicherungsgebühr von 5 Groschen.
    Unten mittig sieht man, dass der Absender die Gebühr bezahlt hat.


    Handelt es sich beim Norderney Stempel um eine Sonderform?

  • Liebe Sammlerfreunde,

    ich möchte erneut um eure Hilfe bitten, für das Verstehen der Protovermerke auf einem Brief von Peine nach Hildesheim. Leider ist er nicht datiert, weshalb mir eine Zuordnung der Portovermerke nicht gelingt. Ich vermute zwar vor 1850, bin aber unsicher. Auch bei der Entfernung Peine-Hildesheim, geschätzt knapp 30 km, frage ich mich sind es noch 4 Meilen oder doch schon mehr.

    Es handelt sich um einen Geldbrief mit einem Gewicht von 2 1/4 Loth an den Advocat Ludewig in Hildesheim. Links ist der Geldbetrag beschrieben: Avancirt 23 Gute Groschen 7 Pfennig Voigt Burgdorff.

    Sind die von der Post notierten Beträge der Geldbetrag plus Werttaxe und Gewichtstaxe? 1 Guten Groschen für die Werttaxe und der Rest für die Gewichtstaxe? Aber warum dann 3 Gute Groschen 3 Pfennig insgesammt? Fragen über Fragen für mich.



    Herzliche Grüße

    Christian

  • Hallo Christian,


    sieht nach einem Postvorschussbrief aus, bei dem der Geldbetrag (23 Gutegroschen 7 Pfennig), inklusive Brieftaxe (2 Gutegroschen 3 Pfenning) und Prokuragebühr (1 Gutegroschen), beim Empfänger eingezogen wurde.


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Lieber Nordlicht,

    danke für den Deutungsversuch, aber ich bin skeptisch, ob es sich wirklich um einen Postvorschuss handelt oder nicht doch eher um eine Geldsendung, da avancirt befördert heißt. Auch könnte ich mir die Brieftaxe in Höhe von 2 Guten Groschen 3 Pfennig nicht erklären. Ich finde keine Portotabelle von Hannover, aus der dieser Betrag ableitbar wäre.

    Vielleicht hat noch jemand anderes eine Idee.

    Herzliche Grüße

    Christian

  • Hallo Christian


    also das Gewicht ist mit 2 1/4 Loth angegeben und die Entfernung beträgt etwa 4 Meilen. Auch denke ich, dass der Beleg vor 1850 ist.

    Laut Taxordnung von 1834 ergäbe sich die 3fache Brieftaxe von 9 gute Pfennige = 27 Pfennige = 2 Gute Groschen 3 Pfennige bei 2 bis 4 Meilen Entfernung.

    Allerdings wäre auch die Geldtaxe nur 9 Pfennige, da unter 1 Thaler. Möglicherweise wurde auch die falsche Geldtaxe herangezogen, bei über 4 bis 6 Meilen - ist jedoch nur geraten.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Hallo Ulf,

    vielen Dank für deine Nachricht. Verstehe ich es richtig, dass es sich also doch um einen Geldbrief handelt und nicht um einen Postvorschussbrief?

    Herzliche Grüße

    Christian

  • Hallo Christian


    nach einer Nacht, auch zum Nachdenken, paßt die Taxierung zu einem Postvorschußbrief besser und es handelt sich auch um einen solchen. Mir fehlen einfach Siegel. Zwar ist das ProCura nicht explizit einzeln ausgewiesen, jedoch spricht die Summe von 24 7/12 dafür. M.W. paßt auch der eine Gute Groschen ProCura hier. Die Portoberechnung wäre identisch.

    nordlicht hatte also schon die richtige Antwort gegeben.

    .

    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Hallo Ulf,

    vielen Dank für diese Auskunft, und Dank noch einmal an nordlicht. Nun kann ich den Brief mit geanuer Beschreibung ablegen.

    Ich bin sehr froh, im Forum immer so kompetente Hilfe zu bekommen.

    Herzliche Grüße

    Christian