Württemberg - Schweiz PV 1.9.1868

  • Liebe Freunde,

    die anhängende Oberrosine verdanken wir einem Anhang einer netten Mail an mich - ein Stück, bei dem man ruhig mehrfach und vernehmlich mit der Zunge schnalzen darf. :P:P

    In Langenau am 12.5.1870 unfrei zur Postgegeben taxierte man ihn zuerst einmal falsch mit 7x, ehe man bemerkte, dass er in die Schweiz gehörig war, was eine Verdoppelung des Portos nach sich zog, allerdings nicht in Kreuzern, sondern Rappen zu notieren, so dass sich die 50 erklärt.

    Etwas ungünstig war die Tatsache, dass er in der CH nicht zugestellt werden konnte. Daher musste man die Briefkarte um 50 Rappen vermindern und ihn über Württemberg (ganz wichtig!) wieder nach Württemberg zurück senden, jetzt allerdings mit 14x Porto versehen.

    Bei der Aufgabepost hatte man aber so seine Probleme und konnte ihn nicht wirklich einem lokalen Absender zuordnen, so dass man sich genötigt sah, in der Retourbriefcommission nach Ulm zu leiten, damit dort die Öffnung zur Absenderfeststellung eingeleitet würde. Die speziell vereidigten Beamten in Stuttgart öffneten ihn, erkannten den Namen des Absenders mit Joh(ann) Weible und gaben ihn der Aufgabepost zurück, wo er dann für satte 14x ausgehändigt wurde.

    Der Wert des Briefes für die Katalog hörigen von uns liegt zu 95% auf der Retourmarke und zu 5% auf dem Portobrief. Wäre die Seltenheit Gradmesser der Wertermittlung, müsste es gerade umgekehrt sein ...

  • ... gerade noch einen herein bekommen. :thumbup:

    Sulzdorf vom 8.1.1871 nach Fluntern bei Zürich. Alles hin- und herschicken half nichts, die Zustellung in der CH war leider nicht zu bewirken, so dass er wieder zur Aufgabepost zurück lief. Dort wurden die 50 Rappen in 14x reduziert und dem Absender in Rechnung gestellt. Die zuerst notierten 7x waren natürlich obsolet, aber auch hier wird die Routine die Hand geführt haben und weniger der Verstand.

  • Hallo bayern klassisch,

    sammelst Du jetzt auch noch Württemberg? ;)

    Spaß beiseite, wahrscheinlich genauso selten wie Bayern-Schweiz als Portobrief?

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    ich habe mich mit meinem Sammlerfreund heute 1,5 Std. telefonisch ausgetauscht und er bei sich nachgesehen - von und nach Bayern gibt es nur ganz, ganz wenige Briefe; sonderbarerweise ist von Baden und Württemberg deutlich mehr vorhanden, wobei die einen sehr selten, die anderen extrem selten sind, was die Sache wieder relativiert.

    Der Vorteil für uns POler ist natürlich das Wissen um die extreme Seltenheit dieser Portobriefe, so dass wir u. U. mal einen für ein paar Euro in einer Händlerkiste finden können.

    Kleiner Tipp vom Insider: Noch seltener sind Portobriefe der Kreuzerzeit im UPU, also vom 1.7.1875 bis zum 31.12.1875 - davon kennen wir gerade mal 2 von Bayern in die CH und hier wäre es mal schön zu wissen, wie viele es denn von Württemberg in die CH gibt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    wobei es von Württemberg keine Porto-Kreuzerbriefe geben dürfte, da in Wü ab 01.07.1875 in Pfennige frankiert wurde, oder meinst Du nur den Zeitraum, nicht die Währung?

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    ja, ich meinte die Zeit - 40 Pfg. wäre die entsprechende Taxe gewesen, aber so einen habe ich auch noch nie gesehen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Werte Sammlerfreunde

    Dieser Brief an das Fräulein Grimm macht mich etwas grimmig, da die liebe Sophie die Ganzsache sehr unliebsam geöffnet hat. Ich behalte die Ganzsache solange ich keinen besseren finde…

    Württembergische Ganzsache mit Wertstempel 3 (rheinische) Kreuzer von „BLAUFELDEN/24 8 72“ (Königreich Württemberg) nach „SION/25VIII72“. Mit der Zusatzfrankatur von 1 und 2 Kreuzer mussten vom Absender insgesamt 5 rheinische Kreuzer aufgewendet werden.

    Wer kann die Marken bestimmen, wie war der Leitweg in die Schweiz (über Basel?) und wieviel war der Portoanteil für die Schweiz? Sion lag ebenfalls mehr als 75 km von allfälligen Taxgrenzpunkten von Deutschland entfernt (20 Rp. ode 6 Kreuzer waren hier ja nicht mehr möglich, da nur 5 Kreuzer frankiert worden sind).

    Gibt es etwas zu ergänzen oder zu korrigieren?

    Sammlergruss

    Martin

  • Hallo Martin,

    hier ist viel zu korrigieren.

    Verklebt wurden 7 Kreuzer, nicht 5 Kreuzer.

    Ab 1.9.1868 galt ein neuer Vertrag, der keine Grenztaxpunkte mehr kannte, sondern nur einheitliche Porti und Franki aller Vertragsstaaten und der Schweiz.

    4 Kr. verblieben der Aufgabepost (bzw. dem Land der Aufgabepost) und 3 Kr. wurden intern als Weiterfranko der Schweiz gutgeschrieben.

    Die Leitung erfolgte über die Bahnpost via Stuttgart und Ulm nach Friedrichshafen, über den Bodensee mit dem Dampfer und dann, je nach den Einsatzplänen der CH-Bahnpost weiter.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.