• Liebe Sammelfreunde

    ich zeige hier mal einen Brief vom 08.06.1845 von Dresden nach Cöln.
    Eigentlich ein ganz gewöhnlicher Brief, wäre nicht der siegelseitige kleine L2-Stempel von Magdeburg einen Tag später abgeschlagen worden. In der Litheratur wird er häufig als L3 - Stempel bezeichnet.

    Zwei Tage später war er beim Empfänger. Die Taxierung würde ich mit 2 1/2 Sgr für Sachsen? und 4 Sgr für Preussen, so in Summe 6 1/2 Sgr interpretieren, welche beim Empfänger fällig waren.

    Etwas zum Magdeburger Stempel um den sich vieles rangt und bis heute nicht geklärt werden kann.
    Häufig ist er als Transit-Stempel im Einsatz gewesen, was zur Vermutung beigetragen hat, dass er am Magdeburger Fürstenwall-Bahnhof, zumindestens zeitweise, verwendet wurde. (Auch ich würde hier von einer Leitung über Bahnstrecke Leipzig - Magdeburg ausgehen)

    Problematisch ist jedoch, dass er auch als Aufgabestempel bei Fahrpostbriefen und bei Insinuations-Dokumenten vorkommt. Der hier von mir vorgestellte Retourbeleg (Berlin - Magdeburg) hat ebenfalls diesen Stempel! Bis heute konnte ich diesbezüglich keinen zeitlichen Zusammenhang herstellen.

    Es gibt diesen Stempel in zwei Typen aus der Zeit zwischen 1839 bis 1851.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Ich stelle hier einmal einen Paketbegleitbrief aus Dresden nach Angermünde vor. Leider kann ich diesen in Bezug auf das Datum nicht einordnen. Vielleicht kann ja jemand helfen.

    Meine bisherigen Erkenntnisse sind die folgenden: Der rückseitige BERLIN-Stempel war laut FEUSER/MÜNZBERG ab 1839 im Einsatz. Der als Paketausgabestempel verwendete Fingerhutstempel von ANGERMÜNDE war ab 1839 (bis 1845 ?) im Einsatz.

  • Hallo in die Runde

    die Entfernung Dresden - Angermünde beträgt 219 km, was ca 29 Meilen sind. Ab 01.07.1858 wäre hierfür 5 Sgr Mindestfahrposttarif fällig gewesen. Dies trifft hier nicht zu, also muß er davor sein.

    Laut Vertrag Sachsen - Preussen, welcher mit dem DÖPV dahergeht (Belage zur Nr. 26 Postamtsblatt - Instruktionen zur Ausführung des DÖPV 1850) wäre der Taxgrenzpunkt Hoyerswerda (Preussen) - Königswartha (Sachsen). Danach wäre für Sachen 1 Sgr und Preussen 3 Sgr Mindestfahrposttarif zu zahlen. Eine Sume von 4 Sgr ist angegeben.

    Desweiteren ist zum Auslagenstempel zu sagen, dass er aus Hoywerswerda stammen müßte. Meines Erachtes ist es ein Fehlabschlag. In Auslage hätten bis dahin alle Gebühren und Taxen am Genztaxpunkt stehen müssen.

    Anhand der Taxierung sollte der Brief maximal vom 07.07.1857 stammen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    wenn hier einer helfen kann, dann bist du es.

    Ein niederländischer Sammler fragt bei dem Brief aus 1849 an, wie man ihn richtig beschreiben kann. Er liest hier mit, ist aber kein Mitglied. Daher bitte ich um nette Kommentierung hier. Vielen Dank!

  • Lieber Bayern Klassisch

    leider kann ich ohne Postvertrag nicht viel sagen.
    Auch "Die königlich sächsischen Post-Porto-Taxen" von 1849 helfen nicht richtig weiter.

    Das es ein Paketbegleitbrief ist, dürfte klar sein. Paket wog 3 Pfund und hat einen declarierten Wert von 16 Reichsthaler.
    Monentan sehe ich es so, daß 7 1/4 Sgr. Auslage in Magdeburg angeschrieben wurden. Die Auslage bezog auf das fremde Porto bis zum preussischen Eingangspostamt, hier also da Porto für das Paket incl. Wert.

    8 Sgr. schrieb man siegelseitig für Preussen an. Meines Erachtens hatten es 9 Sgr. sein müssen - aber ohne PV...
    Die 15 1/4 Sgr. vorder-und siegelseitig sind das Gesamtporto.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    hab vielen Dank für deine Interpretation - ich hoffe, unser niederländischer Sammlerfreund wird das Geschriebene zu den Akten nehmen und damit zufrieden sein.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Jörgen,

    wohl zuerst 21 Neupfennige.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,
    Ich möchte euch einen Brief zeigen, der von Leipzig nach Göttingen an Herrn Julius Johann Bornemann lief, und zwar am 19.Juni 1807. Zu dieser Zeit war Göttingen noch preussisch, einen Monat später durch den Frieden von Tilsit wurde es ja Teil des Königreichs Westphalen.
    Es ist ein Begleitbrief zu einem Wertpaket.
    "Auf ordre ... sende ich ihnen hierbei franco 1 Fässchen enthaltend 2000 Conv. Münzen....."
    Liege ich richtig mit dem Gewicht von 136 1/2 Pfund???
    Auf der Vorderseite nocheinmal die Angabe Valoren 2000,- sowie franco. Auf der Rückseite lese ich 3 groschen.
    Kann mir jemand helfen bei der weiteren Taxe bzw hilfreichen Infos?
    beste Adventsgrüße
    Torsten

  • ... ich lese 1 Fäßel Contanten; Conventionsmünzen hatten die sicher nicht zu verschicken.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Torsten

    mit dem Gewicht liegst du erstmal richtig.
    Silbermünzen in der Summe von 2000 Thaler wiegen knapp 95 Pfund (ab 1/4 Thaler aufwärts). Dazu kam noch das Fass + das die Münzen in Leinenbeutel eingenäht werden mußten.
    Schwieriger wird es mit der Taxierung.
    Wenn ich von 4 Ggr. je 100 Thaler je 10 Meilen ausgehe, ergibt sich erstmal 4 * 20 * 3 = 240 Ggr. - Rabatt von 1/3 ergibt tatsächlich 160 Ggr. Bei der Versendung großer Geldmengen (auf ein Jahr vom gleichen Absender gesehen) waren später Rabatte gegeben. Ob dies tatsächlich hier so war, kann ich momentan nicht sagen. Würde jedoch hier mal passen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Ralf und Ulf
    danke erstmal für eure Infos. Mal sehen, vielleicht weiß ja jemand noch das ein oder andere. Aber das ist ja das spannende an so alten Briefen.
    einen schönen Abend
    Torsten

  • Hallo zusammen,

    der folgende Brief gibt mir Rätsel auf. Vielleicht kann sie ein kluger Preuße auflösen:

    Der Brief wurde am 25.2.1836 in Bautzen geschrieben, aber nicht unbedingt bei der dortigen Post aufgegeben. Er weist keinen Aufgabestempel auf und trägt den Vermerk "halb Porto 1 3/4 Gr."

    Der vor 1837 gültige Tarif liegt mir nicht vor. Ab April 1834 hätte ein einfacher Brief von Bautzen nach Seftenberg, um den es sich hier handelte, 3/4 GGr. gekostet.

    Hat jemand eine Idee zur Behandlung dieses Briefes?

    Beste Grüße

    Altsax