3 Kreuzer Frankaturen nach Österreich

  • Hallo zusammen
    Da der Brief nicht datierbar ist, habe ich eine Frage.


    Eigentlich kann Dieser Brief doch nur vom 01.06.1868 sein ?? oder??


    schönen Gruss


    Peter


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Peter


    Der Brief ist datiert geworden. Schau mal der Ankunftsstempel. ;)


    Und wie ich deine Frage gestellt ist, hast du recht. 3 Kreuzer kostet Brief jetzt auch bei Abstanden mehr als 10 Meilen. DH ohne Rücksicht auf die Abstanden. Und vor die geschlossenen Mühlradstempeln verschwunden waren.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Guten Abend,


    möchte hier einen Postvereinsbrief von Bamberg nach Wien vom 23.11.1871 (also Tarifzeitraum 01.01.1868 - 31.12.1871) vorstellen.
    Frankiert mit einer Mi.-Nr. 23-X und entwertet mit dem Einkreisstempel "BAMBERG BAHNH - 23 - 11 -IX Nm.
    (Briefinhalt: Aufstellung über gelieferte Waren unter Angabe des Transportwegs ... mit der Bahn bis Passau anschließend auf dem
    Wasserweg mit der Österreichischen Dampschifffahrtsgesellschaft)


    So weit so gut


    Wäre da nicht auf der Rückseite ein Einkreisstempel aus dem rund 25 km von Bamberg entfernten Forchheim vom 23 - Nov - 5-6 Vm. - 71
    also zeitlich noch vor den Stempeln auf der Vorderseite abgeschlagen.


    Gibt es dafür eine plausible Erklärung ???


    Gruß Oisch

    • Offizieller Beitrag

    Hallo oisch


    Es ist nicht einfach zu sehen, weil dein Scann etwas klein ist. ???


    Vielleicht hat man vergessen das Datum zu ändern aber die Zeit richtig einzustellen?
    Anderseits, warum sollte man so lange Zeit nach Forchheim brauchen?


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    was ich nicht verstehe ist


    Was hat der Forchheimer Stempel auf einem Brief von Bamberg nach Wien zu suchen ???


    Gruß oisch

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Hallo oisch,


    das würde mich auch mal interessieren, aber der Scan hat nur 31 kb. Hier kann man bis 600 kb Scans einstellen - könntest du ihn auf ein paar Hundert kb vergrössern?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo oisch,


    danke für den besseren Scan. Das Datum des Forchheim - Stempels kann ich leider nicht sicher erkennen, es muss aber zeitlich nach dem des Aufgabestempels liegen.


    Gründe: Die Richtung von Bamberg nach Wien war über Forchheim schon mal richtig. Danach hätte er mit der bayer. Bahnpost über Nürnberg und Regensburg nach Passau laufen sollen. Ich glaube, dass man ihn in Bamberg in den Briefbeutel für die am Ort auszuliefernden Briefe von Forchheim legte, statt ihn dem Kartenschlußpostamt Nürnberg in den nach dorthin beschrifteten Briefbeutel zu legen.


    Als er im falschen Briefbeutel ankam, erhielt er zuerst einmal nach der Routine und Vorschrift den "Ankunftsstempel", ehe man bemerkte, dass er nicht nach Forchheim, sondern nach Wien gehörte.


    In jedem Falle eine Besonderheit, auch wenn nach meiner Beobachtung Fehlkartierungen in Oberfranken häufigster vorkamen, als von anderen Landesteilen Bayerns.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Bayern Klassisch,


    vielen Dank für die Interpretation.


    Das Datum des "Ankunftstempels" ist auch beim Original bezüglich der Tagesangabe nicht eindeutig zu entziffern


    Es könnte sich um den 23. 26. oder 28. November 1871 handeln


    Der 23. - übrigens ein Donnerstag - erscheint mir wenig plausibel - da in diesem Fall die Uhrzeit mit 5-6 Vm. vor der Zeitangabe des Bamberger Abgangsstempels liegt
    (es sein denn die Forchheimer haben zusätzlich bei der Zeiteinstellung ihres Stempel geschlampert)
    Bliebe der 26. also der darauffolgende Sonntag oder gar erst der 28. bis man in Forchheim die Fehlkartierung registrierte / korrigierte ..... hätt´ damit scho a weng lang gedauert


    Seis drum, ganz lässt sich das Rätsel heute wohl nicht mehr lösen.


    Ganz von der Hand bzw. ins Reich der Fabel zu verweisen ist hingegen die Aussage


    Zitat

    auch wenn nach meiner Beobachtung Fehlkartierungen in Oberfranken häufigster vorkamen

    :cursing:


    da die Franken an sich und die Oberfranken im Besonderen (wie an dem Attribut Ober- schon erkennbar) zur
    adiministrativen Elite in einem Land gehörten, dessen altbayerische Urbevölkerung sich laut Herbert Achternbusch
    bevorzugt mit Mist aufladen beschäftigt:


    Zitat:


    "Die Bayern machen, was sie immer machen , auch wenn sie noch so technisiert sind, nämlich Mist aufladen.
    In Gummistiefeln stehen sie in der Miststatt und legen vom Misthaufen mit der Mistgabel Mist auf den Mistwagen,
    den sie dann auf beiden Seiten mit dem Mistbrett breitschlagen. Sie sind stolz auf ihre Oberarmmuskeln, und sie
    sind stolz, daß ihre Regierung ihren Stolz auf den Stolz ihrer Oberarmmuskeln vertritt und daß sie von ihrer Regierung
    behandelt werden, wie sie den Mist behandeln, denn keinem soll es besser gehen" :thumbup:


    Herbert Achternbusch zitiert nach Carl Amery "Leb wohl geliebtes Volk der Bayern", List Verlag 1996 Seite 13
    (Mögen Ereignisse der jüngeren Vergangenheit auch einen anderen (Fehl-)Schluß nahelegen, so hält sich die
    überwiegende Mehrheit der Oberfranken doch an die Regeln der korrekten Zitierweise und lehnt Plagiate ab) :P


    Habe fertig


    Oisch

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

    Einmal editiert, zuletzt von oisch ()

  • Hallo oisch,


    danke für das humorvolle Nachschieben - köstlich!


    Ich habe es nur gut gemeint mit dem Fehlkartieren - als Liebhaber 5beiniger Schafe freue ich mich über jeden fehlkartierten Brief und, so leid es mir tut, die oberfränkischen sind am zahlreichsten zu sehen - die Pfälzer sind die seltensten mit den Regensburgern. Pfalz eben! :D


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo BayernKlassisch,


    Zitat

    ie Pfälzer sind die seltensten mit den Regensburgern. Pfalz eben!


    von den Zwockeln haben sie das bestimmt nicht gelernt :D


    und die Oberfranken waren halt auch schon lange vor der Gentechnik
    einsame Spitze im Züchten 5-beiniger Schafe mit einem großen Herzen
    für nachfolgende Philatelistengenerationen


    Gruß oisch
    und Ende mit off topic ;)

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Hallo in die Runde,


    nachdem der liebe oisch uns einen Knobler beschert hat, will ich einen ganz simplen zeigen: Von Lindau im Bodensee am 16.8.1860 nach Egg im Bregenzerwald. Bis 1 Loth im 1. Rayon waren die verklebten 3 Kr. korrekt. Vor dem Vertrag vom 1.7.1850 war der Versand noch günstiger - hier also ein Beispiel, dass der DÖPV auch ausnahmsweise Briefe verteuern konnte.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo zusammen,


    hier ein weiterer Brief, diesmal mit einer 3 Kreuzer rot. Der Brief vom 24.11.1863 in der ersten Gewichtsstufe geht von Lindau im Bodensee in das benachbarte Tirol. Der entzückende 6 x 8 cm kleine Brief ist kein Damenbrief, vielmehr geht es um Lieferung von 3 Kisten Porzellan für 614 Gulden.


    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

    • Offizieller Beitrag

    Vor dem Vertrag vom 1.7.1850 war der Versand noch günstiger - hier also ein Beispiel, dass der DÖPV auch ausnahmsweise Briefe verteuern konnte.

    Hallo bayern klassisch


    Heute erst wieder gefunden.


    Wenn ich dein Satz hier gesehen habe, bin ich etwas unsicher geworden. Kannst du bitte erklären was du hier meinst? :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    gab es nicht ein Grenzporto von 2 Kr. zwischen diesen beiden Orten? Nach dem Postverein war das vorbei, dann kostete alles 3 Kr..


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Freunde,


    der folgende Brief, denkbar einfach und gewöhnlich, aber doch schmuck und attraktiv, fiel mir für kleine Münze in Sifi in die Hände.


    Was aber der Klärung bedarf, ist der siegelseitige HKS von Oberstaufen vom 2.3.1872 auf einem Brief von Augsburg nach Egg bei Bregenz vom Vortag.


    Das Anbringen dieses Stempels macht nur halbwegs Sinn, wenn es einen entsprechenden Kartenschluß Augsburg - Oberstaufen gegeben hätte, was ich nicht glaube. Andere Stempel sind nicht vorhanden.
    Auf der anderen Seite liegt Oberstaufen nahe bei Bregenz und wäre als Transitstelle durchaus geeignet.


    Darf ich euch bitten, eure Briefe an diese Adresse oder in die Nähe von Bregenz hinsichtlich ihrer erkennbaren Leitung hin zu untersuchen?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

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    Liebe Grüsse vom Ralph



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