3 Kreuzer Frankaturen nach Österreich

  • Hallo Nils,


    der Anbieter hatte mehrere Briefe dieser Korrespondenz aus den 1870er Jahren, aber keiner hatte diesen Stempel. An ein Unikat glaube ich natürlich auch nicht, aber es wäre schon interessant, welche Kartenschlüsse es 1872 bzw. davor und danach in diesem Teil gab.


    Danke fürs Nachschauen!


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    der Halbkreiser Oberstaufen macht Sinn auf diesem Brief, der Bregenz meines Erachtens nie gesehen hat. Egg liegt näher bei Oberstaufen als bei Bregenz. Von Oberstaufen geht und ging eine Verbindung in den Bregenzer Wald über Riefensberg, Krumbach, Hittisau und Lingenau nach Egg. Ab 1862 gab es eine tägliche Botenfahrpost auf dieser Strecke.


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    phantastisch! Danke für die erstklassigen Informationen. :) Werden alle gleich notiert.


    Aber warum haben andere, zeitlich vergleichbare Briefe diesen Transitstempel nicht? Ist dir hier etwas bekannt?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    hierüber ist mir leider nichts bekannt. Vielleicht bekam nur der oberste Beleg eines Briefpaketes den Oberstaufener Stempel.


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    das ist nie auszuschließen. Wir müssen unsere Augen offen halten, in welchem Zeitraum dieser Stempel vorkommt.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,


    auch von meiner Seite aus nun einmal ein Beitrag zu den 3-Kreuzer-Frankaturen nach Österreich. Netterweise hat der Absender sich ein klein wenig verschrieben und entsprechend korrigieren müssen. Mit Kär(n)thnerstraße meinte er wohl die Kärtnerstraße, welche mitten in der Inneren Stadt verläuft.


    Das Anwesen Kärtnerstraße 20 befindet sich nur wenige Meter entfernt vom Stephansdom und beherbergt heute offenbar ein Geschäft für die gehobenere Herrenbekleidung.


    Leider ist rückseitig der Ankunftabschlag beim Eröffnen des Briefleins verloren gegangen, so dass - mal wieder - die Datierung leidet. Bei der verklebten Marke, die durch den grob eröffneten Brief und den dadurch verursachten Einriss oben rechts glücklicherweise nicht gelitten hat, handelt es sich um eine 23x.


    Schönen Gruß


    vom Pälzer

  • Liebe Freunde,


    provoziert durch das schmucke Stück auf amerikanischem Kuvert vom Pälzer möchte ich mit 4 simplen Briefen zurück schlagen, damit hier etwas Schwung in den Thread kommt. ^^


    Ein Lindauer Brief mit einer Einlage, die am 24.11.1858 (am 1.11.1858 kam der Neukreuzer!) den Gebrauch einer Stempelmarke Österreichs zeigt, was man auch nicht an jeder Ecke finden dürfte (schon damals meine ich).


    Ad secundum einer aus Laufen mit Insinuationsvermerk nach Salzburg vom Landgericht Laufen (6.11.1869), was ich noch nie so gesehen habe. Immerhin ging es um die Versteigerung einer Kuh im Wert von 40 Gulden (ich hoffe rheinische!).


    Ad tertium ein Brief nach Laibach, also in die EU, vom 18.6.1868. Eigentlich ein Bagatellbeleg, aber der Vermerk unten links: "Mit Briefen des Landes - G(erichts) - Präsidenten Dr. Luschin" adelt ihn doch ein wenig. Das Damenkuvert war dabei noch immer unter einem Loth schwer/leicht, was man kaum glauben kann.


    Finum der hässlichste Bayernbrief meiner Sammlung aus Lauingen, der zeigt, wie man nicht stempeln sollte. Der Empfänger war ein gewisser Edward A. Lawrence (der von Arabien war es wohl nicht, schade!) in Wien. Der Absender, bar jeder Ahnung, wo unser britischer Held in der schönen österreichischen Haupt- und Resindenzstadt zu residieren geruhte, notierte "poste restante", wodurch der Brief 3 Monate auf der Hauptpost zu lagern war.


    Aber die pfiffigen Wiener wären nicht, was sie sind - sie eruierten die Adresse des seltenen Gastes, notierten diese sauber auf (2 Stock Thür 7) und strichen poste restante. In Bayern war das nicht erlaubt, aber wo kein Richter ...


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Hallo bk,


    hätte nicht gedacht, dass so ein bescheidener Beitrag so eine Lawine auszulösen vermag. ^^ Auch wenn beim ersten Beleg praktisch schon die Kuh abgeht, der absolute Hammerbeleg ist ja wohl der nach Laibach (Ljubljana) ! Das ist für 3 schmale Kreuzer eine wirklich faszinierende Destination in die nicht weniger faszinierende Hauptstadt Sloweniens. Da kann man wirklich nur für gratulieren, Klasse !


    Vielen Dank auch für`s zeigen der anderen Rosinchen + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer ()

  • Verehrte Freunde,

    Ad secundum einer aus Laufen mit Insinuationsvermerk nach Salzburg vom Landgericht Laufen (6.11.1869), was ich noch nie so gesehen habe.

    ich habe jetzt schon einige Belege mit einem vorderseitigen Insinuationsvermerk gesehen, den ich mir aus dem entsprechenden Zusammenhang nicht erklären konnte, bis mir dämmerte, was damit gemeint war. Alle Briefe gingen an Stiftungen, Familienverbände, Kirchen- oder Gutsverwaltungen etc., also Gruppen oder Institutionen, die sich aus mehreren ansprechbaren Personen zusammensetzten. Mit dem Vermerk wurde die Person namhaft gemacht, die den Brief stellvertretend entgegennehmen sollte. Das ist per definitionem auch eine Insinuation, allerdings keine gerichtsverwertbare.



    Zuguterletzt noch ein Beleg, den ich schon einmal anderswo gezeigt habe, der aber bis an die Grenzen des Habsburgerreiches ging: nach Pancsova im habsburgischen Militärgrenzbezirk. Auf der anderen Seite der Donau lag Serbien, das den Status eines Vasallen des Osmanischen Reiches besaß.


    Viele Grüße aus Erding!

  • Liebe Freunde,


    bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Ganz so viele nach Egg bei Bregenz waren es aber nicht, doch freue ich mich, hier zwei zeigen zu können, wobei der eine via Oberstaufen im Einzeltransit der obligate gewesen sein dürfte, der andere über die Schweiz aber eher zu den Ausnahmen zählen sollte. Den Plattenfehler verschweige ich da, wo Prüfer seinetwegen stempeln mussten.

  • Hallo bayern klassisch,


    wie ist der Laufweg über Zürich zu erklären? Von Augsburg dürfte es doch mal zuerst mit der Bahn nach Lindau gegangen sein. Bei Zürich gibt es auch ein Egg, ein Irrläufer? 8o


    ...und über die Schweiz nach Österreich, da gabs doch mal eine Transittaxe von 3 Kreuzern, also unterfrankiert. :D 8)


    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,


    ich kenne 3 Laufwege - die beiden oben gezeigten und den über Lindau - Bregenz.


    Ich halte den über Zürich für fehlgeroutet, kann es aber nicht beweisen. Aus dieser Korrespondenz ist es der einzige, der bisher aufgetaucht ist.


    Über Oberstaufen ist es üblich.


    Lindau - Bregenz kann ich noch nicht hinsichtlich der Häufigkeit einordnen.


    Interessant, dass es von A nach B drei verschieden Wege gab, oder vlt. sogar noch mehr.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    da wurde wohl das Egg bei Zürich als Zielort angesehen, in Zürich hat man dann den Fehler gemerkt, und zurück gings nach Egg bei Bregenz.


    Ein normaler Laufweg für Egg bei Bregenz kann das nicht sein.


    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,


    ein regulärer Postweg nach dem PV 1868 gab es nicht mehr über die Schweiz in die Vertragsstaaten, von daher kann es kaum anders gewesen sein. Aber ich finde es doch lustig, Fehler der Post so nett nachweisen zu können ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgende Briefhülle, leider ohne Datum, von Berchtesgaden
    nach Braunau mit Vermerk: "Lauf nach Hallein" ? oder täusche ich
    mich. Der Brief müßte demnach mit einen privaten Boten nach
    Hallein gebracht worden sein. Von da ging er mit der Post über
    Salzburg nach Braunau.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    leider nicht, da steht der Stand der Empfängerin "Kaufmannsgattin".

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    nichts besonderes, aber auch nicht übel präsentiert sich ein Brief aus München unter 1 Loth vom 11.6.1871 nach Trient (Trento), einer Stadt mit einer sehr wechselhaften Geschichte im 19. Jahrhundert und die auch mal, wenn auch nicht sehr lange, bayerisch war. Eine rechts neben der Marke geklebte andere Marke wurde entfernt (dachte man an Italien?).
    Am Folgetag kam er an - nicht übel, wenn man die Witterungsbedingungen bedenkt, die gleiches heute illusorisch erscheinen lassen.