Baden Nr. 18

  • Hallo liebe Freunde,


    auf der Marke auf dem Brief vom 01.01.1866 von Heidelberg nach Mosbach ist zwar kein Plattenfehler, dafür aber ein Stempel des urspünglichen Absenders F.J. Berta in Aschaffenburg.


    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo zusammen,


    weiter geht`s mit einem doch recht ansehlichen Stück aus Freiburg i.Br. Der Absender H. Rosset hatte mit der Munitionsfabrik M. Hess in Speyer Geschäftsbeziehungen wg. Filzpfropfen zur Reinigung von Gewehren. Das Verschlussetikettchen ist mal wieder hübscher als die Marke. ^^


    + Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,

    heute ist mir ein Briefchen zugeflogen, das an einem 18. Januar von Heidelberg nach Mainz befördert wurde. Leider wie so oft nicht datierbar - ein leerer Briefumschlag – aber es gibt doch starke Indizien für eine frühe Verwendung der Michelnr. 18, die im Juni 1862 an die Schalter kam: im Taxis-Gebiet wurde noch der Bestellkreuzer erhoben; zumindest interpretiere ich den blauen Strich als „1“ (Kreuzer), der vom Empfänger kassiert wurde. Leider weiß ich nicht, wie lange im Taxis-Gebiet das Bestellgeld verlangt wurde; in Baden war es schon ab dem 1.10.1862 nicht mehr erforderlich.


    Auch die Verwendung des Heidelberger Nummernstempels „57“ weist in die gleiche Richtung einer frühen Verwendung: auf der Nummer 18 findet man den Nummernstempel nicht mehr oft – im Sem-Handbuch wird für die Verwendung der wirklich nicht seltenen „57“ auf der Wappenausgabe von 1862/65 ein Stempel-Zuschlag von 15 Euro ausgewiesen.


    Aber entscheidend für die Ausgabe von 6,50 Euro für diesenBrief war die Adresse: ganz sicher stammt der Brief nicht aus der Nach-DÖPV-Zeit, als das Porto entfernungsunabhängig nur noch 3 Kreuzer kostete. Für einfache Briefe waren bis 1868 für die Entfernung zwischen 10 und 20 Meilen 6 Kreuzer zu frankieren.

    Beträgt die Entfernung zwischen Heidelberg und Mainz wirklich weniger als 10 Meilen?
    Oder habe ich da ein Schnäppchen gemacht, weil unterfrankierte Briefe ohne Nachporto nicht häufig sind?


    Eines ist klar: auf die andere Rheinseite, nach Wiesbaden, mussten 6 Kreuzer frankiert werden - einBeispiel habe ich angefügt.


    Viele Grüße
    balf_de

  • Lieber balf_de,


    die Entfernung von HD zu Mainz betrug 72 km, lag also noch locker im 10 Meilen - Bereich. Wiesbaden lag ca. 82 km von HD entfernt und erforderte daher, wie dein 2. Brief beweist, schon 6x Franko.


    Da im Bereich der taxischen Lehenspost bis 1865 ein Bestellgeld notiert wurde, dürfte dein Brief aus der von dir vermuteten Zeit datieren.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Bayern klassisch,
    vielen Dank für deine Hilfe! seltsam: "gefühlt" ist die Strecke nach Mainz von Heidelberg aus weiter als z.B. nach Frankfurt; vielleicht liegt das ja auch nur an der schmaleren Autobahn ab Darmstadt ….
    Inzwischen habe ich die tatsächliche Luftlinien-Entfernung auch per Google Earth herausgefunden. Du schreibst "… betrug 72 km …": hast du Entfernungstabellen aus der Zeit, woraus das abzulesen ist?
    Danke auch für die Info zur Gültigkeitsdauer des Taxis-Bestellkreuzers. Daraufhin muss ich mir meine Belege noch einmal genauer ansehen.
    Herzliche Grüße
    balf_de

  • Lieber balf_de,


    einfach unter Favoriten speichern:


    http://www.luftlinie.org


    Dann von - bis eingeben und - zack-zack ist die wahre Entfernung in direkter Linie ausgemessen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen.


    Am 02.07.1867 schrieben die Gebrüder Kirner einen Brief an den Weinhändler Julius Zotz in Heitersheim. Von Todtnau wurde der Brief über Schönau nach Zell im Wiesental spediert und
    von dort ging es mit der Wiesentalbahn nach Basel zum Badischen Bahnhof, wo man diesen mit der Badischen Bahn am 02.07.1867 auf den Weg nach Heitersheim brachte.
    Am 03.07.1867 traf der Brief in Heitersheim ein.


    Den Weinhändler kann ich empfehlen. Habe dort schon öfters Wein gekauft.


    Grüße
    Kreuzerjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,

    von Baden habe ich keine Ahnung, deshalb möchte ich diesen Brief hier zur Diskussion stellen.

    Es handelt sich wohlgmerkt um einen zusammenhängenden Sechserblock, dessen Zähne beim Aufkleben in der Mitte rechts etwas zusammengeschoben und aufgewölbt wurden.

    Die Farbe der Marken ist sehr blass. Evtl. wurden die Marken chemisch gereinigt.

    Oder handelt es sich gar um eine Ganzfälschung?

    Für mich scheinen die Marken aber zumindest ursprünglich auf dem Brief gewesen zu sein.

    Kennt den Brief jemand? Was ist euere Meinung?

    Gruß

    bayernjäger


  • Hallo Badenjäger,


    Die Marken sind echt und scheinen original auf dem Brief zu kleben.
    18 Kreuzer nach Pest in Ungarn vermutlich 2. Gewichtsstufe, Chargegebühr bar bezahlt.
    Gerade ohne Literatur bzgl. Taxen.

    Diesen Brief habe ich noch nie gesehen und es sieht so aus, dass er lagerungsbedingt links des Briefbuges verblasst ist.
    Diese Marke neigt auch gerne dazu in diesen Farton zu verblassen, das kann ich mit Sicherheit sagen. Habe schon einige solche Marken gesehen...

    Sieht alles in Allem gut aus, meiner Meinung nach. Sechserblock ist schon ein heißes Teil !:thumbup::thumbup::thumbup:

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Hallo Badenjäger,


    alles echt - Brief von 1 bis exkl. 2 Loth über 30 Meilen via Württemberg und Bayern, 6x Reco bar bezahlt (wäre in Marken noch besser, dann als 8er Block getarnt).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    er scheint sein Jagdgebiet geändert zu haben. ;)

    Aber einen 6er-Block muß man erst mal haben. Leider hat der ganze Beleg arg gelitten. Trotzdem aus Preußen :thumbup:


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Sammlerfreunde,

    vielen Dank für euere Ersteinschätzungen.

    Hat jemand einen Baden-Spezialkatalog und kann diesen Secherblock preislich einordnen?

    Gruß

    bayernjäger

  • Guten Morgen zusammen,

    auch für diesen Thread habe ich ein MItbringsel aus Essen.

    Brief geschrieben am 25. November 1865 von Bingen, aufgegeben am 28. November in Mannheim, rückseitig Bahnstempel und Ankunftstempel vom 29. November.

    Bingen - Freiburg fällt in den Tarif über 20 Meilen, damit hätten in Bingen 9 Kreuzer frankiert werden müssen.

    In Mannheim sind 3 Kreuzer frankiert, damit 6 Kreuzer gespart.

    Eine Frage stellt sich aber dem Nichtbadensammler: hatte Baden innerhalb andere Tarife als der DÖPV? Mannheim - Freiburg sind 172 km, also auch über 20 Meilen.

    Also wo liegt mein Denkfehler, bzw. die Erklärung?


    ERKLÄRUNG von stampmix übernommen:
    Seit 1.10.1862 waren alle Briefe innerhalb Badens unabhängig von der Entfernung mit 3 Kreuzer je Loth zu frankieren.

    Vielen Dank für die Unterstützung.



    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

    Einmal editiert, zuletzt von Minimarke ()

  • guten Morgen Ulrich,


    ein schöner Firmenbrief :)

    Seit 1.10.1862 waren alle Briefe innerhalb Badens unabhängig von der Entfernung mit 3 Kreuzer je Loth zu frankieren.


    mit bestem Gruß

    Michael

  • Hallo Ulrich,


    Michael hat natürlich Recht - Preussen und Baden so schön involviert zu bekommen, ist natürlich eine feine Sache, sieht man nicht häufig. Glückwunsch zu der Rosine. :) :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Vielen Dank Michael und Ralph,

    wusste doch das Bingen nicht in Baden liegt! ;)

    stampmix; habe deine Beschreibung übernommen.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich,


    der Grund für diese Versendungen liegt nach meiner Beobachtung im günstigen, historischen Verkehrsweg Rhein begründet (was den Main und den Neckar miteinschließt). Oft wurden Waren rheinauf- und abwärts intensiv gehandelt und die Korrespondenten kannten sich oft von alters her, teils privat, wie auch wirtschaftlich seit Jahrhunderten.

    Da waren Absprachen (ich spare dir badisches Porto und du sparst mir preussisches Porto) gang und gäbe, auch wenn es heute solche Briefe nicht mehr zentnerweise geben dürfte - damals gab es sie aber ganz sicher.


    Oft wurden sie den Schiffsführern mitgegeben, kostenlos natürlich, manchmal waren sie auch den Frachtstücken beigepackt, das lässt sich heute, wenn der Inhalt nicht konkret wird, nicht mehr differenzieren.


    In der Vormarkenzeit war ja noch viel mehr Geld zu sparen, im DÖPV hast du ja ein tolles Beispiel hier gezeigt und erst 1868 mit der Vereinheitlichung der "deutschen" Tarife hat man den Druck auf die Sparblase komplett heraus genommen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,

    vielen Dank für deine Gedanken zum Ablauf.

    Wenn man sieht das der Brief am 25. geschrieben wurde, und am 28. zur Post kam, ist eine Beförderung per Schiff durchaus realistisch.

    Kann den jemand bitte noch den Frachtinhalt klären?

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich,


    im Text steht ja auch frei Mannheim, also lief das sicher mit dem Schiff.


    34 Pfund wog die Kiste.

    30 Pfund waren davon Virginia-Tabak.

    4 Pfund wog die Emballage (Kiste), die übrigens Eigentum der Versenders war und blieb.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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