Kirchenstaat nach Altdeutschland

  • Hallo Altitalien,

    der Empfänger zahlte 5 Batzen in Frankfurt am Main, das waren 20 Kr. rheinisch.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    während fast alle Briefe aus den italienischen Staaten nach Preußen im geschlossenen Transit liefen, handelt es sich hier um einen der seltenen Einzeltransite durch Bayern. Auf der Rückseite befindet sich der Zweizeiler aus Augsburg vom 30.6.1843, jedoch keine Taxierung.
    Bayern hat einschließlich des österreichischen Transits 32 Kr. rhein. an Preußen weiterbelastet. Bei der 28 handelt es sich um eine Fehltaxierung. Diese Taxe wäre bei Briefen aus Österr.-Italien zutreffend gewesen.
    Preußen reduzierte die 32 Kr. in 9 1/4 Sgr. und addierte 5 Sgr. Inlandsporto hinzu (= 14 1/4 Sgr.). Mit dem Landbrief-Bestellgeld von 1 Sgr. ergab sich ein Gesamtporto von 15 1/4 Sgr.
    Die Taxe des Kirchenstaates kann ich auf dem Brief nicht erkennen. Wären dies 5 Bajocci?
    Die schwarze 120 links unten kann ich ebenfalls nicht zuordnen. Oder könnten es auch die österreichischen 20 Kr. C.M. sein?

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    unten links stehen 20x CM, keine 120, die man auch lesen könnte, aber ich kenne die Hand von Österreich, die diese 20 immer nach Bayern schrieb.

    Was zeigt die Siegelseite? Dort könnten 5 Bajocchi stehen, oder ist sie blank?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball

    Kein Zweifel hat bayern klassisch hier recht. Die 20 sind mit 3 braunschwarze Striche gestrichen.

    Schöner Brief :)


    Viele Grüsse
    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

  • Hallo liball,

    im Gegensatz zu Altitalien und den anderen Kennern dort bin ich nicht so kompetent, was die kirchenstaatlichen Taxen angeht, aber ich meine, dass 5 Bajocchi die Impostazione für einfache Briefe bis 6 Denari darstellten. Diese kann ich aber nicht sehen (es gab manuelle Notationen und Stempel).

    In jedem Fall ein sehr begehrenswerter Brief und hier wird dir auf alle Fälle weiter geholfen, was die Impostazione angeht, womit er dann geklärt sein dürfte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • In der Regel notierte der Kirchenstaat die impostazione vorschriftsmässig, es kam aber schon ab und zu vor, dass nichts vermerkt würde. Ich möchte meinen ungefähr vielleich in 5% der Fälle (gefühlt, müsste ich mal statistisch erheben). Nun muss man auch das Postaufkommen in einem der größten Ämter des Kirchenstaates, nämlich in Rom, berücksichtigen, da kann es schon einmal vorkommen, dass ein Brief durchrutschte. Wobei ich den Hauch eines roten Stempelansatzes in der unteren Hälfte ausmache, der von einer roten 10 stammen könnte. Der Größe nach zu schliessen könnte dieser Brief für den Kirchenstaat nämlich ein Doppelbrief sein (also schwerer als 6 denari), und es fielen 2x5 impostazione an. In Rom waren Stempel zu 5 und 10 im Einsatz (vor 1832 auch 2 1/2).