Sachsen - Österreich im DÖPV

  • ... macht doch nichts - war nur eine Optimierung. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,

    anbei ein sehr ungewöhnlicher Retourbrief von 1852.

    Vollkommen unverständlich die Stempel Platten.

    Platten in Österreich hat laut Ortsregister ca. 39 Einwohner.

    Wieso lief ein Brief von Oberwiesenthal nach Bruck in Niederösterreich über das Örtchen Platten in Tirol und Prag. Oder gab es ein anderes Platten ?

    Beste Grüße Bernd

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  • Hallo Bernd,


    es gibt wenige Kilometer westlich von Oberwiesenthal ein Platten (Horni Blatna) im heutigen Tschechien. Kann da ein Grenzpostamt gewesen sein?


    Dieter


    Das hat sich überschnitten :)

  • Vielen Dank an beide Helfer,

    das ergibt natürlich einen Sinn. Ich habe dieses Platten in Böhmen nicht gefunden.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo,

    durch Eure Hilfe habe ich es gefunden.

    Eine kleiner Grenzverkehr per Bote über 1 Meile, ist das Super.
    Beste Grüße vom begeisterten Bernd

  • Somit ist auch klar, warum Bruck den Brief nach Platten schickte.

    Das Gericht in Bruck wollte natürlich den Brief nicht bezahlen und schickte ihn zur Frankierung zurück.

    Aber sie haben mit den Informationen vom 19. 6. bis 27.6. gearbeitet, die Notiz im Brief ist aber schon etwas frech. Das Gericht notierte am 27. im Brief, das Johanngeorgenstadt nach Bezahlung den Brief baldgefälligst wieder nach Bruck schicken soll.

    Einmal editiert, zuletzt von BaD ()

  • Liebe Sammelfreunde


    hier habe ich einen netten Brief vom 17.05.1862 aus Leipzig mit "Anhängend Muster ohne Wert" "An die löbliche Central ...da verliessen sie mich... Grundherrschaft (in) Beodra Ungarn im Banat".

    Siegelseitig Transitstempel von Temesvar und Ankunft in Beodra.

    Etwas verwundert bin ich über den Ausgabestempel vom 19.05., welchen ich Berlin zuordnen würde.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Liebe Sammlerfreunde,

    nach mehrmaligem Studium des Themas, komme ich bei meinem abgebildeten Brief zu folgendem Ergebnis:

    Postvereinsbrief (Deutsch-Östereichischer Postvertrag v. 1.7.1850) von Glauchau nach Wien.

    Frankiert mit Mi.Nr. 6 = 3 Ngr. schwarz auf mittelgelboliv, für Brief bis 1 Loth über 20 Meilen.

    Entwertet mit Vollgitterstempel, Aufgabestempel "GLAUCHAU-29-JUL.52", Ankunftsstempel siegelseitig von Wien "9 Uhr Abends-31/7".

    Alles richtig?

    Beste Grüße, Siegfried


  • Alles richtig?

    Ja, es lohnt sich aber, eine Vergrößerung der Marke hinzuzufügen. Wie es aussieht, zeigt sie unten noch eine mitdruckende Linie, verursacht bei Frühdrucken der ersten Platte durch nicht sauber auspolierte Klischeestöße.

  • Hallo Siegfried,


    die ersten Druckplatten der sächsischen Tiefdruckmarken wurden aus galvanoplastisch vervielfältigten Einzelklischees zusammengesetzt, also nicht, wie generell üblich, über Moletten in Platten geprägt.


    Die Klischeestöße mußten verlötet werden, was teilweise nicht zu vollständigem Schließen bis an die druckende Oberfläche führte. Die verbliebenen Lücken hätten durch Auspolieren geschlossen werden müssen, was zumindest bei der ersten Druckplatte nicht sorgfältig genug geschah. Im Tiefdruckverfahren nahm der Spalt Farbe auf, die mitdruckte.


    Beste Grüße


    Altsax

  • Liebe Sammelfreunde


    ich möchte euch einen Briefumschlag zeigen:


    Herr Karl Fietz aus Dresden schrieb am 18.05.1858 einen Brief an "Herr Iganz Richter in Johnsdorf bei Hernskretschen in Böhmen". Als Laufweg schrieb er "per Schandau" und wünschte "gefälligst bald zu besorgen". Siegelseitig Stempel von Bodenbach und von Tetschen.

    Frankiert wurde der Brief mit 1/2 Ngr., was für den Brief zu wenig war. Das Franco hätte 1 Ngr. betragen müssen und wurde somit mit 5 Kreuzer C.M. Porto belastet.

    Zur Berechnung:

    Als Porto wären 3 Kreuzer + 3 Kreuzer Ergänzungsporto = 6 Kreuzer C.M. zu berechnen. Das verklebte Franco von 1/2 Ngr. wurde mit 1 Kreuzer berücksichtigt, so das sich die 5 Kreuzer C.M. ergeben.


    Eine Expresse Bestellung lag hier nicht vor, da dies eine Einschreibung erforderte, welche von Absender zu dieser Zeit hätte im voraus bezahlt werden müssen. Es lag also hier ein gewöhnlicher Brief vor, was auch für den Empfang am 20.05. spricht.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    schönes Stück, auch selten, aber das mit dem Expressen ist so nicht richtig - man konnte vor dem 1.1.1861 auch unrecommandirt in den DÖPV Expressbriefe ablassen - aber sie sind extrem selten, das ist auch klar.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.