Kurze Frage <--> Kurze Antwort

  • Hallo Altsax,

    das könnte zutreffen. Allerdings muß das Mittelteil später abgefallen sein, da auch Stempelteile fehlen. Ich habe so etwas noch nicht gesehen, bin aber auch kein Spezialist für Ganzsachen.

    beste Grüße

    Dieter

  • ... preussen_fan hat doch ausdrücklich geschrieben, dass der Kopf und nicht der ganze Wertstempel ausgeschnitten worden ist. An der Stelle wo der Kopf war, ist der Frauenberg-Abschlag unübersehbar unterbrochen. Was gibt es da jetzt noch zu spekulieren !?

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Tim,

    Erwin vermutet, daß das Teil ausgeschnitten wurde. Allerdings meint Altsax, daß die Kanten des Kopfes beim prägen sehr scharf waren und der Innenteil später abfiel. Ich habe auch eine Ganzsache mit einem teilweise geschnittenen Kopf. Das zeigt der Scanner durch das Auflicht aber nicht.

    beste Grüße

    Dieter

  • Servus zusammen,

    @Erwin in meinen Augen sammelwürdig.

    Frage zu folgendem Brief gab es in dieser Zeit (oder generell) einen Vorschrift / Verordnung das die Anschrift nicht mit roter Tinte zu verfassen war, nicht häufig das ist der Erste den ich selber habe :/

  • ... mir ist für Bayerns Klassik keine VO bekannt, die den Korrespondenten die Tintenfarbe vorschrieb. Aber alles andere als Schwarz war natürlich teurer und in den 1850er Jahren taucht immer mehr blau auf; rot und grün blieben die Ausnahmen, von daher guter Kauf !

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ...ob abgefallen oder ausgeschnitten, darüber zu spekulieren macht die Sache egal wie nicht besser und von abgefallenen Ganzsachenprägungen habe ich jedenfalls noch nichts gehört / gesehen. Von haltlos spekulieren habe ich kein Wort gesagt und weise das zurück !

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Ralf,

    vielen Dank für deinen Beitrag. Der Stempel AGDP war schon an anderer Stelle erklärt worden. Aber der Link ist sehr interessant und informativ. Das Erstanliche ist, daß so gut wie keine eigenen Erkenntnisse bei den Briefen stehen, sondern nur Zitate von Emilio Diena.

    Italienisch ist für mich kein großes Problem. Schwierig wird es, wenn in die Vorphilatelie geht und die Schrift deutlich anders ist als heute. Und die vielen Abkürzungen, besonders in den Adressen, sind auch nicht ohne.

    con i migliori saluti filatelici

    Dieter

    Hallo Dieter,

    na ja, Emilio Diena ist/war halt der Papst der italienischen Philatelie, den kann man immer zitieren 8)

    Ansonsten ist bei einem Brief von 1861 nach Spanien (auf der gleichen Seite) aber folgender Unsinn zu lesen: «La lettera fu tassata in arrivo per 8 Reis (8 R in blu), corrispondenti alla tariffa di doppio porto all'interno della Spagna.» Zunächst einmal sind 8 Reales keine 8 Reis, sonst wären wir in Portugal, und dann setzt der Schreiber die 8 Reales noch mit dem doppelten Inlandstarif für einen einfachen Brief von 8 Cuartos gleich (8,5 cuartos waren ein real de vellón).

    Ähnliche Phantastereien habe ich auch schon in vielen französischen Attesten aus den 1950er und 1960er Jahren gelesen – zum Glück sind wir da heute weiter! :)

  • Hallo Ralf,

    ich habe mir noch nicht alles durchgelesen und so versiert bin ich nicht, daß mir das auf Anhieb auffallen würde. Ich bin schon sehr froh darüber, daß ich eine Menge gelernt habe seit hier aktiv mitmache.

    beste Grüße

    Dieter

  • Es handelt sich hierbei um einen Kontrollstempel der Postverwaltung von Neapel, von dem es mehrere verschiedene Typen gab. Die verschnörkelten Buchstaben im Inneren des Ovals lauten AGDP = Amministrazione Generale delle Poste. Im Netz findet er sich u.a. auf folgender Seite (italienisch!): AGDP-Neapel

    Lieber Ralf

    Darf ich fragen ob du noch weitere Kontrollstempel von irgendwo kennst?

    Wenn ja, welche und von welchem Land, Ort.

    LG José

  • Altsax ist nicht dafür bekannt, haltlos zu spekulieren.

    man braucht hier gar nicht zu spekulieren. Am Original läßt sich mit Sicherheit feststellen, ob die Kanten des fehlenden Kopfteils mit den Prägekanten übereinstimmen. Von Hand läßt sich so etwas nicht exakt nachahmen.

    Im Übrigen sind die sächsischen Ganzsachen ebenfalls von der preußischen Staatsdruckerei hergestellt worden. Bei ihnen finden sich durchaus Einschnitte an den Prägekanten. Wenn sie einseitig sind, liegt das an nicht paralleler Ausrichtung von Stempel und Matrize.

    Ein vollständig herausgetrennter Kopf könnte seine Ursache in höherer Papierstärke oder dem Einlegen von zwei Papierlagen haben. Bei den sächsischen Ganzsachen kommen farblose Prägungen vor, die ihre Ursache in doppelter Papiereinlage haben könnten. Die Prägung und der Farbdruck erfolgten in einem Arbeitsgang, sodaß keines von beiden einzeln fehlen sollte.

    Einmal editiert, zuletzt von Altsax (3. Mai 2021 um 18:27)

  • Lieber José,

    ¿Eres español? :/

    Kontrollstempel gab es weltweit. Wenn du etwas bestimmtes suchst bzw. wissen willst, müsstest du das zeitlich und geographisch schon eingrenzen. Ich bin gerne bereit zu helfen, aber auch mein Wissen ist begrenzt. Ich lerne bei Recherchen auch immer selbst was Neues dazu. Sowas macht uns Infojunkies Spaß! :S

  • Keine Ahnung ob meine Aussage dazu etwas beiträgt aber....


    Bei den sitzenden Helvetia Schweiz (ab1. Oktober 1862) kommt es vereinzelt vor, dass das eingedrückte Kontrollzeichen (Oval mit Kreuz) so stark geprägt wurde das es mit der Zeit aus der Marke gefallen ist.

  • lieber Ralf


    Leider kann ich dir nicht genau sagen wonach ich suche. Grundsätzlich geht es mir nur mal darum sogenannte Kontrollstempel zu finden und zu belegen das es sowas anscheinend weltweit gab. In welcher Form, Art und Weise auch immer.

    Grund dafür ist meine Recherche betreffs der Stempelgruppe 125. Darf ich dich bitten einmal darin zu schnuppern. Vor allem den Beitrag #17

    Wenn ich mehr Indizien habe komme ich da mit News.

  • ...? Warum tut man sich das eigentlich an, Tage, Wochen wenn nicht Jahre unzählige Kataloge, Plattformen und was weiss ich durchzustöbern um etwas zu finden das man sucht....? Sind wir masochistisch veranlagt? 😀😀😀

    • Offizieller Beitrag

    man braucht hier gar nicht zu spekulieren. Am Original läßt sich mit Sicherheit feststellen, ob die Kanten des fehlenden Kopfteils mit den Prägekanten übereinstimmen. Von Hand läßt sich so etwas nicht exakt nachahmen.

    Das hatte ich auch so verstanden. preussen_fan kann sich seine Ganzsache im Hinblick hierauf mal anschauen.

    Zitat

    Bei den sächsischen Ganzsachen kommen farblose Prägungen vor, die ihre Ursache in doppelter Papiereinlage haben könnten.

    Entsprechendes gibt es auch bei Preußen.

    Gruß

    Michael

  • liebe Sammlerfreunde,

    hier noch mal ein Foto in 2400dpi. Ich glaube, es ist von Hand gemacht, der Ausschnitt ist zu grob.

    Kannst Du den Ausschnitt bitte einmal um 180° gedreht auf den scanner legen. derzeit wirkt die Prägung "falsch herum" (erhaben statt vertieft und umgekehrt). Das ist ein Effekt, den ich von meinem scanner auch kenne.

    Es würde auch helfen, mit einer starken Lupe die Schnittkanten zu untersuchen. Ein Scherenschnitt sieht anders aus als ein "Formschnitt" an einer Matrizenkante.

    2 Mal editiert, zuletzt von Altsax (3. Mai 2021 um 19:45)

  • Meinst du so?

    Nein, von vorne, aber in der Ebene gedreht. Von hinten wirkt die Prägung jetzt richtig. Es ist das erhaben, was beim Druck vertieft wird.

    Helfen könnte es übrigens auch, einen losen Ganzsachensusschnitt von hinten in die Lücke zu legen. Wenn er gut zum Rand der Öffnung paßt wäre das ein Indiz für "Formschnitt".

    Weil unsere Vorväter lose Ganzsachenausschnitte in ihre Alben geklebt hatten, findet man so etwas zu Flohmarktpreisen.

    Ich halte übrigens diese Untersuchung insofern für wichtig, weil es für mich in Bezug auf die Sammelwürdigkeit einen riesigen Unterschied gibt zwischen herstellungsbedingten Fehlern und solchen, die ein Banause später erzeugt hat.