Bremen - Finnland

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    ein Brief von Bremen aus dem jahr 1867 nach Jacobstad in Finnland.

    Als Portobrief aufgegeben und von der preußischen Post in Bremen mit 3 Sgr. porto belastet, ging es per Landstrecke über Russland, rs. Stempel von St. Petersburg. nach Finnland. Die russische Post notierte rs. 20 SKop. Gesamtportobelastung, die in Finnland vs. handschriftlich in Lösen 80 p(ennies) umgerechnet wurden.



    Der Brief passt zu verschiedenen Themen:

    - mit dem neuen preußischen Aufgabestempel sieht man die Übernahme der Posthoheit in Bremen, der Bahnhofsbriefkasten war vordem vom hannoverschen Postamt betrieben worden.

    - er zeigt den Beförderungsweg/-dauer für russische Post in dieser Zeit: Aufgabe am 29.1. abends am Bahnhof, Behandlung in Petersburg am 1.2. (durchgehende Bahnverbindungen), kam aber erst am 11.2. beim Empfänger an (Inhaltsangabe).

    - der Brief hat eine schöne Contravention: Briefe mit durchgestrichenem Franco-Vermerk durften eigentlich nicht angenommen werden. Aber die preußische Post ignorierte hier (regelmäßig) eigene Vorschriften, um den Postverkehr nicht zu behindern/verlangsamen.


    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    Da hast du wieder einen schönen Brief aufgetrieben. Der Einkreisstempel in neuer Form gefällt mir auch. Diese Grotesk Einkreiset sind ja erst sehr spät in Preußen eingeführt worden.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Michael,


    ein feines Stück - keine Massenware und Contraventionen Bremen - Russland sind schon damals nicht auf Bäumen gewachsen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    danke.
    Die Contravention gestrichener Franco-Vermerk ist, glaube ich, bei allen Herkunfts-/Zielgebieten relativ selten. ;)

    Die preußischen Grotesk-Einkreiser finde ich, gut abgeschlagen, auch sehr attraktiv. Für Mitte des 19. Jahrhunderts wirken sie auch sehr modern.


    Viele Grüße
    Michael