Stempel auf SH-Marken

  • Hallo allerseits,


    hiermit möchte ich einen weiteren Stempel vorstellen:


    bereits 1849 errichtete die (eigenständige) schleswig-holsteinische Postverwaltung die ersten Landpost-Briefbestellungen.
    Für diese Briefsammlungsstellen wurden spezielle Landpoststempel eingeführt:
    L.P. No 2 (Hanerau)
    L.P. No 3 (Schenefeld)
    L.P. No 4 (Kaltenkirchen)
    L.P. No 5 (Blankenese)


    Als Nebenstempel wurden sie auch während der folgenden dänischen Postverwaltung weiter benutzt und danach kommen sie auf SH-Marken auch als Entwertungsstempel vor.


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Moin zusammen,


    @ nordlicht: sehr schön, zu den Landpoststempeln habe ich noch keine Belege. Auch die Bahnpoststempel, die du hier gezeigt hast gefallen mir sehr.


    Von mir heute ein schönes Briefstück mit Stempel von Gravenstein.


    Gruss


    senziger

  • Hallo senziger,


    ein Traumstück und in dieser Qualität kaum zu übertreffen!


    Der Stempel ist sehr selten, weil es diese Postexpedition nicht lange gegeben hat (1.1.-7.7.1866).


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Bayern-Nils,


    7500 Kronen (1000 Euro) sind doch schon ein Schnäppchen! ;)
    Als ich die Marke vor ein paar Jahren das erste mal gesehen habe, sollte diese noch 25000 Kronen kosten.


    Der Stempel ist (bislang) ein Unikat (und dann auch noch vom Letztag), dürfte aber nur Stempel-Sammlern, die komplett werden wollen, so viel Geld wert sein.


    Laut Auktionsbeschreibung konnte dieser Stempel nur einen Monat auf SH-Marken benutzt werden. Allerdings steht im Arge Handbuch, dass die Postexpedition schon am 1.10.1867 eröffnet wurde.


    Ich denke, es sind interessantere Stücke bei dieser Auktion dabei ...


    Viele Grüße
    nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nordlicht


    Ja, hatte ich Millionen dabei, dann sicher kein schlechter Preis. ;)
    Aber 1.10. oder 1.12. macht hier eine grosse Unterschied. Ob Letzttag oder nicht.


    Ja, der Auktion hat viele gute Belege und Marken. Und die meisten Ausrufe sind wohl auch OK.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen,


    das Auktionshaus kannte ich bisher nicht. Da sind ja wirklich schöne Sachen im Angebot, ist das öfter so? Anscheinend sind die ja nicht auf Briefmarken spezialisiert, sondern versteigern alles mögliche.


    Gruss


    senziger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo senziger


    Ja, es wird wohl öfters was gutes verkauft dort, aber meistens die dänisch Marken und Briefe.


    Zwei mal im Jahr grosse Auktionen, aber ca jede 14 Tage die kleineren. Lohn sich hin zu gucken ;)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo mannaro,


    danke für den Beitrag.


    Schöner Stempel, aber aus Lübeck - wie die Marke.
    Es gibt den Stempel allerdings auch auf SH Marken ...


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo liebe Freunde!


    Nun, ist ja nicht mein Sammelgebiet - und ist sicherlich auch nichts "wildes", aber gestern gab es nichts "bayrisches" da musste ich einfach ein paar andere Briefe mitnehmen!


    8.8.1864 mit Mi.Nr.4 von Schleswig nach Garding - die Stempel auf der Rückseite sind schön abgeschlagen - das vorderseitige blasse "Stempeletwas" mittig dürfte wohl der Ankunftsstempel von Garding sein !??


    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo Bayern-Nerv,


    was wohl mit dem Stempel passiert ist, dass er so blass ist? Vielleicht auch nur ein Abklatsch eines darüberliegenden Briefes.
    Lesen kann ich ihn jedenfalls nicht, aber ein Ankunftsstempel würde ansonsten fehlen (obwohl normalerweise rückseitig abgeschlagen).


    Hübsches Stück - und wenn Du lieber etwas "bayrisches" möchtest, tausche ich gern mit Dir :D


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo,


    hier eine Mi.-Nr. 7, die irgendwann zwischen Mitte März 1864 und Anfang März 1865 in der II. Abteilung des Stadtpostamtes Hamburg mit dem weiterverwendeten dänischen Ringstempel "2" entwertet wurde.


    Kann jemand sagen wie diese Entwertung zustande kam? Gab es Orte in S-H, deren Post über das Stadtpostamt liefen, vielleicht aus der dänischen Zeit her??


    Viele Grüße


    senziger

  • Hallo senziger,


    die Post der Briefsammlungsstelle Bargteheide lief auch über Hamburg:
    zu dänischen Zeiten über das dänische Oberpostamt, später bis Mitte 1865 über das Stadtpostamt.


    Da die Entwertung der Markenbriefe aus Briefsammlungen in der Regel im übergeordneten Postamt erfolgte, wurde dafür der Nummernstempel "2" bzw. später auch der Einkreisstempel des Stadtpostamtes benutzt.


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Freunde


    wie nordlicht schreibt ist das vorderseitige blasse "Stempeletwas" in artikel 73 bestimmt einen Abklatch von einen überliegende Brief mit einem Garding Stempel.
    Habe versucht es ein bisschen deutlicher zu machen. Ist am selben Tag wie die beiden anderen Stempel.


    Hier aus Dänemark auch an alle die besten Wünsche für ein gutes neues Jahr.


    Mit Freundliche Sammlergrüsse
    DK 6100

  • Hallo DK 6100,


    danke für die Bestätigung.
    Am selben Tag von Schleswig nach Garding - so schnell wurden also früher die Briefe noch ausgetragen.


    Kom godt ind i det nye år.
    Mange hilsner
    nordlicht

  • Hallo,


    bei diesem Vierringstempel mit der Nummer "48" handelt es sich um einen sehr seltenen Stempel von Schleswig-Holstein.


    Am 1.Oktober 1864 wurde in Wesselburen im Herzogtum Holstein eine neue Postexpedition eingerichtet. Als entsprechender Stempel wäre zu dänischen Zeiten ein Dreiringstempel mit der nächsten freien Nummer zugeteilt worden, aber ein dänischer Stempeltyp kam aufgrund der veränderten politischen Verhältnissen nicht mehr in frage. Daher wurde ein neuer Vierringstempel (mit der Nummer 48 ) eingeführt, der aber den im übrigen Holstein noch verwendeten dänischen Dreiring-Nummernstempeln sehr ähnlich sah.


    Der Ursprung der gewählten Nummer "48" ist leider nicht geklärt. Sicher ist nur, dass man sich dabei nicht an die dänische Reihenfolge gehalten haben kann, da der (Dreiring-)Nummernstempel "48" bereits Nykøbing (in Jütland) zugeteilt war.
    Es gibt verschiedene Theorien zu der Frage, warum Wesselburen die Nummer "48" erhielt:
    1. Die Zahl könnte zur Erinnerung an die schleswig-holsteinische Erhebung im Jahre 1848 gewählt worden sein.
    2. Wesselburen liegt in Dithmarschen, das als freie Bauernrepublik von 1447 bis 1559 vom "Rat der 48er" regiert wurde, der aus 48 Richtern bestand.
    3. Es gab zu diesem Zeitpunkt bereits 47 Postanstalten in Holstein und Lauenburg, so dass Wesselburen als 48ste hinzukam.


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo,


    als Ergänzung möchte ich noch den dazugehörigen Tagesstempel aus Wesselburen zeigen.


    Auch dieser Stempel ist ungewöhnlich, weil er nicht - wie 1864 bei der Verteilung eines neuen Stempels eigentlich zu erwarten - einer preußischen Stempeltype entspricht. Am ehesten hat der Stempel noch Ähnlichkeit mit den dänischen Einkreisern.


    Vielleicht genoss Wesselburen bei der Anschaffung neuer Stempel so eine Art "Narrenfreiheit", die von der Postaufsicht geduldet wurde ...


    Viele Grüße
    nordlicht