• Hallo senziger,

    schöne Stücke, die du hier zeigst.

    Ein Ortstempel auf der Nr.7 ist relativ selten - und dann noch in dieser Qualität auf einem Brief, super!
    Und deine Nr. 12 halte ich für ein Schnäppchen. Den Nachstich sieht man doch kaum.

    Zu dieser Stempelgalerie möchte ich heute einen Bahnpoststempel des Schleswigschen Postspeditionsbureau beisteuern ...

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo nordlicht,

    danke für die netten Worte, du zeigst hier aber auch sehr schöne Stücke, da möchte man ja nicht zurückstehen.

    Hallo alle,

    neben den dänischen Nummernstempeln gab es auch Dreiringstempel mit Buchstaben. Ich kann leider nur einen nicht optimal abgeschlagenen "SKJBK" Stempel zeigen. Wer kann Näheres zu diesem Stempel sagen?

    Gruss

    senziger

  • Hallo sensiger,

    näheres zu den dänischen Briefsammlungsstempeln des "Esrom" Types
    siehe http://www.philaforum.com/forum/thread.p…htuser=0&page=2

    SKJBK steht für Skjærbæk oder deutsch: Scherrebek

    Die Esrom-Type Stempel der Landpostroute Ribe - Tondern sind auf SH selten (auf DK übrigens auch). Auf Beleg kommen sie fast ausschließlich auf Briefvorderseiten an den Müller von Visby vor. Ich kenne eine Abbildung eines unfrankierten Briefes nach Flensburg mit dem zusätzlich abgeschlagenen preuß. K2-Stempel "Tondern 4.10.64"
    Nordlicht weiss da sicher mehr über diese Stempel zu sagen, das ist eines seiner Spezialthemen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Einmal editiert, zuletzt von DKKW (5. Mai 2011 um 22:55)

  • Moin,

    da DKKW den Hintergrund zu diesen ESROM-Stempeln bereits gut beschrieben hat, möchte ich nur ergänzen, warum ich diese Stempel so interessant finde:

    Die Stempel sind sehr selten - wobei der SKJBK-Stempel noch der häufigste ist, aber im Stempel-Handbuch der Arge SH immerhin auch schon mit 350 Euro bewertet wird. Optimale Stempelabschläge wird man kaum finden.

    Bredebro, Bröns, Döstrup, Reisby und Scherrebeck wurde 1853 als Briefsammlungsstellen zwischen Ribe und Tondern eingerichtet und Tondern zugeordnet. Stempel gab es keine, da der Briefaustausch immer über das übergeordnete Postamt in Tondern erfolgte (teilweise auch über Ribe). Also selbst wenn ein Brief von der Briefsammlungsstelle nur ins Nachbardorf gerichtet war, musste er erstmal nach Tondern (wo dann auch die Stempelung erfolgte). Erst 1862 wurde ein Austausch untereinander erlaubt und eigene Stempel mit Buchstaben eingeführt.

    Als das Herzogtum Schleswig nicht mehr unter dänischer Postverwaltung stand, wurde für alle Poststellen verfügt, dass die dänischen Ringstempel nur noch bis zum 20.Juli 1864 verwendet werden durften und danach Ortsstempel zur Entwertung zu benutzen waren. Daran haben sich die oben genannten Briefsammlungsstellen - zumindest teilweise - nicht gehalten. Dieses kann man auch an senziger's Briefstück beweisen, da die Marke erst ab November 1865 ausgegeben wurde.

    Der Grund dafür ist unbekannt. Vielleicht lag es einfach nur daran, dass diesen Briefsammlungsstellen kein Ortsstempel geliefert wurde.

    Wie DKKW schon schrieb, gibt es diese ESROM-Stempel leider fast nur auf Briefvorderseiten, die nicht datierbar sind. Interessanterweise gibt es einige weitere Briefvorderseiten an dengleichen Empfänger in Visby, die nur handschriftlich entwertet sind. Darau schließe ich, dass diese auch von den Briefsammlungsstellen stammen, die - zumindest zeitweise - keinen Stempel mehr hatten oder den ESROM-Stempel - vielleicht wegen obiger Verfügung - nicht benutzt haben.

    Hier ist also noch Forschungsarbeit zu leisten, die aber mangels entsprechender Unterlagen und Briefmaterial leider schwierig ist ...

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo,

    vielen Dank für die ausführlichen Antworten, ich glaube ich sollte mir das Stempel-Handbuch der Arge zulegen, auch wenn SH nicht mein Hauptsammelgebiet ist.

    Weil es so gut passt hier der K1 von Scherrebeck.

    Gruss

    senziger

  • Hallo Nordlicht,

    dieser Stempel ist bislang der einzige, der mir über den Weg gelaufen ist.

    Da du dich ja für die ESROM-Stempel besonders interessierst, würde (sicher nicht nur) ich mich freuen, wenn du sie hier zeigen würdest.

    Gruss

    senziger

  • Moin senziger,

    leider kann ich nicht viel zeigen. Denn ich interessiere mich zwar für die ESROM-Stempel, habe aber nur zwei: einen SKJBK-Stempel wie du ihn schon gezeigt hast und einen aus Reisby (REISB), den in angehängt habe.

    Aus Bredebro (BBRO) habe ich in den letzten Jahren auf SH-Marken überhaupt nur 2 Exemplare gesehen, aus Bröns (BRNS) auch nur 2 und aus Döstrup (DSTRP) sogar nur 1.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo nordlicht, hallo senziger, hallo zusammen,

    bei den von Euch gezeigten Seltenheiten und bei der Qualität der Stempelabschläge werde ich ganz neidisch.

    Ich kann hier einen preussischen K2-Stempel auf der 4 Schilling Marke Herzogtum Schleswig (Mi. SH 17) beisteuern. Leck erhielt bereits Anfang April 1864 einen preussischen K2-Stempel, da beim alten dänischen K1-Posthornstempel der Ortsnamen in dänischer Schreibweise "Læk" ausgeführt war.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für das Zeigen der schönen Stempel!

    @ nordlicht: Die ESROM-Stempel scheinen ja wirklich selten zu sein. Ich habe auch noch keinen weiteren als den von mir gezeigten gesehen, den ich damals gekauft habe ohne recht zu wissen worum es sich da handelt.

    @ DKKW: In deinem Beitrag im Philaforum schreibst du "Die Stempel der Landpostroute Ribe - Tönder sind nach wie vor nicht unumstritten...". Kannst du das näher erläutern? Bestehen Zweifel an der Echtheit?

    @ DKKW: Einen so schönen Stempel von Leck hätte ich auch gerne, da ist der Neid diesmal auf meiner Seite.

    Gruss

    senziger

  • Hallo senziger,

    vielen Dank dafür, dass Dir meine SH-Marke mit Leck-Stempel gefällt.

    Zu den Esrom-Type Stempeln der Landpostroute Tønder/Tondern - Ribe muss ich etwas weiter ausholen. Diese Geschichten sind in Deutschland bislang weitgehend unbekannt und ich kenne sie auch nur ansatzweise, man möge mir also verzeihen, wenn ich das eine oder andere unvollständig wiedergebe.
    Es gab in Dänemark einen Postangestellten namens Olaf Bogh (geb. 1882), meines Wissens war er Abteilungsleiter im Postmuseum und hatte unter anderem Zugang zum dortigen Stempelarchiv, in dem u. a. alle eingezogenen (sowie nicht verteilte) Stempel aufbewahrt wurden. Er soll recht freigiebig gewesen sein, was Anfragen nach Stempelabschlägen von Seiten der Sammler anging. Aber es waren eben nicht nur Sammler, sondern auch Händler, die ihn um Stempelabschläge angingen.
    Lange Zeit waren ausschließlich lose Marken und die Briefvorderseiten an den Müller Høiberg in Visby Mølle mit Abschlägen der Esrom-Type Stempel der Landpostroute Tønder - Ribe bekannt. Grund genug auch diese Stempel in Frage zu stellen.
    Aufgrund meines Beitrages im philaforum kam es zu einem Meinungsaustausch mit nordlicht und zu weiteren Recherchen meinerseits. Inzwischen weiss ich von einem kompletten Brief mit der Afa/Mi. Nr. 9 von Skjærbæk (Scherrebek) nach Ribe (ex Tuori) sowie von einem unfrankierten Brief aus Skjærbæk/Scherrebek vom 4.10.1864 via Tondern nach Flensburg. Ich denke, spätestens mit diesen kompletten Briefen dürften die Zweifel bezüglich der tatsächlichen Verteilung der Stempel an die Briefsammelstellen entlang der Landpostroute Tønder/Ribe ausgeräumt sein.
    Jussi Tuori hatte wohl den umfangreichsten Bestand an diesen Landpoststempeln in seiner Sammlung. Die Sammlung kam am 7. Juni 2007 bei der 114. Høiland Auktion unter den Hammer.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo DKKW und nordlicht,

    vielen Dank für die Info´s. Die Stempel sind wohl wirklich richtig selten, ich habe mal alle bei mir noch vorhandenen Auktionskataloge der letzten Jahre durchforstet und nicht ein einziges Angebot gefunden.

    Hallo zusammen,

    damit dieser Thread nicht einschläft: eine Nr. 23, bei der der Stempel von Eutin besser zentriert ist als die Marke ;)

    Gruss

    senziger

  • Moin,

    das sind beides Augenweiden. So schön gestempelte Marken sieht man selten - insbesondere wenn der Stempel so zentriert ist wie bei dem Briefstück aus Hadersleben. Hoffentlich hat unser dänischer Sammlerfreund DK 6100 so ein Prachtstück schon in seiner Sammlung ;)

    Angehängt ein dänischer K1-Stempel aus Heiligenhafen, das erst nach der SH-Markenzeit mit einem preußischen Stempeltyp beliefert wurde.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo zusammen,

    @ nordlicht, senziger und Bayern-Nils: Schöne Stücke zeigt Ihr da :thumbup:

    ich zeige den K1-Stempel der Postexpedition Burg in (Süder-) Dithmarschen vom 17.3.67.
    Burg bekam erst in der nachdänischen Zeit eine eigene, dem Postamt Itzehoe unterlegte Briefsammlung, die am 1.10.1864 eingerichtet wurde. Am 1.4.1866 wurde diese zur Postexpedition erhoben. Vermutlich erhielt die PE zu der Zeit auch den K1-Stempel. Nachgewiesen sind Stempelabschläge vom 14.6.1866 bis 8.4.1892 (eine ausgesprochen lange Verwendungszeit). Es gibt auch Stempelabschläge in blauer Farbe.

    Viele Grüße
    DKKW