Schweiz - Dänemark

  • Liebe Freunde,


    ich möchte die Anfrage eines lieben Sammlerfreundes an die werte Forumsgemeinde weitergeben, weil ich mir mit der Beschreibung nicht ganz sicher bin.


    Der 1. Brief aus Lavin in der Schweiz lief 1858 nach Kopenhagen unfrankiert.


    Der 2. Brief aus Zürich 1860 lief nach Flensburg ebenfalls unfrankiert.


    Über Hinweise zur Portoberechnung freut sich

  • Hallo bayern klassisch,


    wunderschöne Briefe sind das.


    Porto des ersten Briefes:
    2 Sgr Schweiz + 3 Sgr Post Verein + 2 Sgr Dänemark = 22 Skilling fremdes Porto + 9 Skilling dänisches Porto.


    Porto des zweiten Brief:
    1 Sgr Schweiz + 3 Sgr Post Verein + 2 Sgr Dänemark = 26 Skilling Porto (4+13+9).


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,


    jetzt habe ich es verstanden, vielen Dank.


    Weil du so gut drauf bist, kann ich noch einen weiteren zeigen, die einem befreundeten Sammler Kopfzerbrechen bereitet.


    1. Brief Gelf - Helsingör 4.11.1872


    Der Absender hätte mit 40 Rappen frankieren müssen, hatte aber nur eine 30 Rappen Ganzsache zur Hand. Bei voller Frankatur waren von 40 Rappen 28 Rappen an das Reich als Weiterfranko zu vergüten. Ich denke, man hätte für unfrankierte Briefe 60 Rappen ansetzen müssen. Da mit 30 Rappen unterfrankiert, waren diese 30 Rappen als Weiterfranko zu vergüten. Die CH erhielt also letztlich gar nichts, weil sie den Wert der Ganzsache komplett an das Dt. Reich abtreten musste.


    Leider komme ich mit der 2 gar nicht klar - 2 Groschen? Wer kann helfen?

  • Hallo bayern klassisch,


    also ich muss hier passen.


    2 Groschen in bezug auf Dänemark war die NDP-Auslandsbriefgebühr für frankierte Briefe. Bei einem voll frankierten Brief hätte es also ein Weiterfranko sein können. Als Nachporto kann ich es nicht nachvollziehen (zumal es auch wieder gestrichen wurde) ...


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,


    was hätte ein einfacher Portobrief aus der Schweiz nach DK gekostet?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    ein einfacher Brief kostete 13 Skilling (= 3 Groschen).
    Ich habe keine Unterscheidung für frankiert oder unfrankiert gefunden.


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,


    danke für die Info - ab 1.9.1868 kosteten Briefe vom Reich in die CH bzw. umgekehrt 100% mehr, wenn sie nicht frankiert bzw. unfrankiert waren. Daher halte ich es für ausgeschlossen, dass frankierte und unfrankierte Briefe von der CH über das Reich nach DK für den gleichen Betrag transportiert wurden. Es muss daher einen unterschiedlichen Portobetrag gegeben haben, weil ja ein unfrankierter Brief der CH ins Reich schon 4 Sgr. gekostet hat und in dem Fall war DK noch gar nicht dabei.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    ich wollte auch nur gesagt haben, dass in dem Buch, in dem ich nachgeguckt habe, nicht unterschieden wurde.
    Sehr wahrscheinlich gilt der Tarif nur für Frankobriefe.


    Zu NDP-Zeiten war die Gebühr NDP-DK noch 2 Groschen frankiert, 4 Groschen unfrankiert. Vielleicht war die Relation für die Schweiz dieselbe, d.h. das doppelte?


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,


    das ist schon klar. Aber wenn es das Doppelte gewesen wäre, dann hätte der Brief nicht 2 Sgr. Nachporto kosten können, weil 30 Rappen nur 9x = 2 1/2 Sgr. waren und der fehlende Betrag über 2 Sgr. ausgemacht hätte. Aber alles spekulieren hilft nicht weiter - wir müssen heraus finden, was ein Portobrief aus der CH nach DK gekostet hat, sonst kommen wir nicht drauf.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    ein ganz lieber Sammlerfreund hat Probleme bei der Erklärung der Taxen seines Briefes aus Pontresina nach Kopenhagen. Wer kann ihm helfen?

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:
    Frankobrief (handschriftlich "frei Kiel") von Saint Imier (Schweiz - Kanton Bern) vom 24. Januar 1853.
    Siegelseitig 50 Rappen Franko, davon 30 Rappen = 9 Kreuzer Weiterfranko im Postverein bis Kiel (Her-
    zogtum Holstein im Königreich Dänemark). Brief aus der Anfangszeit des Postvertrages "Schweiz - Thurn
    und Taxis" vom 1.10.1852. Außerdem war es möglich in das Herzogtum Holstein im Königreich Dänemark
    bis Anfang 1854 durchzufrankieren. Der Brief ging nach Kiel im Herzogtum Holstein. Von da weitergesandt
    nach Rendsburg (Herzogtum Holstein). Der Empfänger bezahlte 1 Schilling Porto.



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    normal kann ich deine Beschreibung teilen - 20 Rappen für die Schweiz, 30 Rappen = 9 Kr. für Taxis (Frankfurt am Main wurde Vereinsaufgabepost) und die Weiterleitung "nur" 1 Schilling.


    Mich wundern die 9 / 11 hinten. 11 wofür?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Hermann,


    schaun wir mal, was unsere "Nordlichter" hier zu sagen haben. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Guten Morgen,


    lt.Zangerle war ab 13.8.1852 folgender Tarif für Frankobriefe aus den süddeutschen Staaten gültig: 9x PV und 11x dänisches Weiterfranko. Vielleicht hilft das was.


    Aber wieso noch 1 Schilling Porto, es war doch ein Frankobrief?


    LG
    Christian

  • Hallo zusammen,


    sammlerisch nicht meine Baustelle, aber wo lest Ihr denn 50 Rappen? Ich lese auf der Rückseite 130 Rappen. ?( Das würde auch eher mit den von Christian gemachten Angaben zusammen passen.


    Viele Grüße,
    nitram


  • Hallo Zusammen, vielen Dank.


    Mit dem Herzogtum Holstein im Königreich Dänemark war es zu dieser Zeit jedoch etwas anders.
    "Das Königreich Dänemark hatte ab 18.Februar 1852 wieder die Herrschaft über das Herzogtum
    Holstein übernommen. Die Anwendung der Postvereinstaxe wurde jedoch noch bis zum Abschluß
    eines neuen Postvertrages zwischen Preußen und Dänemark (ab 1.2. 1854) bis 31.1. 1854 beibe-
    halten".
    Die 1 Schilling als Porto war die Weitersendung von Kiel nach Rendsburg (innerhalb des Herzogtums
    Holstein).



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo,

    die Erklärung der Gebühren bekommen wir doch zusammen bestimmt hin:
    Bezahlt hat der Empfänger 22 + 9 dänische Skilling.
    9 Skilling = 2 Sgr dänischer Anteil ab Hamburg und
    22 Skilling = 5 Sgr Fremdanteil, davon 3 Sgr für Taxis, also 2 Sgr für die Schweiz !?

    Viele Grüße
    nordlicht