Württemberg - Bayern

  • Liebe Freunde,


    ein Brief aus Aufhausen bei Bopfingen vom 4.9.1842 sollte unfrei nach Lambrecht in der Pfalz geleitet werden. Den halben Kilometer bis Bopfingen legte man zu Fuß zurück und 4Württemberg taxierte 6 Kreuzer bis zur badischen Grenze. Baden verlangte 4 Kreuzer für seinen Transit bis Speyer, womit wir 10 Kreuzer Porto hätten. Von Speyer bis Neustadt an der Haardt kostete es 3 Kreuzer (bis 6 Meilen), das wären dann 13 Kreuzer und der Ruralbote verlangte von NW bis nach Lambrecht (damals noch ohne eigene Post) weitere 3 Kreuzer, so dass der Empfänger total 16 Kreuzer zu zahlen hatte.

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    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch ()

  • Die württembergische Taxe von Bopfingen bis Heilbronn betrug 6 Kreuzer. Der badische Transit hat dann 4 Kreuzer gekostet. Man sieht das auch an den unterschiedlichen Rötelstiften. Der Bruchstrich und die 4 sind von der gleichen Hand geschrieben.

  • ... hast recht - ich korrigiere das schnell ... :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo zusammen,


    aus dem (sehr) schönen Städtchen Besigheim - am Zusammenfluss von Neckar und Enz - ging es 1863 mit 6 Kreuzern franco ins westpfälzischen Kaiserslautern. Hierzu wurde vom Besigheimer Kaufmann Karl Irion (1818-1900) 2 x Mi-Nr. 26 im Paar verwendet, die Abschläge sind nicht alle so toll, aber reichlich.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Liebe Freunde,


    ein Kuriosum aus Stuttgart vom 13.8.1841 der Firma Carl Feuerlein an die Firma Marx Louis in Lambrecht bei Neustadt an der Haardt in der Pfalz zeigt uns einen "frei" - Vermerk, aber keine Frankatur und auch keine postalische Behandlung.


    Ausweislich seines Inhalts bezog sich der Schwabe auf einen Auftrag des Reisenden Duncker, der ausgeführt wurde und die Ware wurde Herrn Eduard Sievert in Mannheim "franco" übergeben.


    Daher gehe ich davon aus, dass dieser Brief der Warensendung von Stuttgart nach Mannheim beilag und Sievert die Waren dem Empfänger ab Mannheim unfrei nach Lambrecht lieferte. Für diesen Transport musste der Empfänger natürlich bezahlen, aber der Brief selbst war nicht zu zahlen, was der Absendervermerk "frei" dokumentierte.


    Viele Stücke dieser Art in die Pfalz kenne ich aber nicht ...

  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich einen Laufzettel vom Königlich Württembergischen Postamt Kirchberg mit der ursprünglichen Anschrift "An Königl. Bayr. Wohllöbl. Post Amt Auerbach - Laufzettl Fahr Post".


    Nach Erledigung (warum ohne Manualnummer hin- und hergeschickt, weiß der Kuckuck) lief der Laufzettel vom 18.7.1841 wieder nach Kirchberg in Württemberg zurück.


    Der Zettel zeigt 2 kleine Chargéstempel und einen großen (bayerischen) Chargéstempel, wie auch 2 mal denselben Aufgabestempel von Kirchberg.

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    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Ralph,


    der Brief muß aber sehr wichtig gewesen sein, daß man in die beiden oberen Ecken ein Rötelkreuz + Chargé-Stempel setzte. Das habe ich so noch nicht gesehen. Ein nettes Stück! :thumbup: :)


    liebe Grüße

    Dieter

  • :):)


    Es war aber kein "Brief", sondern ein Laufzettel für eine a) verspätete, oder b) wohl verschwundene Fahrpostsendung. Da dieser hier nicht taxiert wurde, gehe ich davon aus, dass es ein dienstlicher Laufzettel war, der Württemberger also etwas Schriftliches von dem Bayern in der Hand hatte, dass jener die Sendung seinerzeit nicht erhalten hatte.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Guten Morgen Sammlerfreunde,


    der anbei war jetzt kein "Schnapper", aber den schön kirschroten Staatswappenwert zu 9 Kr kann man für den Fortschritt einer IM-Sammlung halt nicht einfach so liegen lassen. Der Brief an bekannte Adresse in Kaiserslautern ist leider ohne Inhalt geblieben.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Morsche Tim,


    bin kein Freund von "Rot", aber die Württemberger 9x Marken sehen schon sehr attraktiv aus.


    Hinten fehlt noch ein Pfälzer Bahnpoststempel, dann wären wir komplett, aber der ist auch so schon gut, vor allem, weil Briefe mit dieser Marke in die Pfalz nicht häufig vorkommen. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ...wobei ich mich leidlich entsinnen kann einen in die Pfalz adressierten Brief mit bayerischen Bahnpoststempel rückseitig im Durchgang gesehen, geschweige denn in die Sammlung aufgenommen zu haben. Eine Regelmäßigkeit vermag man da jedenfalls schwer erkennen.


    LG

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... es gibt auch Briefe mit 3 Bahnpoststempeln - aber die sind ganz selten und liefen von Württemberg per BP mit Übergabe an Baden per BP via Mannheim-Ludwigshafen mit der BP Richtung Kaiserslautern. Kommen so ab 1866ff vor, weil da schon mehr von Bahn zu Bahn kartiert wurde.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ... mit etwas Glück kann man das finden und - das lehrt uns eBay ja täglich - die Siegelseiten sind völlig uninterssant ... =O

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Freunde,


    weil auch die Währungsgeschichte des 19. Jahrhunderts immer auch eine bedeutende Rolle für die Interpretation von Poststücken bietet und die entsprechenden Reduktionsverhältnisse kennen sollte, suchte ich einen Brief aus Württemberg nach Bayern in der Zeit vom 1.7.1875 bis z um 31.12.1875. Warum das?

    Ganz einfach: Das Deutsche Reich stellte zum 1.1.1875 seine Währung von Groschen/Kreuzer auf Mark und Pfennig um.

    Württemberg zog am 1.7.1875 nach, Baden war als Teil des Reichs währungsmäßig wie das Reich zu sehen.

    Blieb noch Bayern, das seine Währung erst zum 1.1.1876 umstellte.

    Aber Württemberg war sparsam und Vordrucke, hier: Ganzsachenkuvert zu 3x, waren nicht gültig in einer Währung, die es nicht mehr gab. Ergo waren entweder Vordrucke zu produzieren, die ab 1.7.1875 in der neuen Währung Pfennig den Kunden in die Hand gedruckt wurden, oder, sparsam wie es die Schwaben nun mal sind, noch alte Vordrucke mit neuem Werteindruck zu versehen, damit diesem Anspruch genüge getan werden konnte.

    Hier zeige ich ein Ganzsachenkuvert aus Eislingen vom 10.9.1875 an Gustav Hopf in Bamberg, wo es am Folgetag ankam und der Stadtbriefträger B6 ihn zur Zustellung bekam.

    Nun könnte man denken, dass 3x exakt 10 Pfennigen entsprachen - aber das ist ein Fehler. Tatsächlich entsprachen 3 Kreuzer nur 8 Pfennigen. Der Erwerber von diesen Ganzsachen hatte also 10 Pfg. ab 1.7.1875 zu berappen, zuvor hätte er nur 3x zu zahlen gehabt, wodurch sich sein Brief um 25% verteuert hatte.

  • Lieber Hermann,


    ich danke dir - wenn ich jetzt nur noch einen aus diesem halben Jahr von Ulm hätte, denn jetzt hätte es für Ulmer auch gelohnt, billige 3x Briefe (für Württemberg 10 Pfg. Briefe) nach Neu-Ulm zu karren und dort aufzugeben, was ja bei 25%iger Ersparnis auch möglich gewesen wäre ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Frankobrief aus Matzenbach Oberamt Crailsheim (Kgr. Württemberg) an das Patrimonialgericht in Öttingen (Kgr. Bayern) vom 4. Februar 1845. Aufgabe in Dinkelsbühl (Bayern) am 9. Februar 1845. Matzenbach hatte 18 km bis Crailsheim (Württemberg), bzw. 10 km bis Dinkelsbühl, daher Briefaufgabe in Dinkelsbühl. Der Absender bezahlte 3 Kreuzer bei der Briefaufgabe (Rückseite vermerkt. Was das Rötel über der 3 bedeutet, kann ich nicht sagen, evtl. das Bestellgeld von Nördlingen bis Öttingen - 15 km einfacher Fußweg). Ankunftsstempel Nördlingen vom 10. Februar 1845.


    Beste Grüße von VorphilaBayern