• Lieber Ralph.


    Das ist mir noch gar nicht aufgefallen.


    Danke für den Hinweis.


    Viele Grüße
    Kreuzerjäger

    Der Öffentlickeit ist ein simple Lüge lieber als eine komplizierte Wahrheit.

    (T.R. Richmond)

  • Lieber Ralph, hallo zusammen,

    Badische Bahnpoststempel trugen als Zeichen der beidseitig befahrenen Strecken einen Stern (Nordstern) für Briefe vom Süden nach dem Norden, grob gesagt von Basel bis Heidelberg und einen Punkt im Kreis für die Gegenrichtung für Züge von Frankfurt kommend Richtung Südbaden bzw. der Schweiz.

    Richtig: Die frühen Bahnpost-"Curs"-Stempel, die schon in der Vormarkenzeit in den Zügen der Rheintal-Eisenbahn verwendet wurden, trugen diese Symbole: den "Nordstern" für die nach Norden fahrenden Züge, die "Sonne" für die Gegenrichtung. Diese Symbole findet man bis etwa 1857, danach wurden sie - warum auch immer - aus den Stempeln entfernt.
    Sem (Baden Spezialkatalog 6. Auflage) unterscheidet drei Typen: Cursstempel Typ 1 = Datum mit Jahreszahl + Symbole, Typ 2 = Datum Tag, Monat + Symbole, Typ 3 = Datum Tag, Monat, ohne Symbole.


    Bedingt durch die geografische Lage meiner Heimatstadt Heidelberg fällt es mir wesentlich leichter, den Cursstempel mit der "Sonne" zu zeigen: mein in Heidelberg bei der Bahnpost aufgelieferter Brief ging im Jahr 1855 in die dritte Entfernungszone im Postverein - an die bekannte "Käseadresse" in Lindenberg.


    Einen weiteren Beleg mit einer reichlich knapp geschnittenen MiNr. 6 möchte ich zeigen: er ging im Jahr 1854 aus Heidelberg nach Frankfurt. Aber im Unterschied zu meinen anderen Heidelberger Briefen nach Frankfurt, die alle mit 6 Kreuzern freigemacht wurden, genügten hier unbeanstandet 3 Kreuzer. Da es sich um eine relativ frühe Verwendung der grünen 3-Kreuzer-Marke handelt, gehe ich davon aus, dass der Postbeamte die alte grüne 6-Kreuzer-Marke (MiNr. 3b) zu sehen glaubte.


    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

  • Lieber Alfred,


    den 164er Brief würde ich auch nehmen - DAS ist ja ein Hammerteil. :P:P:P
    Das gleiche gilt für den unterfrankierten Brief, der - heute wie damals - belegt, dass Farbe vor Text/Bild geht.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    heute habe ich einen Brief bekommen, der mich an einen ähnlichen vor einiger Zeit hier gezeigten erinnert hat …
    Nicht nur um 3 Kreuzer unterfrankiert wie mein damals gezeigter Brief nach Frankfurt sondern sogar 6 Kreuzer zu wenig frankierte Herr Loos aus Heidelberg für einen Brief nach Köln am 10. September 1856. Für die mehr als 20 Meilen (210 km Luftlinie) hätte er eine 9-Kreuzer-Marke frankieren müssen ...

    Das gleiche gilt für den unterfrankierten Brief, der - heute wie damals - belegt, dass Farbe vor Text/Bild geht.

    Ganz klar: der Postbeamte hatte noch die grüne Baden Nr. 4F in Erinnerung … ;)
    Siegelseitig ist außer dem Kölner Ankunftstempel vom 11. September auch ein Bahnpoststempel Koblenz - Coeln erkennbar.


    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

  • Lieber Alfred,


    da hast du eine eierlegende Wollmilchsau schossen!


    1. Um 6 Kr. unterfrankiert ist eh schon sehr selten, weil man sich, wenn überhaupt, i. d. R. nur um eine Entfernungsstufe vertan hatte - hier 2 und jedes Kind in Heidelberg wusste, dass Köln nicht eben um die Ecke liegt. Klasse.


    2. On top belegt durch den siegelseitigen Stempel ist die Leitung auf dem Rhein, also nicht per Eisenbahn, wie man meinen könnte (die war noch nicht fertig gestellt damals).


    In summa ein schöner, seltener und interessanter Brief, so, wie er sein muss, um Gnade zu finden in einer tollen Heidelberg - Sammlung. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,


    anders ausgedrückt: der uns hinreichend als Bahnpost-Stempel bekannte L3 wurde vor der durchgehenden Eröffnung der Rheinstrecke als Schiffspost-Stempel genutzt. Logisch, aber trotzdem im ersten Moment eine erstaunliche Erkenntnis.
    vielen Dank für die (erneute) Nachhilfe sagt


    Dieter

  • Hallo Dieter,


    man achte auf die Ligatur OE ... ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.