Schöne Paketkarten

  • Ich möchte mal einen Paketkarten Beitrag für besonders schöne Exemplare starten,... es gibt ja im Forum den Einen oder Anderen, der sowas sammelt und sicher auch was beitragen kann... ( Minimarke)


    Militaria - Wert - Parketkarte aus Saargemünd in die Pfalz.


    Nettes Detail: Da das "Paket" sehr klein war, wurde der Aufkleber, der ursprünglich aufs Paket kam, auf die Karte geklebt und der kleine Aufkleber auf das Paket...

    Bilder

    „Männer für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“


    – Ernest Shackleton

  • da ziehe ich alle Hüte! In Württemberg wäre dieses Datum eine Vorerstsagsverwendung, im Reich war die Post da etwas schneller.
    In der Form bisher nicht über den Weg gelaufen, congrsts nach Österreich!


    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Ich möchte es einmal damit versuchen, Paketkarte vom 09-02-1924 von Halle nach Brünn - Tschechoslowakei.
    Die Gebühr von 1,60 wurde über den Gebührenzettel verrechnet.

  • Weil`s grad so schön ist,


    auch ein Beitrag aus der Pfalz, denn der dazu nachstehend abgebildete Beleg hat mir (zumindest) optisch doch sehr zugesagt. Gehe davon aus, dass wir in der Gebührenperiode zwischen dem 01.08.1916 und 01.10.1918 und in der ersten Entfernungszone bis 75 km zu liegen kommen. Dann wären es 40 Pf für das Paket 5-6 kg, für die noch fehlenden 6 kg Transportgewicht je 5 Pf, also noch weitere 30 Pf + 10 Pf für die Nachnahme = 80 Pf...aber irgendwas scheint ja doch nicht korrekt zu sein, denn wozu der Portokontrollstempel ? ;(


    + Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pfälzer,


    schöner Beleg, an dem sehr gut ersichtlich ist dass die Post doch einen gewissen Kontrollmechanismus besaß.
    Portokontrollen wurden lt. ADA 5.1 und 5.2 immer wieder durchgeführt.
    Z.B. beim Abgang oder Eingang der Post, man wollte auf keinen Fall Geld verschenken.
    Im vorliegenden Fall hat wohl das Eingnagspostamt die Gebühr kontrolliert und für 80 Pfennig unterfrankiert empfunden, warum auch immer?
    70 Pfennig könnte ich nachvollziehen, wenn der Beamte in Kaiserslautern im Erdkunde Unterricht gepennt hätte als Saarbrücken dran war, und er dann der Meinung war dass es mehr als 75 Kilometer sind.
    Dann rechnet er natürlich 10 Pfennig auf das KIlo + 20 Pfennig Reichsabgabe + 10 Pfennig Nachnahme = 150 Pfennig.
    Ergäbe aber eine Differenz von 70 Pfennig.
    Der Empfänger hat wiedersprochen, deshalb müsste eigentlich ein zweiter Kontrollstempel drauf.
    Mann kann aber die Streichung durch rote Striche sehr gut nachvollziehen.


    Gruß
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Hallo Ulrich,


    Der Empfänger hat wiedersprochen, deshalb müsste eigentlich ein zweiter Kontrollstempel drauf. Mann kann aber die Streichung durch rote Striche sehr gut nachvollziehen.

    Super, damit ich`s dann auch ganz korrekt dazu lerne:


    Das bedeutet, dass der Empfänger (ungerechtfertigterweise) eine Nachgebühr von 80 Pf präsentiert bekommen hat...die er aber berechtigterweise nicht akzeptiert hat...so dass dies eigentlich von der Nachgebühr erhebenden Portokontrollstelle mit einem weiteren Portokontrollstempel hätte wieder anulliert werden müssen...was aber hier nur mit zwei roten Strichen passiert ist...oder ?


    ...uff :P


    + Gruß


    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • es gibt ja im Forum den Einen oder Anderen, der sowas sammelt und sicher auch was beitragen kann... ( Minimarke)


    Hallo Woermi,


    sehr schöne Paketkarte, zu der es bestimmt etwas mehr zu sagen gibt. Falls es gewünscht wird, werde mich mal damit befassen und Dir dann etwas dazu sagen.


    Gruß
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.


    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

    Einmal editiert, zuletzt von Postarchiv ()

  • Der Empfänger hat wiedersprochen, deshalb müsste eigentlich ein zweiter Kontrollstempel drauf.
    Mann kann aber die Streichung durch rote Striche sehr gut nachvollziehen.


    Ich kann aus der Karte nicht entnehmen, daß der Empfänger einer möglichen Nachgebühr widersprochen hätte. Bei einer Ablehnung einer möglichen Nachgebühr wäre die Sendung doch an den Absender zurückgegangen. Einen Zurück-Vermerk erkenne ich auch nicht. Vielmehr hat der Empfänger, wie aus der Rückseite erkennbar ist, die Sendung in Empfang genommen. Sofern sich die Eingangsstelle bei der Berechnung geirrt hätte, hätte diese den Betrag storniert (blau durchgestrichen). Die roten Striche stehen mit Sicherheit nicht in diesem Zusammenhang, sondern sind vorschriftsgemäß gem. der ADA 5,2 auf der Nachnahme-Paketkarte angebracht worden. Da für Pakete Frankozwang bestand, kann nur in bestimmten Fällen eine Nachgebühr erhoben worden sein.


    Ist es eigentlich sicher, daß es sich bei dem Stempel P.1 um einen Portostempel handelt und daß die "80" ein Nachgebührenvermerk ist?


    Gruß
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.


    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Hallo Postarchiv,


    dann habe ich viele falsche Nachnahmekarten in der Sammlung - da alle ohne die roten Striche.
    Soweit man es am Scam sehen kann liegt rot über blau. Damit wäre die 80 gestrichen.
    Warum muß ein Paket zwangsläufig zurück gehen, wenn der Nachgebührvermerk aufgehoben ist?
    Welche aufschlußreiche Erklärung gibt es den aus Ihrer Sicht für P1 und die 80???


    Gruß
    Ulrich


    PS: sollte rot unter blau liegen müssen wir neu diskutieren

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Hallo zusammen,


    PS: sollte rot unter blau liegen müssen wir neu diskutieren


    Habe es eben getscheckt: rot liegt eindeutig über blau.


    Ist es eigentlich sicher, daß es sich bei dem Stempel P.1 um einen Portostempel handelt


    Das muss man wohl etwas diffenzierter sehen: Es ist kein Portostempel mit einer Wertangabe (so wie es das bspw. bei den Briten gegeben hat), sondern ein Stempel der Portokontrollstelle. D.h. hier wurde zunächst einmal kontrolliert - so wie es Minimarke schon in post5 als Vollzugsroutine dargelegt hat - was aber nicht immer zwangsläufig zu einer Beanstandung (Nachgebühr) führen musste.


    + Gruß


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... aber nur da, wo man der Ansicht war, zu wenig frankiert zu haben, schlug man seinen Stempel auch ab, oder irre ich mich da?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ...das weiss ich jetzt im Speziellen zu diesen Routinekontrollen lt. ADA 5.1 und 5.2 nicht. Jedenfalls ist hier in blau eine Nachgebühr von 80 Pf erhoben worden, wenn auch offenbar unberechtigt. Bleibt nur die Frage, wer sich es erlauben durfte, diese mit Rötel wieder auszustreichen.


    Minimarke hat hierzu ja in post5 die dann normalerweise übliche Routine schon dargelegt...von der vorliegend aber offenbar abgewichen worden ist. Woran man allerdings eine Annahmeverweigerung des Empfängers erkennen könnte ist mir auch unklar.


    + Gruß!


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Bernd,


    schönes Stück mit dem Viererblock. Aber wieso hat man rückseitig mal erhalten und mal verweigert vermerkt? Von vorne gesehen lief das ganze doch wieder zurück nach Kaiserslautern, oder täusche ich mich da?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,
    der Empfänger in ? in der Pfalz verweigerte die Annahme der Nachnahmewertpaketes, dies wurde vom Postbeamten auf der Paketkarte vermerkt.
    Für die Rücksendung hatte die ursprüngliche Absenderin, Frau Loch in Kaiserslautern, die Paketgebühr von 1,50 Mark; die erneute Einschreibung von 30 Pf. und die Versicherungsgebühr von 40 Pf, pro 1000 Mark zu zahlen. Nur die Vorzeigegebühr für Nachnahmen entfiel natürlich. Den Empfang des zurückgesendeten Paketes mußte Frau Loch auf der beim Postamt verbleibenden Paketkarte bestätigen. Somit muß eine Empfangsbestätigung nicht zwangsläufig vom ursprünglichen Adressaten sein.
    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,


    vielen Dank für die Erklärung - macht Sinn. Der Zielort war Clausen (auch Claussen geschrieben) in der Pfalz, siehe den unteren, rechten Stempel.


    Ich fragte deshalb, weil ich auch Postsendungen kenne, die zuerst angenommen, dann aber der Post wieder retourniert wurden und sowohl die Auslieferung, als auch die Wiederannahme von der Post bestätigt wurden.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo BaD, schöner Beleg, perfekt erklärt!
    Wert/Nachnahme/verweigert und zurück musst du erstmal finden!

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Bernd,


    wenn sie alle so ausgesehen haben, habe unsere Altvorderen einen gewaltigen Fehler begangen ...


    Leider ist mein ungarisch gleich Null - vlt. kann uns der liebe Ungarn hier weiter helfen?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.