Neckarthailfingen - der Versuch einer postgeschichtlichen Sammlung über einen Ort der eigentlich viel zu klein dafür ist

  • Heute möchte ich ein Neues Thema beginnen, die Aufbereitung meiner "Lieblingsheimatsammlung".



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    und dann sieht man wie fein säuberlich die Postler sich damals an die Postordnung gehalten haben!


    Extem ärgerlich dass ich den Meilenzeiger nicht bekommen habe, sonst könnte jede Zahl erklärt werden! :(


    Gruß und schönen Sonntag
    Ulörich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Axel,
    vielen Dank!
    Wenn ich jetzt die 3 Gulden 40 Kreuzer auf die 11 Meilen rechne ergibt das 20 Kreuzer / Meile.
    Im Tarif stehen aber 25 Kreuzer / Meile.
    Ebenso habe ich noch so mein Problem mit dem Trinkgeld, da stehen 48 Kreuzer.
    Bei 5 1/2 Stationen hätte ich da eher 33 Kreuzer erwartet.......................
    Frgaen über Fragen ! ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • ............ und wenn ich dann die Stationen nachrechne sind es über:
    - Urach - Münsingen - Ehingen - Biberach 5,25
    - Reutlingen - Kleinengstingen - Zwiefalten - Riedlingen - Biberach 5,75
    aber keine 5,5............
    ...........allerdings sind die Daten aus 1843, wobei die zweite Route eher theoretischer Natur sein dürfte.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Folgenden Beleg möchte ich vorstellen: Nachnahme von Esslingan nach Neckartailfingen an den Posthalter Simon.


    Bei folgenden Punkten bitte ich um Unterstützung:
    - leider kann ich auf dem Beleg keinerlei Taxierungsvermekre erkenn
    - oben steht groß Nachnahme elf Kreuzer
    - unten links lese ich 56 Gulden
    - den fehlenden Ankunftstempel rechne ich der Tatsache zu dass der Beleg an den Posthalter persönlich gerichtet war.


    eventuell hilft es weiter wenn der Text entziffert werden kann:


    Vorderseite:
    Nachnahme elf Kreuzer
    empfangen
    .............. Herrn
    ............
    Hypothe........


    Posthalter Simon
    Quitung von Eßlingen
    ....................................
    mit 56 f
    Neckartailfingen


    sind das nun 2 oder drei verscheidene Handschriften, und wie würdet Ihr diese interpretieren wollen?


    Inhalt (Vorarbeit von Don Stefano, bei dem ich mich recht herzlich bedanke)


    Esslingen 12 Nov 1856
    Herrn Posthalter Simon
    Neckartailfingen


    Das Guthaben der unterz.(= unterzeichneten) Ver
    waltung an Ihren Herrn Sohn beträgt
    Rest Capital so 1 Aug f 19
    Zins pro 56 5%
    Rückzins bis 11 Nov 103 Tage 1%
    f 20.14
    Hiervon gehen ab
    Ihre _____sendung vom 11 d.M.
    f 20
    die bargelegte (?) Mark 3
    20.3
    Rest 11


    welcher nachgenommen (?) wurde
    von Ihnen die da liegende Quittung
    mit__________ gleich (?) beifügen
    zu können.


    Achtungsvoll
    Verein der vereinigten
    Armenstiftung
    Hugo Steudel


    Da ich den Beleg noch in meinen Vortrag am 9 Januar einbauen will bitte ich um eure Unterstützung.

  • Nach der Vorarbeit von Don Stefano gibt es nun nur noch wenige Lücken im Text, herzlichen Dank dafür.
    Es gibt aber bereits Aufschluß über den Vorgang!


    Ich werde den Beleg nun wie folgt beschreiben:
    Nachnahme des Vereins der vereinigten Armenstiftung in Esslingen an den Posthalter Simon in Neckartailfingen vom 12 November 1956.
    Es wurden 11 Kreuzer nachgenommen, die Sendung war porotfrei.
    Es handelt sich um die Abrechnung einer Hypotheke von 56 Gulden welche der Verein der Armenstiftung dem Posthalter wohl geben hatte.
    Am Schluß waren noch 11 Kreuzer zu bezahlen, welche der Einfachheit halber per Nachnahme eingenommen wurden.


    Im Buch "200 Jahre Post in Neckartailfingen", von Adolf Kuppler, steht zu lesen:
    Am 14 Mai 1852 legte der Sohn des Posthalters, der
    Schmied und Tierarzt Johannes Simon dem Oberamt ein Baugesuch
    vor "für ein Wohnhaus in seinem Garten, neben der Staatsstraße und
    dem Gemeindebrunnen (35 Schuh lang und 28 Schuh breit)". Das ent-
    spricht einer Fläche von ca. 10 mal 18 Metern.
    Das Oberamt genehmigte dieses Vorhaben (mit Schmiedewerk-
    statt) am 17. Juni 1852 unter einigen Auflagen, wohl wegen der Zufahrt
    zu der 1847 neu erbauten Neckarbrücke.


    Durchaus vorstellbar das diese Hypotheke zum Bau dieses neuen Postgebäudes bestimmt war.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Heute möchte ich einen Beleg zeigen der mir aus der Bucht entgegen gesprungen ist!


    Nachnahme, oder wie würdet Ihr das bezeichnen, von Plochingen nach Neckarthailfingen.
    Das Amtsnotariat von Neckarthailfinngen hat einen Brief an den Bürgermeister in Mühlhausen geschrieben.
    Dieser wurde dann zusammen mit anderen Briefen der Bahnpost übergeben.
    Bei der Sortierung in Plochingen viel auf dass der Brief nur mit 3 Kreuzer frankiert war.
    Deshalb wurden in Plochingen 15 Kreuzer ergänzt.
    Der Grund ist klar, sonst wäre die Gebühr einer anderen Postverwaltung zu geflossen.


    Trotzdem hätte ich noch folgende Fragen:
    - wie wie heißt das Wort auf der Anschriftenseite über "pro 15x", eventuell Briefpostsache?
    - was bedeutet das gedruckte "P. P." am Beginn des Textes
    In einem Briefpaket von heute
    war ein Brief an die mairie
    in Mühlhausen (im Elsaß) 13/20 Loth schwer
    nur mit 3 Kreuzer frankiert. Das
    Franco wurde hier mit 15x ergänzt,
    wofür man den Betrag in Anrechnung bringt.
    ??Hochachtungsvoll??
    Amtssiegel vom
    Amtsnotariat dort
    Bh = Bahn???
    ??post........ königl. Württ. Post. Expedition
    ?? ?????????????????


    Eventuell ist es dann noch einem Spezialisten möglich das Gesamtporto für diesen Brief von 18x zu erklären.

  • Hallo Minimarke,


    ehe ich mich in die Niederungen des Versuchs der Beantwortung deiner Fragen begebe, möchte ich zu dem Stück beglückwünschen, denn diese Schreiben sind m. E. sehr selten.


    Nachnahme, oder wie würdet Ihr das bezeichnen, von Plochingen nach Neckarthailfingen.


    Man nannte das Auslage, denn die eine Post hat die andere in Auslage belastet (sie hatte Geld für die andere ausgegeben, hier 15x, also ausgelegt und wollte jetzt natürlich ihr Geld wieder zurück).


    Das Amtsnotariat von Neckarthailfinngen hat einen Brief an den Bürgermeister in Mühlhausen geschrieben.
    Dieser wurde dann zusammen mit anderen Briefen der Bahnpost übergeben.
    Bei der Sortierung in Plochingen viel auf dass der Brief nur mit 3 Kreuzer frankiert war.
    Deshalb wurden in Plochingen 15 Kreuzer ergänzt.


    Der Grund ist klar, sonst wäre die Gebühr einer anderen Postverwaltung zu geflossen.


    Ganz so ist es nicht - die 3x wären Württemberg angerechnet worden, der Brief als unterfrankiert angesehen mit mit Nachtaxe nach FR geschickt worden. Das Problem war der Empfänger: Eine franz. Mairie (Bürgermeisterei) brauchte Auslandsbriefe mit Portobelastung nicht annehmen und hätte wohl die Zahlung verweigert und damit auch die Annahme. Dann wäre der Brief wieder zurück gelaufen, die Briefkarte wäre zu korrigieren gewesen, man hätte vom Absender die Gebühr für WÜ und FR einziehen müssen (evtl. noch feststellen lassen, wer der Absender überhaupt war) und und und. Das hier gezeigte Verfahren war also zigfach einfacher, als das umständliche Procedere, das ich beschrieben habe.


    Trotzdem hätte ich noch folgende Fragen:
    - wie wie heißt das Wort auf der Anschriftenseite über "pro 15x"


    Briefpostsache


    - was bedeutet das gedruckte "P. P." am Beginn des Textes


    Das war die Einleitung "ohne große Worte". http://abkuerzungen.woxikon.de/abkuerzung/p.p..php


    In einem Briefpaket von heute
    war ein Brief an die mairie
    in Mühlhausen (im Elsaß) 13/20 Loth schwer
    nur mit 3 Kreuzer frankiert. Das
    Franco wurde hier mit 15x ergänzt,
    wofür man den Betrag in Anrechnung bringt.
    ??Hochachtungsvoll??
    Amtssiegel vom
    Amtsnotariat dort


    V(on) d(em) K(öniglichen) ?postmeister. königl. Württ. Brief - Post. Expedition
    ?? ?????????????????

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • @bk - vielen herzlichen Dank
    werde noch etwas wühlen, vielleicht verrät der Postmeister noch seinen Namen! ;)
    Wenn dann noch jemand die 18 Kreuzer nach vollziehen könnte, wäre die Beschreibung perfekt.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Hallo minimarke,


    WÜ mit 13/20 Loth = 1. Gewicht, also nach der Entfernung 6x über 10 bis 20 Meilen.


    Frankreich das 2. Gewicht, einfach 6x, also 12x.


    Summa: 18x, quod erat demonstrandum.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Danke Axel,
    und das links vor der Amtsbezeichnung und dem Staudenmayr?

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • @bk, danke dacht mir fast dass dies so eine krumme Geschichte wird.
    Wie weit ging den in Frankreich das erste Gewicht?

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Hallo Minimarke,


    7,5g wenn ich nicht irre.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Concrats liball,
    selten so schön, und dann noch ins Ausland! ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Minimarke,


    ich hätte noch eine Frage zum Stempel.
    Im Feuser-Handbuch steht bei diesem Stempel als frühestes Datum 1820.
    Der Brief ist aus dem Jahr 1817. Ist Dir ein früheres Stempeldatum bekannt?


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,
    der kleine geht in meiner Sammlung bis 1812, der große started 1820.
    Wäre also somit schon eine Änderung der Datenlage.
    Kannst du mir bitte eine Scan des Inhaltes zur Verfügung stellen?

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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