Bayern-Frankreich unterfrankiert

  • Hallo Tim,

    tolles Stück. Mir hat mal ein alter Sammler gesagt, dass dort diese Karten bereits mit 5 Pfg. vorfrankiert waren, weil ja doch die große Masse in Deutschland verblieb. Hatte man dann keine weiteren 5 Pfg. mehr übrig, konnte solch ein Stück zustande kommen. Ist doch schön. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    jetzt kommt schon der nächste unterfrankierte Postkartenbeleg, 5 Jahre später aufgegeben in Landstuhl, adressiert nach Paris. Tja, warum jetzt trotz des gleichen Fehlbetrags aber nur 10 Centimes Nachgebühr ? Mögliche Erklärung: Bei 12 1/2 Centimes ist halt schon die Frage, ob auf 15 aufrunden oder auf 10 abrunden, es sei denn, es hätte dazu in Frankreich eine diesbezüglich klarstellende Vorschrift gegeben. Oder sollte das Währungsverhältnis zu dieser Zeit etwas verrutscht sein ?

    LG

    Tim

  • Hallo Dieter,

    die anzusetzende Nachgebühr betrug auch hier 2 x 6 1/4 Centimes = 12 1/2 Centimes, also kann bei der Karte in post22 nur abgerundet worden sein. Es sei denn - wie gesagt - das Währungsverhältnis hätte sich damals zugunsten von Frankreich etwas verbessert gehabt. Dann hätte wohl aber auch die Brief- und Kartengebühr Frankreichs anders aussehen müssen. Weitere Nachporto-Pokas dieser Art werden es uns zeigen, da bin ich guten Mutes.

    LG

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (31. Dezember 2020 um 00:57)

  • Hallo Tim,

    Ich denke, daß sich in der Gebührenstruktur etwas geändert hat. Aber das Verhältnis Bayern-Frankreich ist für mich unbekanntes Gebiet. Kleve - Niederlande kenne ich besser. Zur gleichen Zeit wie deine hier gezeigte PK mußten einige Empfänger in NL Nachporto zahlen. Mitunter schlüpfte aber eine Karte mit nur 5 Pf unerkannt durchs Netz. Angeregt durch diesen Thread habe ich schon daran gedacht, solche Belege unter DR zu zeigen.

    liebe Grüße

    Dieter

  • Liebe Freunde,

    vlt. war es den Empfängerländern überlassen, bei krummen Beträgen auf- bzw. abzurunden? In Bayern hieß das "suppliren". An eine Änderung der Währungsparitäten glaube ich nicht, weil wir noch keine Inflation hatten, aber sicher wissen tue ich es nicht (halt alles nach meiner Zeit).

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Ihr beiden,

    eine sehr gute Quelle für Fragen der französischen Taxreglements hatte ich schon vor einiger Zeit hier

    http://jean-louis.bourgouin.pagesperso-orange.fr/Union%20Genera…es%20Postes.htm

    gefunden. Der eine oder andere Sammlerfreund wird`s auch schon kennen. Dort wird für für den Oktober 1907 eine neue Vorgehenweise bei den Nachtaxierungen für Briefe angesprochen. Bei den Postkarten wird auf ein Buch verwiesen, das doch sehr vielversprechend aussieht.

    https://www.lulu.com/shop/jean-loui…ge=1&pageSize=4

    Das wird jetzt mal geordert und sicherlich noch so einige Fälle helfen aufzuklären.

    Anm.: Order ist draußen, gab sogar noch 15% Rabatt bis 1. Januar 2021.

    Viele Grüße

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (31. Dezember 2020 um 01:50)

  • Guten Morgen in die Runde,

    das nachfolgende Dreiergespann möchte ich euch nicht vorenthalten, nachdem es erst gestern in fast perfekter Weise ergänzt wurde:

    1. Ein gänzlich unfrankierter Brief von Bamberg 26.9.1883 nach Bordeaux - dort mit 50 Centimes Nachporto belegt.

    2. Ein falsch frankierter Brief (Deutsches Reich Marken in Bayern verwendet) von Nürnberg 15.3.1884 nach La Ferte Bernard - ebenfalls mit 50 Centimes Nachporto belegt

    ...und nun ...

    3. ....noch ein gänzlich unfrankierter Brief in umgekehrter Richtung von Herbault 1.10.1899 nach München "poste restante" und prompt mit 40 Pfg. Nachporto belegt. Da der Brief jedoch ausweislich des rs. Aufklebers "nicht abgeholt" wurde, ging der Brief retour bzw. wurde gemäß rs. Anweisung (des Absenders?) nach Paris nachgesandt. (siehe auch roter Tintenvermerk durch die Rückbriefstelle). Dort war der Empfänger wohl auch nicht mehr anzutreffen und so ging der Brief schließlich weiter nach Chateauneuf sur Cher, wo er am 14.11.1899 mit 50 Centimes Nachporto belegt wurde.

    Ein Tripple das sich sehen lassen kann wie ich finde...

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Schorsch,

    ein Trio Infernal. Phantastisch - da möchte man glatt noch BY - FR in der Pfennigzeit sammeln. :love::love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo in die Runde,

    nun will ich mal aus dem "Trio" ein "Quartett" machen.... :love:
    Eben mit der Post eingetroffen - eine weitere Variante:
    Brief aus Tegernsee vom 3. September 1886 nach Versailles (!), aber lediglich mit 10 Pfg. Wappen (Ausgabe 1881) freigemacht und somit 10 Pfg. unterfrankiert. Daher mit 25 C. Nachporto belegt.

    Leider ist rückseitig kein Absender vermerkt (auch sonst nur der Ank.stpl.), jedoch kommt mir die Handschrift aus dem Gedächtnis heraus bekannt vor. Der Absender müsste im Schloss Tegernsee zu finden sein.
    Die adelige Empfängeradresse hingegen sagt mir leider nichts. Kann da jemand weiterhelfen?
    Vielen Dank im Voraus !

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Habe jetzt nur eine Person gefunden.

    Yvonne de Riancey

    Höchstwahrscheinlich passen die Daten aber nicht (geboren 1873)

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hier ein versiegelter Brief von Winnweiler nach Paris. Der mit 10 Pf. unterfrankierte Brief wurde am 9.5.1892 in der Poststation Winnweiler aufgegeben, Abgabestempel Helbig 25b. Auf der Bahnfahrt Avricourt – Paris wurde dann am 10.5.1892 der Taxstempel und Taxvermerk aufgebracht, der eine Berechnung des Nachporto erforderte. Nehme mal an dass am 11.5.1892 dann im Ausländerpostamt in Paris (Stempel links auf Rückseite) das Nachporto von 25 c mit 10 und 15 c Portomarken (Mi. Nr. P 15/16) nachfrankiert wurde. Leider schwach erkennbar in Rötel eine 25 auf der Vorderseite. Diente das als „Quittung“ dass die 25 c bezahlt wurden?


    Viele Grüße

    Stephan

  • Diente das als „Quittung“ dass die 25 c bezahlt wurden?

    Hallo Stephan,

    nein - der Brief mit den aufgeklebten Portomarken war die "Quittung". Hätte der Empfänger die Annahme des Briefes verweigert, hätte man ihn zum Absender retourniert und den Betrag von ihm gefordert und die Portomarken gestrichen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Stephan,

    war Paris 14 für Post aus dem Ausland zuständig? Ich lese unten RA(YON?)-CENTRAL.

    viele Grüße

    Dieter

    Hallo Dieter,

    so hatte mir das der Verkäufer des Belegs erzählt.

    Viele Grüße

    Stephan

    Hallo Stephan,

    nein - der Brief mit den aufgeklebten Portomarken war die "Quittung". Hätte der Empfänger die Annahme des Briefes verweigert, hätte man ihn zum Absender retourniert und den Betrag von ihm gefordert und die Portomarken gestrichen.

    Hallo Ralph,

    danke für die Info. Wieder was gelernt. Hatte mich halt gefragt wieso da mit Rotstift "25" auf dem Brief vermerkt sind.

    Viele Grüße

    Stephan

  • Hallo zusammen,

    so mein erster nach Frankreich... bin leider schon wieder ein bisschen ratlos:

    Brief von München nach Frankreich (klar unterfrankiert) und mit 20c nachtaxiert (hätte das nicht höher sein müssen?) und wieder zurück nach München, da nicht zustellbar... dann verließen sie ihn aber auch, mit dem ganzen "Geschmier" 8o

    LG

    Cusco (Andreas)