Schweiz - Deutsche Staaten

  • Hallo remstal,

    der sah leider schon zu seinem 1. Geburtstag nicht so toll aus, aber einen Reco - Brief der 2. Gewichtsstufe muss man erst mal haben (ich habe keinen).

    Mit 18x für TT hast du natürlich Recht. Das Nota - Bene - Zeichen (Chargékreuz) war ja gar nicht vorgeschrieben, sondern nur der entsprechende Chargéstempel. Von daher war die Farbe der Tinte oder des Stift auch nicht reglementiert.

    TT hat das Gewicht notiert - die Vorschrift der Abstempelung eines Recommandirt - Stempels für TT kenne ich nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo remstal,

    hübsch im postgeschichtlichen Sinne, die Erhaltung ist mir wurscht. 8) :D

    Der Brief hat auf seiner langen Strecke eine nette Eisenbahnfahrt zurückgelegt:

    Genf, Bern, Olten, Basel, Karlsruhe, Heidelberg, Frankfurt, Kassel, Hann.Münden.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo liebe Freunde,
    heute zeige ich einen Beleg, über dessen korrekte Beschreibung ich mir nicht sicher bin. Zunächst handelt es sich um einen rechts beschnittenen Brief von Schaffhausen an einem 18. Nov. ? nach Jestetten/ Baden. M.E. ein Brief im Grenzrayon ( Distanz 7 km ), zutreffend mit 10 Rappen freigemacht. Beim Wenden des Stücks ist zu sehen, dass eine doppelte Verwendung vorliegt und zwar von Jestetten 30.Mai 1856 nach Kaiserstuhl CH. Distanz ca. 15 km. Der Brief wurde verschickt : Porto wegen Zusendung des Ablösungsvertrags.... Es ist anzunehmen, dass der Beleg doppelt schwer war und eine Taxe von 6x angefallen ist. In Kaiserstuhl wurde der Brief richtig mit 20 Rappen taxiert und 6x an Baden vergütet ( blaue 6 ). Nach dem Vertrag von 1852 bekam ja die absendende Verwaltung das Porto ungeteilt. Ist die Beschreibung so richtig ? Eine weitere Frage stellt sich nach der Regelung im Nachfolgevertrag von 1868. Nach Art. 12 dieses Vertrags sollte diejenige Verwaltung das Porto ungeteilt beziehen, die die Erhebung bewirkt hat. Heisst das, dass bei einem Portobrief dann das Geld bei der Verwaltung des Empfängerlands blieb ?
    Vielen Dank für eine evtl. Klärung remstal

  • Hallo remstal,

    sowohl 1852, als auch 1868 bezog immer die Aufgabepost das Franko / Porto ungeteilt, denn sie kassiert ja vom Absender, bzw. veranlasste ja von der Abgabepost die Beikassierung des Portos, das ihr immer zustand.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Forumsfreunde,
    nach einiger Unterbrechung mal wieder ein Beleg aus der Zeit des Postvertrags ab 1.9.1868. Einschreiben der 2. Gewichtsstufe aus St. Gallen nach Kierspe vom 11.7.1870. 50 Brieftaxe + 25 R-Gebühr. Der Brief hätte bis 250 g schwer sein dürfen! Umschlag ist repariert, trotzdem dekorativ und selten....

    mfG remstal

  • Hallo remstal,

    da sprichst du ein wahres Wort gelassen aus - 2. Gewichtsstufen sind alles andere als häufig; aus der Zeit besitze ich leider gar keine und ich kenne gestandene CH - Sammler, denen es ebenso geht.

    Auch die Recommandation, verbunden mit dem höheren Gewicht, ist ein Sahneklecks - danke fürs zeigen dieser Seltenheit, die ich nicht schöner kenne.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,
    verglichen mit den hier gezeigten postgeschichtlichen Ausnahmebelegen ist die Neuerwerbung für meine Heidelberg-Sammlung zwar nichts Besonderes, aber bestimmt könnt ihr mir nachempfinden, dass ich mich sehr über das Briefchen gefreut habe, das am 10. März 1855 aus Yverdon über Basel und die badische Bahnpost auf der Rheintal-Linie nach Heidelberg ging.
    Vermutlich ist die posthistorische Relevanz der 50-Rappen-Frankatur weniger wichtig als die philatelistische - in Anbetracht der verwendeten Marken (Zumstein 23A,26A - Michel 14I,17I) haben wir es sogar mit einer bayerischen Frankatur zu tun  :D
    Aber unabhängig davon stelle ich mir eine Albumseite vor, wo ich diesen schönen Brief zusammen mit einem meiner Heidelberger 15-Kreuzer-Briefe in den zweiten Schweizer Rayon zeigen kann - alleine schon wegen des kalligraphisch perfekten Schriftzugs "Heidelberg" musste ich ihn haben! (weniger wegen des Namens des armen Dr. phil.  ;( )
    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

  • Lieber balf_de,

    den Familiennamen des Empfängers haben wir Gott-sei-Dank nicht - was wir aber haben, ist ein sehr schöner Brief, wie man ihn nicht aller Tage findet.

    9x in Rötel hat Basel als Austauschbüro zur badischen Bahnpost notiert, weil sie dort natürlich wussten, dass Heidelberg über 20 Meilen vom eigenen Grenztaxpunkt entfernt lag.

    Halten wir also fest, dass ein Brief nicht immer eine Besonderheit aufweisen muss, um sehr begehrenswert zu sein, denn dieser ist es zweifelsohne. :P:P:P

    Das mit den "bayerischen Marken" darfst du nicht so laut sagen, sonst sammeln die Schweizer am Ende noch Bayern - das treibt dann die Preise noch mehr. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Morgen,

    ich konnte diesen schönen Brief der berühmten Spengelin-Korrespondenz vor einigen Tagen ersteigern.
    Es handelt sich um einen 10-Rappen Tübli-Umschlag, der am 17.August 1874 in St.Gallen aufgegeben wurde und nach Lindau an Martin Spengelin adressiert ward, wo er noch am selbigen Tag angekommen ist, siehe siegelseitigen Ankunftsstempel. Der Brief ist m.E. per Dampfboot über den Bodensee befördert worden.
    Bei der Uhrzeit kann ich auf dem Ankunftsstempel 6 Nm, also 6 Uhr Nachmittags lesen und beim Stempel von St.Gallen lese ich 1 A, also 1 Uhr mittags?

    Der Briefumschlag weist korrekter Weise den PD-Stempel auf, also ein Zeichen der ganzen Freimachung, und den RL-Stempel für einen Grenzrayon-Brief, sodass auch die Taxierung von 10 Rappen zutrifft.

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    ein sehr schönes Stück hast du da ergattert - gäbe es die Spengelin - Korrespondenz in Lindau nicht, wären das absolute Seltenheiten - so ist es nicht selten, aber auch nicht häufig und es zeigt, dass nur im Grenzrayon das Franko bzw. Porto allein der Aufgabepost zustand, es also nichts zu teilen war. Die 10 Rappen bezog die Aufgabepost, die um 13.00 Uhr den Brief angenommen hatte.

    Ansonsten alles richtig erklärt. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    dann freue ich mich über den Brief und meinen Fortschritt bei der Erklärung!
    Jetzt müsste iche versuchen einen eingeschriebenen Grenzrayon-Brief zu kaufen, oder noch besser eine eingeschriebene Drucksache im Grenzrayon.
    Aber ich glaube dies wird eine harte Nuss!

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    ich kenne - nach deutlich über 25 Jahren - einen eingeschriebenen Brief der 3. Gewichtsstufe von Bayern in den Grenzrayon (ein Los in der Bucht, bei dem ich zu Gunsten eines Freundes zurück geblieben bin - wohl ein Unikat) und einen einfachen, eingeschriebenen Brief.

    Eine Drucksache in den Grenzrayon soll es einmal geben (ich kenne sie nicht) und die einzige bis heute bekannte, eingeschriebene Drucksache von Bayern in die Schweiz kannst du in meiner Sammlung hier im Forum sehen - eine 3. Gewichtsstufe aus Augsburg nach Zürich - mit falsch durchgeführter, geteilter Frankoabgeltung.

    Eine eingeschriebene Drucksache in den Grenzrayon dürfte von mehreren, mir sehr nahe stehenden Sammlern, wenn sie passabel aussieht, in den 4stelligen Bereich rücken - wäre die Farbe der Drucksachenmarke schwarz, wäre der Preis sicher 5stellig und du darfst raten, wer einer der Kaufanwärter wäre ... :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kevin,

    einen schönen GSU zeigst Du da. Habe selber einen aus gleicher Korrespondenz vom 1.5.1873, der fast gleich aussieht. Kleiner Tipp: ich hab auch schon welche gesehen, wo man den RL-Stempel vergessen hat. Gäbe auch eine schöne Ausstellungsseite.

    Viele Grüße

    kreuzer

  • H

    Hallo Kevin,

    ich kenne - nach deutlich über 25 Jahren - einen eingeschriebenen Brief der 3. Gewichtsstufe von Bayern in den Grenzrayon (ein Los in der Bucht, bei dem ich zu Gunsten eines Freundes zurück geblieben bin - wohl ein Unikat) und einen einfachen, eingeschriebenen Brief.

    Eine Drucksache in den Grenzrayon soll es einmal geben (ich kenne sie nicht) und die einzige bis heute bekannte, eingeschriebene Drucksache von Bayern in die Schweiz kannst du in meiner Sammlung hier im Forum sehen - eine 3. Gewichtsstufe aus Augsburg nach Zürich - mit falsch durchgeführter, geteilter Frankoabgeltung.

    Eine eingeschriebene Drucksache in den Grenzrayon dürfte von mehreren, mir sehr nahe stehenden Sammlern, wenn sie passabel aussieht, in den 4stelligen Bereich rücken - wäre die Farbe der Drucksachenmarke schwarz, wäre der Preis sicher 5stellig und du darfst raten, wer einer der Kaufanwärter wäre ... :thumbup:

    Hallo Ralph,

    dann sehen meine Chancen in absehbarer Zeit einen solchen Brief zu ersteigern eher schlecht aus  ;( !
    Aber kommt Zeit kommt Brief  :D !
    Ich habe nämlich schon mehr Material von der Schweiz vor 1880 als ich mir jemals erträumt habe  :whistling: .


    Hallo Kevin,

    einen schönen GSU zeigst Du da. Habe selber einen aus gleicher Korrespondenz vom 1.5.1873, der fast gleich aussieht. Kleiner Tipp: ich hab auch schon welche gesehen, wo man den RL-Stempel vergessen hat. Gäbe auch eine schöne Ausstellungsseite.

    Viele Grüße

    kreuzer

    Hallo kreuzer,

    auch ein schöner Brief, gäbe vermutlich wirklich eine schöne Seite :thumbup: !


    Liebe Grüße


    Kevin

  • Hallo Kevin,

    ja, gut stehen die Chancen nicht in absehbarer Zeit.

    Neben dem Tipp von kreuzer achten Kenner auch auf Bahnpostbelege der CH mit Einlieferung im Bahnpostwagen, die R. L. handschriftich zeigen, weil die Schweiz den Bahnposten keine R. L. Stempel ins Abteil legte. Davon gibt es nur wenige Briefe und ich bin froh, einen zu besitzen. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Kevin,

    ja, gut stehen die Chancen nicht in absehbarer Zeit.

    Neben dem Tipp von kreuzer achten Kenner auch auf Bahnpostbelege der CH mit Einlieferung im Bahnpostwagen, die R. L. handschriftich zeigen, weil die Schweiz den Bahnposten keine R. L. Stempel ins Abteil legte. Davon gibt es nur wenige Briefe und ich bin froh, einen zu besitzen. :)

    Hallo Ralph,

    den von dir angesprochenen Brief habe ich schon in den Philaseiten mit Bestaunen gesehen!

    LG

    Kevin

  • Liebe Freunde,

    ein lieber Freund hat diesen Brief geschossen, den ich für schmuck und interessant halte.

    Aufgegeben wurde er am 6.1.1859 in Bern und gerichtet nach Schwerin selbst. Die Aufgabepost taxierte ihn mit 6 Kr. vor, die die CH für einfache Briefe aus dem 2. Rayon für sich wollte.

    Die badische Bahnpost übernahm ihn via Basel und wurde so zur Aufgabepost im Postverein, der die Postvereinsgebühr von 9 Kr. = 3 Sgr. = 5 Schillinge zustand.

    Baden reduzierte die 6 Kr. für die CH gar nicht erst, sondern zogen sie mit ihren 9 Kr. gleich zusammen, bildete jedoch nicht die Summe in 15 Kr., sondern nach der Vorschrift in der Währung des Postgebietes, über das der Brief zu laufen hatte - Preußen! Also schrieb man 5 Sgr. an, mit denen man Preußen belastete. Preußen gab den Brief weiter an M-Schwerin, wo der CH - Anteil von 6 Kr. = 2 Sgr. in 3 Schillinge und der Anteil für Baden von 9 Kr. = 3 Sgr. in 5 Schillinge zum Gesamtporto von 8 Schillingen zusammen zog.

    Briefe der CH nach M - Schwerin sind nicht häufig und einen schöneren wird man lange suchen müssen ...

  • Liebe Freunde,

    aus einer Spezialsammlung (leider nicht meiner) darf ich heute einen recommandirten Brief aus Zürich nach Neustrelitz (M-Stelitz) vom 3.11.1863 zeigen, der es in sich hat.

    Frankiert wurde er mit 60 Rappen - 40 Rappen teilten sich in 10 Rappen für die CH und 30 Rappen für entweder Baden, Württemberg oder Bayern, das kann man mangels Eingangsstempel nicht sehen und 20 Rappen Recogebühr für die Aufgabepost.

    Es ist dies der einzig bekannte Recobrief aus der CH nach M-Strelitz überhaupt (und auch die gewöhnlichen Briefe dürften an den Fingern einer Hand abzuzählen sein).

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    wooooooooow :rolleyes: :thumbup: !!!!

    Was ein toller Brief, der ist ja noch besser, als der nach Schwerin und der war schon super spitze.
    Wenn Du jetzt novh einen Reco-Brief nach Bergedorf zeigst, dann werde ich niederknien und Halleluja singen :D

    LG

    Kevin