Hamburg - Frankreich

  • Hallo Freunde,


    hier habe ich einen Brief vom 25.6.1824 aus Hamburg an

    Herrn

    Cliquot Ponsardin

    .... .. ....

    Rheims

    Links oben hat der Versender Port payé notiert und darunter Franco. Der Versender kannte sich anscheinend aus und hat sein Schreiben beim T&T-Postamt aufgeliefert. 4 Tage später wurde die Bearbeitung durch die T&T-Post in Frankfurt mit einem roten K2 dokumentiert. Die weitere Reise in Richtung Frankreich wurde in Forbach mit dem R3 ALLEMAGNE PAR FORBACH belegt.

    Der schwarze T.T.R.4 könnte in Saarbrücken angebracht worden sein.

    Zum Beweis, daß der Brief bezahlt war, gab es eine Stempel-Orgie mit dem PP. Wurde der schon in Hamburg gestempelt? Diese Type PP. kannte ich bisher nicht.

    Mit den Taxierungen kann ich nichts anfangen. Auf der Vorderseite steht hinter Franco eine 30 in dunkler Tinte. Die Rückseite zeigt mit Rötelstift eine durchgestrichene 590, eine 36 und in der Ecke links oben eine schwarze 13.

    Wer kann mir die Zahlen erklären?

    Wer Lust hat kann sich mit dem Inhalt des Briefes vergnügen. Von dieser Schrift kann ich nur ungefähr 1/3 lesen.

    MADAME CLICQUOT
    Bitte leiten Sie den Inhalt dieser Seite nicht an Personen weiter, die unter dem legalen Mindestalter für den Kosum und Erwerb von alkoholischen Getränken…
    www.veuveclicquot.com

    Wußte der Schreiber nicht, daß Herr Cliquot Ponsardin seit fast 20 Jahren tot war?

  • Lieber Dieter,


    der Absender wusste wohl, dass Herr Cliquot Ponsardin nicht mehr lebte, denn der Nachsatz unter dem Namen in der Adresse lautet nach meiner Meinung:


    seel(ig). Er(ben). W(itt)we


    Mal sehen, ob ich später beim Text noch was herausbringe.


    Viele Grüße

    Gerd

    Einmal editiert, zuletzt von Mittelfranke ()

  • Jetzt noch der Text, soweit ich ihn entziffern kann:


    Herrn Clicquot Ponsardin seel. Er. Wwe. in Rheims


    Hamburg den 23 Juny 1824.


    Da ich den Wein kenne, welchen Sie seit längerer

    Zeit an ... Kümmell&Brandt, jetzt K.P. in St. Petersburg senden,

    so wünsche ich mit dieser Qualität einen kleinen Versuch

    in Hamburg zu machen und bitte Sie daher mir mit

    einem Schiffe von Rouen gelegentlich 6 Kisten a 60 Bouteillen

    also zusammen 360 Bouteillen a ca. 4 Francs je Bouteillen

    zugehen zu laßen. - Um unnötges Porto zu vermeiden

    wünsche ich, daß der Expediteur in Rouen mir nichts

    schreiben möge; auch Ihre Antwort erwarte ich erst dann

    wenn Sie mir das Connoßement einzusenden belieben,

    da ich übrigens auf diesen geringen Betrag keine

    Assurance werde besorgen laßen.- Ferner ersuche

    ich Sie auch die Spesen in Rouen gefälligst zu berichtigen.

    Ich übermache Ihnen hiebey per Paris

    Fr 2500 - vom 11 Juny 3 Mth dato auf Hornis de Bonielly ...

    mit Bitte darauf das erforderliche zu besorgen und

    den Unterschied nach Ihrer Bequemlichkeit auszugleichen.

    - Es wird nicht erforderlich seyen, daß Sie im Betreff


    meiner Erkundigungen einziehen, denn wenn Sie in der

    Folge meine kleine Besorgung zu übernehmen belieben,

    so werde ich Ihnen immer so wie heute die Anschaffungen

    dazu machen. - Ich bitte Sie mir geneigt eine

    recht gute Qualität zu senden und empfehle mich

    Ihnen ergebenst


    J. F. E. Donner


    ... großen ...straße No. 100.


    Viele Grüße

    Gerd

    2 Mal editiert, zuletzt von Mittelfranke ()

  • Hallo Freunde,


    hier noch ein Brief aus Hamburg nach R(h)eims, dieses mal vom 6.11.1841. Erstaunlich ist die Tatsache, daß dieser L2 TTR4 HAMBOURG bis in die 1840er Jahre benutzt wurde, obwohl seit 1830 2 Achteckstempel mit Datum zur Verfügung standen. Möglicherweise wurde er haupsächlich auf Post nach Frankreich abgeschlagen.

    Der Brief kostete in Reims 13 Déc, 9 Déc. für T&T bis zur Grenze bei Givet und 4 Déc. Binnenporto. Der Brief brauchte nur 6 Tage bis Reims.

    Was bedeutet der Vermerk links oben? f(ranko) Rücker?

    Wofür steht die violette 9?


    Dieter

  • Lieber Dieter,


    ich vermute stark für die rechnerische Portoangabe der deutschen Strecke als 9 Decimes. Dazu 4 Decimes für Frankreich = 13 Decimes, wie vermerkt. Tatsächlich wurde ja intern nach Gewicht verrechnet, Taxis hat also klar weniger bekommen, als die rein rechnerischen 9 Decimes.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    die 9 Déc. von Hamburg bis zur Grenze finden wir immer wieder und von Givet nach Reims sind es ca. 115 km, was für den einfachen Brief (hier 5,4 gr) 4 Déc. machte. Die interne Rechnung von Taxis und Frankreich interessierte die Firma Roederer vermutlich überhaupt nicht.

    Keine Idee zu dem Bermerk oben links?

    Die violette 9 könnte die Taxe bis zur Grenze sein.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,


    die violette 9 IST die Taxzahl bis zur Grenze - nur wurde sie nicht bezahlt, sondern ein interner Satz, der sich außen auf den Briefen nicht wiederfindet.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Portobrief vom 18.4,1807, von Hamburg nach Bordeaux.

    Ich vermute, der Brief kostete dem Empfänger 19 Decimes.

    Wofür steht das B.C.D. beim Aufgabestempel?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz


  • Vollständiger Brief, gesendet von Altona (Herzogtum Holstein, Dänemark) am 20. April 1830 nach Paris (Frankreich).

    „Nierenförmiges“ HAMBURG. 20/4 Durchgangsstempel des Preußischen Hauptpostamtes in Hamburg.

    C.P.R. 4 Stempel in Rot (vielleicht von Hand auf 3 korrigiert?) des französischen Wechselbüros in Givet, das auch die rot umrandete (Tagestransit )Marke PRUSSE/PAR/GIVET trug.

    Avril/26/1830 Dreikreis-Rückstempel von Paris. Vermerkte Portogebühr „32“ décimes.

    Ich kann die Besteuerung dieses Briefes nicht festlegen. Weitere Markierungen auf der Rückseite.


  • Hallo Unbekannter,


    ich lese C.P.R.4 und kann keine manuelle Änderung erkennen.


    In obigem Stempel stehen 10g, damals für Frankreich die 3. Gewichtsstufe, daher auch die hohe Taxe.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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