Bayern - Sachsen

  • Lieber Altsax,


    Zitat

    wenn das geschätzt war, war es gut geschätzt!


    danke für die Blumen - ich habe mir 2 Minuten Zeit für diese Schätzung genommen, wäre aber auch nach einer halben Stunde zu keinem fundamental anderen Ergebnis gekommen.


    Ich zeige hier eine Seite meiner bemitleidenswerten Ausstellungssammlung "Bayern und der Postverein", deren Abqualifizierung durch einen Juror du "live" miterleben durftest in Mainz - diese Seite ist natürlich simpel, aber auch für Sammler unseres Kalibers doch nicht so einfach zu bekommen und den Sachsenbrief habe ich ja dir zu verdanken. :)


    Für Juroren ohne Fachverstand sind das natürlich Pfennigsbelege, die man in jeder schlecht sortierten Krabbelkiste zuhauf finden kann; gut, dass wir es besser wissen und Postvereinsbriefe zu schätzen gelernt haben.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Altsax,


    auch wenn ein erfahrener Juror solch langweiligen Briefen keine Aufmerksamkeit schenken würde, ich würde sie alle nehmen. :P:P


    Es scheint mir auch, dass es mehr solcher Rosinen von Sachsen nach Bayern, als umgekehrt gibt. Allein eine Drucksache über 2 Loth nach irgendwohin in den Postverein zu finden, dürfte ein Unterfangen sein, für das ein Jahreskalender nicht ausreicht.


    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Bayernfreunde,


    mir war ja gar nicht bewußt, dass Briefe der 1. Entfernungszone von Bayern nach Sachsen (und umgekehrt) doch so häufig nicht vorkommen. Schön, dass man so etwas hier im Forum erfährt.


    Ich hoffe, man verzeiht mir, wenn ich den vor einigen Jahren in einem anderen Forum gezeigten 3-Kreuzer-Brief hier nochmal zeige:


    Er lief wohl 1856 als Chargébrief von Hof nach "Hermannsschacht b. Oberhoh(e)ndorf bei Zwickau - die Entfernung Hof- Zwickau beträgt etwa 8,1 Meilen. Von Zwickau aus wurde der Brief dann wohl von einem Boten in den Landzustellbezirk nach Oberhoh(e)ndorf gebracht. Das Bestellgeld (1 Ngr und 6 Pfennige ?) ist rückseitig vermerkt.


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,


    ein Traumbrief! Ich frage mich nur, ob der Hofer Beamte für Bayern ganz untypisch das Gewicht von 4/10 Loth notiert hat, denn Sachsen dürfte das eher nicht vermerkt haben und eigenltich kenne ich das nur von Preußen bei Recommandationen.


    Zum Bestellgeld wird Altsax sicher etwas sagen können.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Bayern-Kreuzer,


    Dein Brief stammt noch aus der Zeit vor Juni 1859, in der das Landbestellgeld nicht zentral geregelt war, sondern von jeder Postanstalt selbständig festgelegt worden ist. Oberhohndorf lag im Landbestellkreis von Zwickau, wie dem Bestellgeldstempel unschwer zu entnehmen ist. Den Herrmannsschacht habe ich auf keiner Karte finden können.


    Offensichtlich hat die Postanstalt ursprünglich die Recogebühr von 2 Ngr. zusätzlich erheben wollen und sie wieder gestrichen, nachdem deren Barzahlung erkannt worden ist.


    Dieser Brief würde sich in manch einer Sachsensammlung gut ausnehmen, auch in meiner.


    Beste Grüße


    Altsax

  • Hallo Sammlerfreunde,


    dieses schöne Briefchen aus Schweinfurt nach Großröhrsdorf in Sachsen vom 21.2.1851 konnte ich an Land ziehen. Eigentlich hatte ich es wegen des Portovermerkes rote 4 gekauft.
    Links unten ist eine weitere Taxierung in schwarzer Tinte zu sehen, die ich für eine gestrichene 4 hielt. Dies hätte auf dem Postvereinsbrief Sinn gemacht Ich nahm an die Tintenschrift wurde in Sachsen gestrichen und eine rote 4 angebracht.


    So kann man sich aber täuschen.


    Es ist keine 4 sondern eine 5 die gestrichen wurde. Die Auflösung befindet sich auf der Rückseite. Es handelt sich um einen Botenlohnvermerk!


    Rückseits steht:


    4 gr P. (= Porto)
    5 pf Btl (= Botenlohn)
    -----------
    - 4 ng 5 pf


    Neben den 4 Neugroschen Porto musste der Empfänger noch 5 Pf. Zustellgebühr bezahlen.


    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,


    ein sehr schöner und früher Postvereinsbrief, der die zu dieser Zeit üblichen Doppel- und Dreifachnotierungen des Portos zeigt, weil jede Hand selbst rechnen und schreiben wollte, was sie für richtig hielt.


    Der Brief, welcher vor deinem am Schalter abgefertigt wurde, war übrigens ein markenfrankierter Brief gewesen, wie man an dem Abdruck des Mühlradstempels auf der Siegelseite erkennen kann. In Schweinfurt hat man also nicht, wie es andernorts geschah, Porto- und Frankobriefe getrennt, sondern zusammen "verarbeitet".


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo bayern-klassisch,


    entnehme ich deinen Zeilen richtig, dass du der Ansicht bist die Tintenschrift soll 4 bedeuten? Ich finde die Zahl dürfte ehr eine 5 sein (ähnlich wie die Franzosen die 5 schrieben). Der Strich durch die 5, diese selbst und der Gebührenbaum hinten wurden mit gleicher Tinte geschrieben. Ich gehe nicht davon aus, dass dies in Schweinfurt geschreiben wurde. Die Tintenschrift 5 (bzw. als 4) ist mir für eine Portokennzeichnung im Fernverkehr zu unauffällig.


    Gruß
    bayernjäger

    Einmal editiert, zuletzt von bayernjäger ()

  • Hallo bayernjäger,


    die Aufgabepost hat todsicher die "4" geschrieben, denn sie musste dies ja schreiben, weil ihr die 4 Neugroschen zustanden.


    Unauffällig ist der richtige Terminus für das Gekraxel, welches oft genug überlesen werden konnte.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Sammlerfreunde,


    auf diesem Brief von München nach Leipzig vom 13.4.1867 befinden sich rückseits Durchgangsstempel, die mir so in Richtung Sachsen noch nicht aufgefallen sind.
    Leider kenne ich die Laufwege der Post aus dieser Zeit nicht, aber über Eger und Reichenbach kommt mir dann doch etwas ungewöhnlich vor. Kann mir jemand Auskunft über die Beförderungswege geben?


    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,


    ich habe ganz wenige Briefe aus dem Süden Bayerns nach Sachsen mit der Leitung über Österreich gesehen. Deiner hier ist sehr schön und m. E. etwas besonderes hinsichtlich der Leitung. Warum man ihn nicht über Hof kartierte, kann ich nicht sagen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber bayern klassisch,


    Innersächsischer Portobrief vom 9. Oktober 1858. Er wurde im bayerischen Kitzingen "per Einschluß" an einen Dritten nach Dresden geschickt und von diesem mit der Stadtpost unfrei an den eigentlichen Adressaten weitergeleitet. Dafür fiel 1/2 Neugroschen (5 Pfennige) als Porto an. Der Absender ersparte sich nach dem seit 1.7.1858 gültigen bayerischen Briefposttarif 9 Kreuzer Franko und dem Empfänger 3 1/2 Neugroschen Porto (den Gegenwert von 9 Kreuzern plus 3 Kreuzern Portozuschlag abzüglich des Lokalportos).


    Wäre es das?


    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

    Einmal editiert, zuletzt von Erdinger ()

  • Lieber Erdinger,


    Chapeau - du hast sofort erkannt, was (fast) alle Ebayer übersehen haben - den Vermerk p.E. (per Einschluß) oder p.C. (per Couvert) sollten Sammler nicht gering schätzen, denn viele Briefe gibt es heute nicht mehr, die diesen modus operandi zeigen.
    Besonders schön fand ich, dass der Empfänger oben seinem Eingangsvermerk noch die Notation des ausgelegten Portos von 5 Pfennigen folgen ließ.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Sammlerfreunde,


    die Schrift dieses Briefes bereitet mir erhebliche Probleme. Es hat einige Zeit benötigt, bis ich die Adresse einigermaßen entziffern konnte. Verbesserungen werden gerne entgegengenommen.


    "Medame Medame de Wilucka au Chto (=chateau) de Schoenburg Mittelsachsen
    frei a Chemnitz"

    Nicht nur ich sondern auch die Post wusste offensichtlich zunächst nicht so recht wohin der Brief gehörte, weshalb oben vermerkt wurde "Kö Sachsen".


    Die Empfängerin hielt sich auf Schloß Schoenburg in der Herrschaft Schoenburg-Glauchau auf.


    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo Bayernfreunde,


    der folgende Brief lief am 17.12.1864 vom unterfränkischen Zeitlofs nach Lengenfeld in Sachsen.
    Frankiert wurde er nicht, wie meist üblich, mit einer grünen 9-Kreuzer, sondern mit einer 9b und einer 10 I = 9 Kreuzer Franko für einen einfachen Postvereinsbrief über 20 Meilen.


    Die beiden Marken sind ganz ordentlich geschnitten. Der nicht häufige offene Mühlradstempel "691" wurde auf jede Marke klar aufgesetzt. Und auch der Aufgabestempel von Zeitlofs lässt von der Qualität her keine Wünsche offen.


    Der Brief war schon mal vor 10 Jahren in einer Sem-Auktion.
    Herr Sem hat ihn seinerzeit wie folgt beschrieben: "691 Zeitlofs, 2x klar, Luxusbrief nach Sachsen mit 3 Kr. rot und 6 Kr. blau - 9b, 10 I"


    Bei der Beschreibung des Briefes hat Herr Sem, der ja ansonsten für seine präzisen Briefbeschreibungen in seinen Katalogen bekannt ist, etwas jedoch übersehen.
    Im Brief ist innen ein hübsches Stoffmuster eingeklebt. Und auch der Inhalt passt zum dem Muster ( .... Batist...... lege 1 Muster bey...).


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,


    man wird lange suchen müssen, um ein Muster noch authentisch im Brief vorzufinden.


    Man wird lange suchen Müssen, um von solch kleinen Orten Farbfrankaturen zu finden, die so frisch und erstklassig abgestempelt sind.


    Fasst man beides zusammen, ahnt man zumindest, was für ein Stück dir da ins Netz gegangen ist. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Rosine, die wohl jeder gerne hätte (ich zumindest würde nicht nicht angewidert abwenden). :D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo liebe Freunde,


    hier ein Brief vom 09.07.1853 von Markt-Schorgast nach Dresden.


    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker