Par ballon monté

  • Hallo zusammen,


    und erst einmal vielen Dank für das feedback!


    Wie hier schon etwas zuvor und im Rundbrief letzten Jahres vorgestellt, handelt es sich zwar um bereits meinen zweiten Ballonpostbrief in die Pfalz (erster war der mit Beförderung der wegen Schneesturm nach Preußen abgedrifteten "LA VILLE DE PARIS"), aber es geht um die Erforschung des Hergangs der Dinge, was insbesondere Transport und evtl. Zensur anbelangt.


    Deswegen wäre es schon interessant zu wissen, ob diese Briefe auch wirklich in Ludwigshafen zugestellt wurden. Einen belastbaren Beweis habe ich mit dem ersten Beleg nicht gehabt, mit dem hier sieht es leider nicht wesentlich besser aus. Oder kann/darf man das Stempelfragment auf der Rückseite danach deuten ?


    Zu den Leitwegen: Irgendwoher hatte ich einmal gehört, dass der Austausch der Kriegsgefangenenpost zunächst zentral über München und dann über die neutrale Schweiz erfolgte. War es so dann auch mit der "normalen" Post ?


    Über Belgien wird mit zunehmender Okkupation Nordfrankreichs immer schwieriger, wenn nicht gar irgendwann ab Ende Dezember 1870 unmöglich gewesen sein.


    Es wäre sehr interessant hier noch weitere Belege mit entsprechenden Durchgangsstempeln sehen zu dürfen, welche die Leitwege dokumentieren.


    Viele Grüße!


    Vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    2 Mal editiert, zuletzt von Pälzer ()

  • Hallo Pälzer,


    ich halte das Stempelfragment auf der Briefrückseite für den Negativabschlag des PD-Stempels.


    Kurz etwas zu den Leitwegen. Die Posttransporte der Norddeutschen Post liefen während des
    gesamten Krieges über verschiedene Routen über Nordfrankreich. Es hat keine Unterbrechung
    stattgefunden.


    Viele Grüße


    1870/71

  • Hallo 1870/71,


    das mit dem PD- Durchschlag kommt mir jetzt wo ich es von Dir höre sehr sehr schlüssig vor. Was sagst Du zu dem Thema Zensur auf dem Postwege ? Gab es sie ? War sie organisiert ?
    Wurden Briefe durch sie aufgehalten ?


    Es fällt halt langsam schon auf, dass beide Ballonpostbriefe, die hier nun vorliegen, alle keinen Ankunftsstempel tragen. Bei dem von der nach Preussen abgedrifteten "LA VILLA DE PARIS" kann man das ja noch verstehen, da deren Beutepost letztendlich nach Koblenz auf die Festung kam.


    Bei "LE DENIS PAPIN" darf man aber von einem regulären Transport über neutralen Boden nach Bayern ausgehen, so dass sich mir hier die Frage einer evtl. in den Postweg "eingeklinkten" Zensur stellt.


    Viele Grüsse


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,


    Bismark wies am 16. November 1870 das General-Post-Amt an, alle Ballonpostbriefe bis nach dem Krieg zurückzuhalten.


    Am 20. Dezember 1870 hat das GPA München darüber unterrichtet, wie Berlin Briefe aus Paris behandle.


    Wir können davon ausgehen, dass sich München der Berliner Vorgehensweise anschloss.


    Gruß


    1870/71

  • Michael

    Hat den Titel des Themas von „"Par ballon monté" von Genf nach Paris?“ zu „Par ballon monté“ geändert.